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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel
Autoren: R. A. Salvatore
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darunterliegende Heisch.
    Der Basilisk erkannte die Gefahr, glaubte aber noch immer, er würde siegen. Er hatte immer gesiegt. Wenn er nur seinen Giftatem auf den tobenden Jäger richten könnte.
    Plötzlich war der zweite Feind, das katzenartige Wesen, auf dem Basilisken; er war furchtlos auf das flammenumsäumte große Maul zugesprungen. Die große Katze kümmerte sich nicht um die giftigen Dämpfe, denn sie war eine magische Bestie, unempfänglich für solche Angriffe. Pantherklauen gruben tiefe Furchen in den Gaumen des Basilisken und ließen das Monster sein eigenes Blut trinken.
    Hinter dem riesigen Schädel schlug der Jäger wieder und wieder zu, hundertmal und mehr. Wild und brutal durchhieben die Krummsäbel den schuppigen Panzer, drangen durch das Fleisch in den Schädel und schmetterten den Basilisken in die Finsternis des Todes.
    Erst lange nachdem das Monster still dalag, ließen die Hiebe der blutverschmierten Krummsäbel nach.
    Der Jäger streifte seine Kapuze ab und betrachtete die klaffenden Wunden zu seinen Füssen und die heissen blutverschmierten Klingen seiner Säbel. Er reckte die Krummsäbel hoch in die Luft und verkündete seinen Sieg mit einem Schrei urtümlichen Frohlockens.
    Er war der Jäger, und dies war sein Reich!
    Doch gleich nachdem er seinem Zorn in diesem Schrei Luft gemacht hatte, blickte der Jäger auf seinen Begleiter und war beschämt. Die untertassengroßen Augen des Panthers richteten ihn, auch wenn der Panther selbst das nicht tat. Die Katze war die einzige Verbindung zur Vergangenheit, zu jenem zivilisierten Dasein, das der Jäger einst gekannt hatte.
    »Komm, Guenhwyvar«, flüsterte er, während er die Krummsäbel in ihre Scheiden gleiten ließ. Er genoss den Klang der Worte. Seine eigene war die einzige Stimme, die er seit einer Dekade gehört hatte. Doch jedesmal, wenn er jetzt sprach, erschienen ihm die Worte fremder, und er hatte Schwierigkeiten, sie überhaupt zu finden. Würde er auch die Fähigkeit, sich auf diese Art mitzuteilen, verlieren, so wie er alles andere seiner einstigen Existenz verloren hatte? Davor hatte der Jäger große Angst, denn ohne seine Stimme konnte er den Panther nicht rufen.
    Dann war er wirklich allein.
    Der Jäger und seine Katze huschten lautlos durch die stillen Tunnel des Unterreichs, ohne Geröll oder Steine in Bewegung zu setzen. Gemeinsam hatten sie die Gefahren dieser stummen Welt kennen gelernt. Gemeinsam hatten sie zu überleben gelernt. Doch trotz des Sieges lächelte der Jäger an diesem Tage nicht. Er fürchtete keinen Gegner, war sich aber nicht mehr sicher, ob sein Mut von Zuversicht herrührte oder aus Apathie gegenüber dem Leben.
    Vielleicht war Überleben nicht genug.

Teil 1
Der Jäger
    Ich erinnere mich noch lebhaft an den Tag, an dem ich die Stadt meiner Geburt und mein Volk verließ. Das ganze Unterreich, ein Leben voller Abenteuer und Spannung lagen vor mir - mit Möglichkeiten, die mein Herz jubeln ließen. Doch mehr als dies verließ ich Menzoberranzan in dem Glauben, dass ich nun mein Leben gemäss meinen Prinzipien leben könnte. Guenhwyvar war an meiner Seite, und ich hatte meine Krummsäbel um meine Hüften gegurtet. Ich selbst konnte meine Zukunft bestimmen.
    Doch dieser Dunkelelf, der junge Drizzt Do'Urden, der, kaum in der vierten Dekade seines Lebens, an jenem schicksalhaften Tag Menzoberranzan verließ, vermochte nicht einmal ansatzweise die Wahrheit der Zeit zu erfassen und zu begreifen, wie ihr Verlauf sich zu verlangsamen schien, wenn die Augenblicke nicht mit anderen geteilt wurden. In meinem jugendlichen Überschwang freute ich mich auf ein Jahrhunderte währendes Leben.
    Wie aber misst man Jahrhunderte, wenn eine einzige Stunde ein Tag zu sein scheint und ein einziger Tag ein Jahr?
    Jenseits der Städte des Unterreiches gibt es Nahrung für die, die wissen, wie man sie findet, und Sicherheit für die, die sich zu verbergen wissen. Mehr als alles andere jedoch ist jenseits der bevölkerten Städte des Unterreiches Einsamkeit.
    Als ich eine Kreatur der leeren Tunnel wurde, wurde das Überleben leichter und schwerer zugleich. Ich eignete mir die zum Leben notwendigen körperlichen Fähigkeiten an und machte wertvolle Erfahrungen. Ich war in der Lage, fast alles zu besiegen, was in die von mir auserwählte Domäne eindrang, und vor den wenigen Monstern, die ich nicht bezwingen konnte, konnte ich sicher fliehen oder mich verbergen. Es dauerte jedoch nicht lange, bis ich entdeckte, dass es eine Nemesis gab,
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