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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders
Autoren: Kinley MacGregor
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das feuchte Tuch abnahm und seiner Frau selbst damit die Stirn abtupfte.
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu und atmete keuchend. »Ich will lieber, dass du dieses Kind auf die Welt bringst.« Wieder schrie sie vor Schmerz.
    Christian küsste sie auf die Stirn, während Schuldgefühle ihn überwältigten. »Ich wünschte, ich könnte dir das abnehmen!«
    Aber das hörte sie gar nicht, weil eine neue Schmerzwelle sie erfasste. Christian war nicht sicher, was er tun sollte, daher blieb er einfach bei ihr in den langen Stunden, die folgten.
    Kurz vor Anbruch der Dunkelheit kam ihr Sohn auf die Welt. Adara ließ sich erleichtert und müde in die Kissen zurückfallen, während der Arzt das Kind untersuchte.
    Christian spürte Tränen in seinen Augen, blickte von seiner Frau zu seinem Sohn.
    Seinem Sohn.
    Bis zu diesem Moment war ihm das nicht wirklich erschienen. Er war jetzt Vater, und das verdankte er der erschöpften Frau in seinem Bett. Er küsste sie zärtlich und wischte ihre eigenen Freudentränen fort.
    »Er ist wunderschön«, flüsterte er ergriffen.
    Der Arzt brachte ihnen das Kind und legte es Adara in den Arm. Christian starrte voller Ehrfurcht auf das winzige Neugeborene, das verärgert zu schreien begann. Mit dem Finger streichelte er die weiche, rote Haut.
    »Wie sollen wir ihn nennen?«
    »Lutian.«
    Christian verschluckte sich, hustete. »Wie bitte?«
    Ihre dunklen Augen blitzten übermütig. »Es wäre nur richtig, bedenkt man, wie du auf sein Angebot reagiert hast, als er sich anbot, mein Problem zu lösen.«
    Er brummte unwillig.
    »Dann nennen wir ihn doch Josyn.«
    »Josyn?«
    »Es ist Taagarianisch und bedeutet >Sohn des Starken<. Ich kann mir keinen passenderen Namen für unser Kind denken.«
    Er beugte sich vor und rieb seine Wange an ihrer, sodass er den süßen Duft ihrer Haut einatmen konnte. »Dann soll er Josyn heißen, aber nicht meinetwegen. Er soll lieber wegen seiner furchtlosen Mutter so genannt werden, die in die Fremde gereist ist, um eine verlorene Seele zu suchen und nach Hause zu holen. Danke, Adara, für alles, was du mir gebracht hast.«
    Bei diesen Worten ihres Mannes begannen Adaras Augen zu brennen. Sie wusste, wie schwer es Christian fiel, so etwas zu sagen, daher war jede Silbe umso kostbarer für sie.
    »Du bist die Reise mehr als wert, Christian. Ich würde für dich durch die Hölle gehen.«
    Sein Blick war zärtlich und voller Bewunderung. »Ich liebe dich, Adara.«
    Eine einzelne Träne fiel, als sie endlich die Worte hörte, auf die sie so lange gewartet hatte. Nicht, dass sie je ernsthaft an seiner Liebe gezweifelt hatte. Aber es war schön, dass er es aussprach.
    »Ich liebe dich auch.«
    Christian küsste sie, dann löste er sich von ihr, damit sie ihrem Sohn die Brust geben konnte.
    Die Kammerfrauen beglückwünschten sie der Reihe nach, dann gingen sie. Der Arzt untersuchte das Kind ein letztes Mal, ehe auch er sie verließ.
    Es war so schön, mit ihrer Familie allein zu sein. Nur sie drei. Sie betrachtete ihren Ehemann genauer, während der schweigend auf der Bettkante saß und seinem Sohn beim Trinken zuschaute.
    Adara stillte Josyn zu Ende.
    Christian streckte die Hände nach seinem Sohn aus. »Ich nehme ihn, damit du dich ausruhen kannst.«
    Sie musterte ihn argwöhnisch. »Was verstehst du von Babys?«
    »Ehrlich gesagt, nicht mehr als wie sie gemacht werden. Aber ich denke, das ist nicht viel weniger als du.«
    Da hatte er recht. Lachend überließ sie ihren Sohn seinem Vater und schaute zu, wie er ihn hielt. In seinen großen Händen wirkte das Neugeborene noch winziger als vorher. Christian legte sich Josyn in die Armbeuge und ging, um sich ans Fenster zu setzen.
    Ihre Mundwinkel zuckten, als sie hörte, was er seinem Sohn erzählte, welche Zukunft er für ihn geplant hatte.
    Sie schloss die Augen und hatte es sich gerade in den Kissen bequem gemacht, als an die Tür geklopft wurde. Adara passte nicht genau auf, als Lutian kam, um das Baby zu sehen.
    Wenigstens nicht, bis das Wort »Bruderschaft« fiel.
    »Was war das?«, fragte sie und setzte sich sogleich auf.
    Lutian betrachtete sie verlegen. »Sie rufen die Mitglieder zusammen.«
    Adaras Brust wurde eng, und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Aber sie weigerte sich, sie fallen zu lassen. Sie hatte von Anfang an gewusst, dass dieser Tag kommen würde. Sie hatte nur gehofft, es wäre nicht so bald.
    Christian wich ihrem Blick aus, die Stirn unsicher gerunzelt.
    »Du musst gehen, Lieber«,
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