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Die Sadir-Katastrophe

Die Sadir-Katastrophe

Titel: Die Sadir-Katastrophe
Autoren: Walter Berner
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sie zweifelte, diese Bürde auf ihren schmalen Schultern tragen zu können. Kate Reed schloss die Augen und gab sich der Trauer über den Tod von mehr als 23.000 Menschen hin. Auch das gehörte zu den Aufgaben, die sie zu bewältigen hatte.
     
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    Das erste, was Nomo wieder bewusst wahrnahm, war das trübe Licht der Notbeleuchtung. Ein grimmiges Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er kurz daran denken musste, wie oft er diese Art von Licht in letzter Zeit schon hatte sehen müssen. Als nächstes fiel ihm auf, dass die Aggregate zur Erzeugung der künstlichen Schwerkraft nicht mehr fehlerfrei zu arbeiten schienen. Er hatte das Gefühl, als neige sich seine Umgebung leicht nach links unten. Der Defenser rieb sich den schmerzenden Nacken und blickte sich währenddessen in der Kommandozentrale der ATHENE um. Zu seiner Überraschung sah es nicht annähernd so wüst aus, wie er es erwartet hatte. Zu Zeiten, wo Bildschirme und Armaturen noch aus bruchanfälligem Glas hergestellt worden waren, hätte dies sicher anders ausgesehen. So aber entdeckte er nur einige wenige, meist handflächengroße Splitter aus Kunststoff, die von Monitoren herrührten, deren Bildfläche unter Spannung geraten und gesprungen war. Aus dem Pult des Submasters Glenn Stark flackerten kleine Flämmchen hervor. Dort befanden sich die Kontrollen und Schaltkreise für die Schutzfelder des Raumkreuzers. Diese waren während der von Sadir ausgehenden Explosionsschockwelle stark beansprucht worden. Kein Wunder also, dass hier die stärksten Überlastungsreaktionen aufgetreten waren. Glenn war noch ohne Bewusstsein und konnte die Flammen nicht bemerken. Daher befreite sich Nomo aus seinen Gurten, die ihn sicher im Sessel vor seinem Pult festgehalten hatten. Er zog einen kleinen Feuerlöscher aus einem Notfallfach hervor, ging hinüber zu Glenns Arbeitsplatz und löschte die Flammen, ehe sie sich weiter ausbreiten konnten. Nomo überzeugte sich rasch, das seine Gefährten und die Bordgäste nur bewusstlos waren und keine schlimmeren Schäden davongetragen hatte. Dann öffnete er kurzentschlossen den Deckel zum Notschacht, da der zentrale Lift mangels Energie außer Funktion war. Er kletterte im engen Schacht die Leiter hinunter bis zum Deck mit der Medo- Abteilung. Dort besorgte er ein Kreislauf stabilisierendes und belebendes Mittel, sowie ein paar anregende Getränke. So ausgerüstet, kletterte er den Weg, den er gekommen war, wieder zurück nach oben in die Zentrale. Zuerst verabreichte er seinen Kolleginnen und Kollegen das aufbauende Mittel, anschließend versorgte er die vier Menschen, die die Crew quasi im letzten Moment von der Oberfläche Topics rettete. Nachdem er das alles erledigt hatte, ließ er sich wieder in seinen Sessel fallen und öffnete eines der mitgebrachten Getränke. Nun blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten, bis die anderen ebenfalls wieder ihr Bewusstsein wiedererlangten.
    Zum Glück musste er nicht allzu lang darauf warten. Harriet James rührte sich als nächste.
    „ Uhhh…“, stöhnte die Computerspezialistin leise auf, während sie sich mühsam in ihrem Sessel aufrichtete.  
    „ Mein Körper fühlt sich an, als wäre er ein einziger, blauer Fleck!“  
    „ Sei froh, dass du das noch spüren kannst“, sagte Nomo zu seiner Kollegin, die wie er vom afrikanischen Kontinent stammte.  
    Er erhob sich von seinem Platz und ging zum Pult der dunkelhaarigen Frau hinüber.
    „ Immerhin heißt dass, wir leben noch“, fügte er ergänzend hinzu und reichte seiner Kollegin eine der Getränkedosen, die er besorgt hatte. Dankbar ergriff Harriet den Kunststoffbehälter und trank durstig einige Schlucke des belebenden Getränkes.  
    Nach und nach kamen jetzt auch die anderen zu sich. Hanne erwachte mit einem „Nanu, ich lebe ja noch“, auf ihren Lippen.
    Nomo versorgte auch alle anderen, die Bordgäste eingeschlossen, mit Getränken. Nachdem sie sich einigermaßen erholt hatten, befahl der Commander eine Bestandsaufnahme der erlittenen Schäden.
    „ Karin, du wirst hinunter in die technische Notzentrale gehen müssen“, sagte Carna zu seiner Technikerin. „Sieh zu, dass wir wieder Energie zur Verfügung haben. Ohne die sieht es nämlich mit einer Bestandsaufnahme trübe aus!“  
    „ Ich werde Karin begleiten und ihr helfen“, meldete sich Glenn.  
    „ Prima“, freute sich die Stuttgarterin. „Ich
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