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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Beine. Kaug wischte Schleim von Pukahs Schulter und zupfte ihm fürsorglich Algenfetzen von seinen Pantalonen. »Verzeih mir. Ich bin leicht reizbar. Ein Fehler, wie ich zugeben will. Sonds Anschlag auf mein Leben hat mich aufgeregt.« Der Ifrit preßte die Hand auf seine riesige Brust. »Tatsächlich hat es mich zutiefst verletzt, vor allem nach all der Mühe, die ich nicht gescheut habe, um euch beide zu retten.«
    »Sond ist ein Tier!« rief Pukah, warf Sond dabei einen erzürnten Blick zu und gratulierte sich selbst zu seiner Schläue. Dann spitzte der junge Dschinn die Ohren. »Äh, was meinst du damit… uns zu retten? Wenn es nicht zuviel verlangt sein sollte, dich in diesem geschwächten Zustand so etwas zu fragen, Höchst Gütiger Leiderprobter Gebieter.«
    »Nein, nein. Ich bin nur erschöpft, das ist alles. Und der Kopf wirbelt mir. Wenn ich mich nur setzen könnte…«
    »Gewiß, Herr. Du siehst tatsächlich bleich aus, etwas nach Ghartreuse. Stütz dich auf mich.«
    Kaug legte den massigen Arm über Pukahs schlanke Schulter. Mit einem Stöhnen begann der junge Dschinn unter dem Gewicht zu wanken.
    »Wohin, Herr?« keuchte er.
    »Zu meinem Lieblingssessel«, sagte Kaug mit schwacher Geste. »Dort drüben, neben meinem Kochtopf.«
    »Jawohl, Gebieter«, erwiderte Pukah mit mehr Bereitwilligkeit, als er noch Puste besaß. Als die beiden endlich den Riesenschwamm erreichten, auf den der Ifrit gezeigt hatte, ging der junge Dschinn schon fast auf dem Zahnfleisch. Kaug ließ sich in seinen Sessel sinken.
    Pukah unterdrückte ein Stöhnen und sackte zu seinen Füßen zu Boden. Sond war verstummt; vielleicht wollte er mehr hören oder hatte das Bewußtsein verloren. Der junge Dschinn wußte es nicht, und im Augenblick war es ihm auch gleichgültig.
    »Bei der Schlacht am Tel hast du nicht teilgenommen, oder, kleiner Pukah?« fragte Kaug und rückte seinen massigen Körper im Sessel zurecht. Er lehnte sich zurück und musterte den jungen Dschinn mit mildem Blick.
    »Meinst du die Schlacht zwischen den Scheichs Majiid und Jaafar und Zeid?« frage Pukah beunruhigt.
    »Nein«, antwortete Kaug kopfschüttelnd. »Es gab keine Schlacht zwischen den Wüstenstämmen.«
    »Gab es nicht?« Pukah wirkte erst sehr erstaunt, dann riß er sich zusammen. »Ach so, natürlich, es gab gar keine! Weshalb hätte es auch eine geben sollen? Schließlich sind wir ja alle Brüder im Geist Akhrans…«
    »Ich meine die Schlacht zwischen den Wüstenstämmen und den Heeren des Emirs von Kich«, fuhr Kaug kühl fort. Dann hielt der Ifrit einen Augenblick inne, um schließlich hinzuzufügen: »Dein Mundwerk arbeitet zwar, kleiner Pukah, aber ich kann nichts hören. Ich habe doch wohl nicht zufällig etwas Wichtiges angesprochen, oder?«
    Kopfschüttelnd fand Pukah seine Stimme wieder, irgendwo unten an seinen Fußknöcheln. »Mein… mein Herr und… die Heere des…«
    »Ehemaliger Herr«, berichtigte Kaug.
    »Gewiß doch. Ehemaliger He-Herr«, stammelte Pukah. »Verzeih mir, edler König.« Er warf sich zu Boden und verbarg sein glühendes Gesicht.
    Der Ifrit lächelte. »Es stand nie in Frage, wie die Schlacht enden würde. Auf ihren magischen Reittieren haben die Truppen des Emirs mühelos eure ärmlichen Wüstenkämpfer besiegt.«
    »Wurden… wurden alle… getötet?« Pukah konnte sich nur mit Mühe durchringen, das Wort auszusprechen.
    »Getötet? Nein. Es war das Ziel des Imams, Quar so viele lebende Seelen zu überbringen wie möglich. Deshalb bekam der Emir auch den Befehl, Gefangene zu machen und keine Gefallenen. Die jungen Frauen und Kinder brachten wir nach Kich, um dort den Weg des Einen Wahren Gottes zu lernen. Die alten Leute ließen wir in der Wüste zurück, denn sie können uns nichts dabei nützen, die neue Welt zu erbauen, die Quar zu beherrschen bestimmt ist. Auch deinen Herrn und seine Spahis ließen wir dort zurück. Ihrer Familien beraubt und gebrochenen Geistes, dazu schwach an Körper, werden sie zu uns kommen und sich vor Quar verneigen.«
    Ein erwürgtes Geräusch Sonds war Ausdruck des Widerstands.
    Kaug musterte den älteren Dschinn traurig. »Ach, der wird wohl nie Dankbarkeit lernen. Du bist intelligent, Pukah. Die Winde des Himmels haben die Richtung gewechselt. Jetzt blasen sie nicht aus der Wüste, sondern aus der Stadt. Die Zeit Akhrans ist abgelaufen. Lange hat Majiid nach seinem Dschinn gerufen, ihm zu Hilfe zu eilen, doch er bekam keine Antwort.«
    Durch die Finger auf Sond spähend, stellte Pukah
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