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Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen

Titel: Die Rose des Propheten 3 - Das Buch der Unsterblichen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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zu seinem Engel. »Der Ort hat sich verändert«, gab er zu. »Als ich letztesmal hier war, hockten überall alle möglichen Gegenstände. Jetzt ist da nichts. Es sieht so aus, als wäre der Hundesohn ausgezogen. Ich glaube, wir haben genug gesucht. Sond! Sond? Wo bist du?«
    »Aber es muß doch irgend etwas da sein!« Asrial wickelte eine Haarlocke um ihren Finger. »Der Fisch hat gesagt, daß ich mit dir gehen soll! Vielleicht könnten wir mit deinem Gott sprechen. Vielleicht weiß er ja etwas?«
    »Nein, nein!« Pukah erbleichte schon beim bloßen Gedanken daran. »Das wäre nicht klug. Ich bin sicher, wenn Akhran irgend etwas wüßte, hätte er es uns schon gesagt. Sond! Sond! Ich…«
    Aus dem Inneren der Höhle ertönte ein heiserer, abgehackter Schrei.
    »Bei Suls Augäpfeln! Was war das?« Pukah spürte, wie sich ihm unter dem Turban die Haare aufstellten.
    »Promenthas sei mit uns!« hauchte Asrial.
    Wieder erscholl der schreckliche Schrei, schwoll zu einem Kreischen an, um plötzlich in einem erstickten Seufzen zu verstummen.
    »Das ist Sond!« Pukah sprang vor, schleuderte dabei Steine beiseite, schob sich durch Vorhänge aus schwebenden Algen. »Sond! Wo bist du? Bist du auf einen Fisch getreten? Ist es Kaug? Sond…«
    Pukahs Stimme verstummte. Als er um eine Ecke kam, erblickte er den älteren Dschinn, der allein in einer kleinen Grotte stand. Kränkliches grünes Licht, das von den schleimigen, an den Wänden klebenden Pflanzen ausging, spiegelte sich in einem Gegenstand, den Sond in den Händen hielt. Der Dschinn starrte ihn entsetzt an. »Was ist los, mein Freund? Was hast du da gefunden? Es sieht aus wie…« Pukah japste. »Akhran sei uns gnädig!«
    »Weshalb denn? Was ist los?« Asrial kam auf Zehenspitzen hinter Pukah in die Grotte und lugte über seine Schulter. »Was fällt dir ein, uns so zu Tode zu erschrecken? Das ist doch nur eine alte Lampe!«
    Sonds Gesicht im Licht der Pflanzen war fahlgrün. »Nur eine alte Lampe!« wiederholte er mit gequälter Stimme. »Es ist meine Lampe! Mein Chirak!«
    »Sein was?« Asrial blickte Pukah an, der fast so grün im Gesicht war wie Sond.
    »Es ist mehr als eine Lampe«, erwiderte dieser mit versteiften Lippen. »Es ist sein Heim.«
    »Und schau mal, Pukah«, sagte Sond in gedämpften Flüstern. »Schau mal hinter mich, auf meine Füße.«
    »Meine auch?« Obwohl Pukahs Lippen die Worte bildeten, konnte niemand sie hören.
    Sond nickte stumm.
    Pukah sank langsam auf den Höhlenboden. Er streckte die Hand aus und ergriff einen hinter Sond stehenden Korb. Der Korb bestand aus dicht geflochtenem Rattanwerk, war am Boden verjüngt, um nach oben auszuschweifen wie die Knolle einer Zwiebel, und krümmte sich oben wieder der Mitte entgegen. Darauf lag ein geflochtener Deckel mit wackligem Knopf. Liebevoll zog Pukah den Korb zu sich heran und streichelte seine verflochtenen Kringel.
    »Das verstehe ich nicht!« rief Asrial mit wachsender Furcht, ließ den Blick von einem verzweifelten Dschinn zum anderen huschen. »Alles, was ich hier sehe, ist nur ein Korb und eine Lampe! Weshalb regt ihr euch so auf? Was hat das zu bedeuten?«
    »Es bedeutet«, ertönte eine tiefe, dröhnende Stimme aus dem vorderen Teil der Höhle, »daß ich jetzt ihr Herr bin!«

3
    Der Schatten des Ifrit legte sich über sie, gefolgt von dem wuchtigen Körper des riesigen Unsterblichen. Wasser strömte von der haarigen Brust; das kampflustige Antlitz des Ifrit war von einem breiten Grinsen durchbrochen. »Ich habe mir eure Heime schon vor einigen Wochen angeeignet, während der Schlacht am Tel. Eine Schlacht, die eure Herren übrigens verloren haben. Falls dieser alte Ziegenbock Majiid noch am Leben sein sollte, verfügt er über keinen Dschinn mehr!«
    »Noch am Leben? Wenn du meinen Herrn ermordet haben solltest, dann schwöre ich bei Akhran, daß…«
    »Sond! Nicht! Sei kein…« Mit einem Seufzen unterbrach Pukah sich selbst. Zu spät.
    Geschwollen vor Zorn, bäumte Sond sich auf, bis er zehn Fuß hoch war. Sein Kopf krachte gegen die Höhlendecke und ließ einen Hagel von Steinen auf den Boden niederprasseln. Mit einem erbitterten Knurren stürzte sich der Dschinn auf Kaug. Sonds Attacke traf den Ifrit unvorbereitet. Das Gewicht des Dschinn riß den riesigen Kaug von den Beinen; zusammen prallten sie mit einem dumpfen Knall auf den Boden.
    Pukah klammerte sich an einem Felsen fest, um auf dem wabernden Boden sein Gleichgewicht zu halten, während er sich umdrehte, um Asrial so gut
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