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Die Sadir-Katastrophe

Die Sadir-Katastrophe

Titel: Die Sadir-Katastrophe
Autoren: Walter Berner
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Zellstruktur irgendwann wieder auf normalem Level einpendeln wird. Glaubt an Morgen, glaubt an die Zukunft!“  
    Mit jedem Satz war seine Stimme zuversichtlicher geworden, mitreißender und aufwühlender. Nomo stand auf, umarmte seinen Freund und ließ dann seinen Blick kurz über die Anwesenden schweifen.
    „ Leute, das war eine fantastische Rede, die Tom da für uns gehalten hat!“  
    Er klopfte dem Commander anerkennend auf seine Schulter.
    „ Egal, wo du dich zur Wahl stellen wirst – meine Stimme hast du!“  
    Carna musste geradeheraus lachen, als er hörte, was Nomo da von sich gab. Dieses Lachen war ansteckend und befreiend zugleich, sprang von einem zum anderen, bis die allgemeine Anspannung einer wohltuenden Erleichterung gewichen war.
    „ Zum Teufel noch mal“, rief Glenn, der sich prustend eine Lachträne aus den Augenwinkeln wischte, „Tom hat recht. Wir werden das Kind schon schaukeln und das Beste aus Allem machen!“  
    Und wie, um diesen Satz zu unterstreichen, meldete der Bordrechner der ATHENE just in diesem Moment, dass eine Hyperfunknachricht eingegangen war.
     
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    „ Tom, Tom…was soll ich nur mit Ihnen und Ihrer Crew anfangen?“  
    Generalmanagerin Kate Reed, die der Crew am Tisch des großen Besprechungsraum vom TESECO-HQ gegenüber saß, bedachte den Crewmaster mit einem vorwurfsvollen Blick.
    „ Nicht nur, dass Sie ohne ausdrücklichen Befehl ins Sadir- System geflogen sind, nein, Sie haben auch noch ein generalüberholtes Schiff zu Schrott geflogen!“  
    Tom Carna rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her und gab sich dabei Mühe, ein möglichst unschuldiges Gesicht zu machen.
    „ Das war…“, begann er, wurde aber gleich wieder von einem Wink seiner Chefin unterbrochen.  
    „ Das war großes Glück“, sagte sie statt seiner. „Große Glück, dass es Ihnen gelungen ist, Menschenleben zu retten. Und großes Glück für Roy Anthony. Ohne Ihre Insubordination befände er sich weiß Gott wo.“  
    Beim hören dieser Worte fiel Carna bereits ein Stein vom Herzen. Er brauchte sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass seine Leute mindestens genau so erleichtert waren, wie er.
    „ Irgendwann überstrapazieren Sie dieses Glück aber einmal“, sagte GM Reed und zog ihre Augenbrauen hoch, was ihrem Gesicht eine große Strenge verlieh.  
    „ Und dann möchte ich nicht an ihrer Stelle sein und mir gegenübertreten müssen!“  
    Carna hüstelte, denn er hatte genau verstanden, was die Leiterin TESECOS damit hatte ausdrücken wollen.
    „ Was mich interessiert…“, wechselte er deshalb an dieser Stelle das Thema, „...ist, wie unser Umgang mit unseren bleichen Freunden aussehen wird.“  
    GO Reed richtete ihre Unterlagen zu einem exakten Stapel aus, bevor sie antwortete.
    „ Nun, wie wir, auch durch ihre Erkundungen, herausgefunden haben, tragen wir zumindest eine Mitschuld an den unglücklichen Ereignissen. Wenn auch unbewusst“, sagte sie und heftete den Blick ihrer Augen auf den Commander.  
    „ Unsere Analysten sind zu der Auffassung gelangt, dass die Reaktion der Fremden auf unserer Präsenz dicht bei ihrer eigenen Heimatwelt auf einer Reihe von Fehlinterpretationen und falschen Schlüssen basiert hatte. Auch ZENTRACOMP spricht in seinen Auswertungen davon, dass hinter den erfolgten Angriffen und den Maßnahmen im Sadir-System keine Eroberungsstrategie steckt. Er stuft sie im Gegenteil als Defensivmaßnahmen ein. Außerdem schlägt er vor, Kontakt mit den Noraki aufzunehmen.“  
    „ Die Noraki?“, fragte der Commander verblüfft nach. „Woher wissen Sie denn, wie die Fremden sich bezeichnen?“  
    „ Sie werden es nicht glauben“, antwortete Kate Reed langsam, als wolle sie die Spannung vor ihren nächsten Worten noch erhöhen.  
    „ Von den Fremden selbst!“  
    „ Wie jetzt?“  
    Glenn sprach diese ungläubige Frage stellvertretend für die ganze Crew aus.
    „ Die folgenden Informationen sind intern und dürfen vorerst noch nicht weiterverbreitet werden“, sagte GM Reed, wobei sie wusste, dass sich die Crew strikt an diese Maßregel halten würde.  
    „ Vor genau drei Tagen haben die Fremden, die sich selbst als ‚Noraki’ bezeichnen, über Hyperfunk Kontakt mit der Erdregierung aufgenommen.“  
    „ Du kriegst die Tür nicht zu!“, rief Harriet überrascht aus. „Und was wollten die?“  
    „ Sie baten um die Erlaubnis, ein Tempelschiff in den
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