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Die Sadir-Katastrophe

Die Sadir-Katastrophe

Titel: Die Sadir-Katastrophe
Autoren: Walter Berner
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einem Gebiet, dass knapp außerhalb der aktuellen Unions- Grenzen lag. Sofort wurde der Funkspruch um die Koordinatenangabe ergänzt, und die Hyperfunkantenne genauer ausgerichtet. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis man Kontakt zu TESECO oder einer anderen Station hatte.
    Crew und Gäste saßen nun in der Bordmesse beieinander. Erika hatte eine warme Mahlzeit zubereitet, und man diskutierte lebhaft das Erlebte der letzten Stunden.
    „ Es gibt da noch etwas, was wir dringend erledigen müssen“, meldete sich dann der Commander zu Wort. Er machte ein ernstes Gesicht. „Das hätten wir eigentlich schon vor Stunden machen müssen.“  
    „ Und das wäre?“, wollte Nomo von seinem Freund und Crewmaster wissen.  
    „ Die medizinische Untersuchung für uns alle“, antwortete dieser. „Spätestens ab dem Zeitpunkt, wo uns bekannt war, das die Abschirmung teilweise zusammengebrochen ist. Die Außenhaut des Schiffes hat mit Sicherheit nicht alles, was an Strahlung bei der Supernova entstanden ist, von uns fernhalten können. Deswegen wird einer nach dem anderen in der Medostation eine komplette Körperanalyse über sich ergehen lassen müssen.“  
    Er blickte die Anwesenden der Reihe nach an.
    „ Ein Körperscan, der bis auf molekularer und genomischer Ebene durchgeführt werden muss“, fügte er dann noch ergänzend hinzu.  
    „ Klar, dass dies sein muss“, rief Harriet von ihrem Platz aus in die Runde. „Strahlung hat ja schließlich die heimtückische Angewohnheit, im Zellbereich zuzuschlagen.“  
    Die anderen Anwesenden, einschließlich der Olsons, nickten zustimmend.
    „ Gut, dann sind wir uns ja alle einige“, stellte Carna befriedigt fest. „Dann fangen wir gleich damit an. Als Crewmaster gebe ich natürlich ein Beispiel und gehe als erster zur Körperanalyse.“  
    Er wendete sich dem Ausgang der Bordmesse zu.
    „ Oh Glanz, Oh Glorie – ein leuchtend Beispiel verlässt den Raum. Verharret in Andacht und Ehrfurcht ob dieses Heldenmutes“, rief ihm Harriet feixend hinterher.  
    Allgemeines Gelächter füllte den Raum. Carna drehte sich noch einmal herum und reckte der dunkelhaarigen Südafrikanerin in gespielter, drohender Geste den Zeigefinger entgegen.
    „ Hüten Sie ihre Zunge, Elektronendompteuse“, antwortete er schmunzelnd. „Ich bin der erste dort unten und könnte Doc Rob eine schöne Überraschung für dich einprogrammieren.“  
    Er blinzelte Harriet zu, dann verließ er die Messe, in der nun Besatzung und Gäste eifrig darüber diskutierten, ob Tom seine ‚Drohung’ wohl in die Tat umsetzten würde.
     
                                                          ###  
     
    Einige Stunden später saßen sie wieder alle in der Messe zusammen, um auf die Auswertungen der Körperanalysen zu warten. Inzwischen hatte sich auch der Spott gelegt, den Harriet hatte ertragen müssen, als sie aus der Medo- Abteilung zurückkehrte. Denn Tom hatte seine Drohung in die Tat umgesetzt, und so war Harriets Stirn mit dem Ausspruch versehen worden:„Ich soll meinen Crewmaster nicht ärgern“.
    Bemerkt hatte die Südafrikanerin dies erst, als sie in die Messe zurückgekehrt war und dort sofort ein schadenfrohes Gejohle ausbrach. Sodann hatte sie einen über das ganze Gesicht grinsenden Commander um die Tische der Messe gejagt. Zu ihrer Beruhigung war der Spruch aber mit einem Mittel gefertigt worden, d as von selbst nach und nach verblasste, bis e s dann nach einigen weiteren Stunden wieder ganz von selbst verschwinden würde.
    Dann war es endlich soweit. Doc Rob, wie der medizinische Analyse- und Behandlungskomplex in der Medo- Abteilung von der Crew genannt wurde, meldete sich über Intercom in der Messe.
    „ Ich habe die Auswertung beendet“, ertönte eine markant männliche, aber dennoch künstlich erzeugte Stimme, während gleichzeitig auf einem Schirm die Daten in Diagrammen und Tabellen dargestellt wurden.  
    „ Abgesehen von Quetschungen, Prellungen, Brand- und Schürfwunden, die allesamt mit Bordmitteln problemlos behandelbar sind, liegen keine ernsthaften Verletzungen vor“, meldete der medizinische Servo.  
    „ Auf zellularer Ebene gab es jedoch gravierende Veränderungen“, fuhr der Rechner emotionslos fort, während Crew und die Olsons alarmiert aufhorchten.  
    „ Im Bereich der chromosomalen Telomere ist es zu einer Umfangreichen Regeneration gekommen. Die Reparaturfunktionen durch das körpereigene Enzym Telomerase
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