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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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es ging zu trösten. Doch er mußte feststellen, daß der Engel verschwunden war.
    Ein riesiger Fuß schoß in Pukahs Richtung hervor. Er kletterte auf den Felsen, um den um sich schlagenden Kämpfenden nicht in die Quere zu kommen. Pukah dachte über die Lage nach, diskutierte sie mit sich selbst, den er für die intelligenteste der anwesenden Parteien hielt.
    »Wo ist dein Engel hin, Pukah?«
    »Zurück zu Promenthas.«
    »Nein, das würde sie nicht tun.«
    »Du hast recht, Pukah«, sagte Pukah. »Sie hat dich viel zu gern, um dich zu verlassen.«
    »Glaubst du das wirklich?« fragte Pukah entzückt.
    »Aber ja!« erwiderte sein anderes Selbst, wenngleich es seiner Behauptung etwas an Überzeugungskraft fehlte.
    Beinahe hätte Pukah sich deswegen schon Vorwürfe gemacht, doch dann beschloß er, angesichts des Ernstes der gegenwärtigen Situation darüber hinwegzusehen.
    »Das bedeutet, daß Asrial hier ist und in erheblicher Gefahr schwebt. Ich weiß nicht, was Kaug täte, wenn er einen Engel von Promenthas dabei erwischte, wie er gerade seine Unterwäsche durchwühlt.«
    Gereizt blickte Pukah auf die Kämpfenden. Das Heulen und Zähneknirschen und Knurren erschwerte es ihm, eine normale Konversation zu führen. »Na ja!« sagte er plötzlich hoffnungsfroh. »Vielleicht hat er sie auch gar nicht gesehen!«
    »Er hat ihre Stimme gehört. Er hat auf ihre Frage geantwortet.«
    »Das stimmt. Na ja, wenigstens ist sie weg«, sagte Pukah in nüchternem Ton. »Vielleicht hat sie sich einfach nur unsichtbar gemacht, wie damals, als ich sie zum ersten Mal im Lager erblickte. Meinst du, sie ist mächtig genug, um sich vor den Augen eines Ifrit verbergen zu können?«
    Keine Antwort. Pukah versuchte es mit einer anderen Frage. »Verschlimmert oder verbessert ihr Verschwinden die Lage für uns, mein Freund?«
    »Ich wüßte nicht«, lautete die düstere Erwiderung, »welchen Unterschied das machen sollte.«
    Da er die Situation genauso einschätzte, schlug Pukah die Beine übereinander und erwartete das Unausweichliche.
    Das blieb nicht lange aus.
    Sonds Zorn hatte ihn tiefer in die Schlacht gegen den Ifrit hineingetrieben, als man hätte erwarten können. Doch nachdem Kaug sich erst einmal von seiner Überraschung über den plötzlichen Angriff erholt hatte, war es dem kräftigen Ifrit ein leichtes, die Oberhand zu gewinnen.
    Jetzt war es der Ifrit, der den Dschinn anging, und schon bald darauf hing ein zerschundener und blutender Sond kopfunter von der rissigen Höhlendecke herab. Mit wackelndem Kopf und Armen und Beinen, die mit Schnüren aus dornigen grünen Schlingpflanzen gefesselt waren, gab der Dschinn immer noch nicht auf und kämpfte gegen seine Fesseln an – wild zappelnd, bis er sich schließlich am Ende seines Seils zu drehen begann.
    »Das würde ich nicht tun, Sond«, riet ihm Pukah von dem Felsen aus. »Wenn du dich auf diese Weise tatsächlich befreien solltest, wirst du nur auf den Kopf stürzen, und dabei solltest du doch wirklich auf das bißchen Verstand achtgeben, das du besitzt.«
    »Du hättest mir wenigstens helfen können, du Bastard Suls!« Sond wand und krümmte sich. Blut und Speichel troffen ihm aus dem Mund.
    Pukah war entsetzt. »Ich würde doch nicht im Traum daran denken, unseren neuen Herrn anzugreifen!« sagte er vorwurfsvoll.
    Kaug hielt mit der Bewunderung seines eigenen Werks inne, um den jungen Dschinn mißtrauisch zu beäugen. »Welch eine Treue, kleiner Pukah. Ich bin gerührt.«
    Der junge Dschinn glitt von seinem Felsen, warf sich vor dem Ifrit zu Boden und berührte diesen mit dem Kopf.
    »Dies ist das Gesetz der Unsterblichen, die auf der sterblichen Ebene dienen«, rezitierte Pukah in nasalem Tonfall, die Nase flach gegen den Boden gepreßt. »Wer immer den stofflichen Gegenstand erwirbt, an den der Unsterbliche gebunden ist, soll fortan der Herr des besagten Unsterblichen sein, und ihm gebührt all seine Treue.«
    Sond kreischte etwas Bösartiges, das mit Pukahs Mutter und einem Ziegenbock zu tun hatte.
    Pukah wirkte gequält. »Ich fürchte, diese Unterbrechungen verärgern dich, mein Meister. Wenn es mir gestattet sei…«
    »Gewiß!« Kaug wedelte achtlos mit der Hand. Der Ifrit schien gedankenverloren, als sein Blick hin und her durch die Grotte huschte.
    Pukah, der glaubte zu wissen, auf welche Beute es der Ifrit abgesehen hatte, hielt es für das Beste, ihn abzulenken. Er nahm eine Handvoll Seetang auf, packte Sond am Turban und stopfte dem jammernden Dschinn die
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