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Die Romanow-Prophezeiung

Die Romanow-Prophezeiung

Titel: Die Romanow-Prophezeiung
Autoren: berry
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Ferne fiel ein Schuss.
     
    Genau in dem Moment, als Hayes sich abwenden wollte, schleuderte Lord den Steinbrocken. Er spürte, wie etwas in seiner Schulter riss, und dann schoss ein betäubender Schmerz sein Rückgrat hinunter. Die Wunde war wieder aufgerissen.
    Er sah, wie der Steinbrocken gegen Hayes Brust prallte und hörte den Schuss aus seiner Waffe. Lord sprang los und krachte gegen seinen Chef. Die beiden Männer stürzten zu Boden, und wie Stromstöße schoss der Schmerz durch Lords Schulter.
    Er beachtete den Schmerz nicht und schlug Hayes die Faust ins Gesicht, doch dieser warf Lord mit Hilfe seiner Beine und Schenkel auf den Rücken. Scharfe Steine bohrten sich in Lords Rücken und verschlimmerten seine Pein noch.
    Im nächsten Moment war Hayes auf ihm.
     
    Akilina rannte los, Thorn ebenfalls. Beide rannten dorthin, wo sie den Schuss gehört hatten. Der Boden wurde fester, und sie bemerkte, dass rundum Felsen aufragten.
    Dann endete der Wald.
    Sie blickte auf und sah Taylor Hayes und Miles Lord miteinander ringen.
    Sie blieb stehen, Seite an Seite mit Thorn. Auch der Barsoi stand still und beobachtete den zehn Meter entfernt stattfindenden Kampf.
    »Greif ein«, forderte sie Thorn auf.
    Doch der Anwalt setzte seine Waffe nicht ein.
     
    Lord sah, wie Hayes sich auf ihn stürzte. Gleich darauf packte ihn sein Chef mit einem Würgegriff bei der Kehle. Erstaunlicherweise besaß Lord immer noch einen Rest von Kraft und schaffte es, Hayes mit einem Faustschlag seitlich am Kiefer zu treffen. Der Schlag machte seinen Angreifer einen Moment lang benommen. Lord musste die Pistole finden, die er eben gesehen hatte. Sie war Hayes beim Sturz auf den Boden aus der Hand gefallen.
    Mit einem Tritt des rechten Knies zwang er Hayes von sich herunter. Sich abrollend fand er sein Gleichgewicht wieder und kam auf die Knie hoch. Wenigstens wurde sein ohnehin wunder Körper jetzt nicht mehr zusätzlich von Steinen geschunden. Seine Schulter blutete ziemlich stark. Aber er würde sich nicht einschüchtern lassen. Man musste diesem Drecksack das Handwerk legen.
    Fieberhaft suchte er den dunklen Boden nach der Pistole ab, konnte ihren Umriss aber nicht entdecken. Jenseits des felsigen Bereichs meinte er, zwischen den Bäumen zwei Gestalten zu erkennen, konnte sie aber nicht recht ins Auge fassen. Wahrscheinlich Oleg und Hängelid, die dem Kampf in aller Ruhe amüsiert zusahen, da sie mit einem einzigen Schuss über Sieg und Niederlage entscheiden konnten.
    Er hechtete auf Hayes zu und packte ihn um die Hüfte. Sie krachten gegen einen Granitbrocken, und er spürte, wie etwas in seinem Gegner nachgab. Vielleicht war eine Rippe gebrochen. Hayes schrie auf, konnte aber die Daumen beider Hände in Lords Kehle verkrallen und ihm die Gurgel abdrücken. Um Atem ringend, lockerte Lord seinen Griff. Hayes zog das Knie an und rammte es so gegen Lords Leib, dass der rückwärts auf die Felskante zuflog.
    Dann machte Lord sich bereit, Hayes, der sich auf ihn stürzen wollte, mit einem Tritt zu empfangen, und schnellte sich mit einer Drehbewegung hoch. Doch Hayes hatte dieses Manöver irgendwie vorausgeahnt und brach seinen Angriff ab.
    Lords Vorstoß ging ins Leere.
     
    Akilina sah zu, wie Lord sich nach einem missglückten Tritt abrollte, wieder hochkam und sich erneut Hayes zuwandte.
    Thorn kniete sich vor dem Barsoi hin. Auch Akilina ging in die Hocke. Der Rüde knurrte dunkel aus tiefer Kehle und ließ die silhouettenhafte Szene keinen Moment aus den Augen. Er schnappte mehrmals in die Luft und ließ seine scharfen Fänge aufblitzen.
    »Er kommt zu einer Entscheidung«, erklärte Thorn. »Er kann hier weit besser sehen als wir.«
    »Schieß doch«, forderte sie ihn auf.
    Thorn sah ihr ruhig in die Augen. »Wir müssen der Prophezeiung bis zum Ende folgen.«
    »Sei kein Dummkopf. Greif ein.«
    Der Barsoi machte einen Schritt vorwärts.
    »Nimm die Pistole, oder ich benutze das Gewehr«, drängte sie.
    Der Anwalt legte ihr freundlich die Hand auf den Arm. »Hab Vertrauen.« In seiner Stimme und seiner Art lag eine Überzeugungskraft, die sich nicht leicht erklären ließ.
    Sie erwiderte nichts.
    Thorn wandte sich wieder dem Hund zu.
    »Ruhig, Alexej. Ruhig.«
     
    Es gelang Lord, wieder auf die Beine zu kommen und sich vom Abgrund zurückzuziehen. Hayes hatte seinen Angriff unterbrochen und schien um Atem zu ringen.
    Lord starrte seinen Chef an.
    »Los doch, Miles«, sagte Hayes. »Wir müssen das zu Ende bringen. Nur wir beide.«
    Sie
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