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Die Ruinen von Gorlan

Die Ruinen von Gorlan

Titel: Die Ruinen von Gorlan
Autoren: John Flanagan
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einen Blick in seine Richtung und staunten, wie jemand, der noch so jung war, eine Rolle in solch bedeutenden Ereignissen spielen konnte.
    Die vier Lehrlinge nahmen ihre Plätze an einem Tisch ganz hinten im Gastraum ein, wo sie sich unterhalten konnten, ohne unterbrochen zu werden.
    »George lässt sich entschuldigen«, sagte Alyss, während sie sich setzten. »Er ist unter Papierbergen begraben  – die ganze Schreibschule arbeitet Tag und Nacht.«
    Will nickte voller Verständnis. Der bevorstehende Krieg mit Morgarath und die Notwendigkeit, die Truppen zu koordinieren und alte Verbündete um Hilfe zu bitten, mussten Unmengen von Papierkram nach sich ziehen.
    So viel war in den zehn Tagen seit dem Kampf mit den Kruls passiert…
    Sir Rodney und Will hatten ein Lager in den Ruinen aufgeschlagen und die Wunden von Baron Arald und Walt versorgt, sodass die beiden schließlich in einen erholsamen Schlaf fallen konnten. Wenig später trottete Abelard auf der Suche nach seinem Herrn ins Lager. Will hatte es gerade erst geschafft, das Pferd zu beruhigen, als ein müder Gilan auf dem Rücken eines schaukelnden Ackergauls eintraf. Dankbar nahm er Blitz wieder entgegen. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass sein früherer Lehrmeister nicht mehr in Gefahr war, machte er sich auf den Weg nach Hause. Will versprach, den Ackergaul seinem Besitzer zurückzubringen.
    Sobald Baron Arald und Walt wieder auf einem Pferd sitzen konnten, waren sie nach Burg Redmont zurückgekehrt. Dort waren bereits alle Vorbereitungen für den bevorstehenden Krieg angelaufen, die nun aber weiter vorangetrieben werden mussten. Nachrichten mussten überbracht und Befehle ausgesandt werden. Da Walt seine Verwundung auskurieren musste, war ein großer Teil dieser Arbeit Will zugefallen.
    In Zeiten wie diesen, wurde ihm klar, hatte ein Waldläufer wenig Gelegenheit zur Entspannung, sodass der heutige Abend eine willkommene Abwechslung war.
    Der Gastwirt kam geschäftig zu ihrem Tisch und stellte vier Becher und einen Krug Ingwerbier ab. »Eure Rechnung geht heute aufs Haus«, sagte er. »Wir fühlen uns geehrt, dich in unserer Stube zu haben.«
    Er drehte sich um und rief einen Schankjungen, der sich um den Tisch des Waldläufers kümmern sollte. »Und zwar dalli!«
    Alyss hob verblüfft eine Augenbraue.
    »Nett, mit einer Berühmtheit unterwegs zu sein«, bemerkte sie. »Der alte Skinner lässt normalerweise keine einzige Münze auskommen.«
    Will winkte ab. »Die Leute übertreiben immer«, sagte er.
    Horace stützte sich mit den Ellbogen auf dem Tisch ab und lehnte sich vor. »Erzähl uns alles über den Kampf«, forderte er seinen Freund auf.
    Jenny sah Will mit großen Augen an. »Ich kann gar nicht glauben, wie tapfer du warst!«, sagte sie bewundernd. »Ich wäre vor lauter Angst umgekommen.«
    »Ehrlich gesagt, ich hatte auch ziemliche Angst«, gestand Will ihnen mit einem Grinsen. »Der Baron und Sir Rodney waren diejenigen, die tapfer waren, als Walt bewusstlos am Boden lag. Sie stürmten los und griffen diese Bestie aus nächster Nähe an. Ich hingegen war ein gutes Stück entfernt.«
    Er schilderte die Ereignisse des Kampfes, ohne die Kruls allzu genau zu beschreiben. Schließlich waren sie jetzt tot und seiner Meinung nach vergaß man sie am besten so schnell wie möglich. Die anderen drei lauschten, Jenny mit großen Augen und aufgeregt, Horace begierig nach Einzelheiten des Kampfes und Alyss ruhig und würdevoll wie immer, aber nicht weniger fasziniert von seiner Geschichte. Als Will seinen langen Ritt beschrieb, um Hilfe zu holen, schüttelte Horace bewundernd den Kopf.
    »Diese Pferde der Waldläufer müssen eine ganz besondere Zucht sein«, stellte er fest.
    Will grinste ihn an und konnte sich eine Anspielung nicht verkneifen.
    »Der Trick dabei ist, dass man darauf sitzen bleiben muss«, sagte er und freute sich, als Horace grinste. Also erinnerte sich auch er an den Jahrmarkt zum Erntetag. Mit einem warmen Gefühl der Freude begriff Will, dass seine Beziehung zu Horace sich zu einer echten Freundschaft entwickelt hatte, in der sie sich als ebenbürtig betrachteten. Begierig, aus dem Rampenlicht zu treten, fragte er Horace, wie es ihm nun in der Heeresschule gefiel.
    Das Grinsen auf Horaces Gesicht wurde breiter. »Viel, viel besser.«
    Will stellte weitere Fragen, und Horace beschrieb daraufhin das Leben an der Heeresschule, machte Witze über seine Fehler und lachte, als er die unterschiedlichen Arten von Bestrafungen schilderte, die
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