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Die Rache des Stalkers

Die Rache des Stalkers

Titel: Die Rache des Stalkers
Autoren: Marcus Hünnebeck
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weißen Baumwollrock, unter dem sich ihr roter Stringtanga abzeichnete. Während sie miteinander redeten, stand sie vom Stuhl auf, wandte sich von ihm ab und stolzierte zu dem Fenster am Ende des Raumes. Zander konnte nicht anders: Er muste auf ihren Tanga starren, auf ihre sich ebenfalls durch den Stoff abzeichnenden straffen Pobacken und wurde hart.
    »Wenn ich nur mal jemanden hätte, der mich abends in den Arm nimmt und mir bestätigt, mein Leben gut zu meistern«, seufzte sie mitleiderregend. »Mir fehlt halt eine Vaterfigur.«
    Wie eine Marionette erhob er sich, von ihr an unsichtbaren Schnüren zu sich gezogen. Er trat nah an sie heran und roch ihr verheißungsvolles Parfüm.
    »Das wäre schön«, murmelte sie.
    Da legte er einen Arm um sie. »Du meisterst dein Leben gut.«
    Sie presste sich an ihn und rieb mit ihrem Hintern an seinem Penis. Seine Hand glitt unter ihren Rock. Erregt schob er den Stoff ihres Tangas beiseite. Als er sie befingerte, spürte er ihre Feuchtigkeit.
    In ihrer Aussage hatte sie später zu Protokoll gegeben, dass sie »Nein« gesagt hätte. Doch daran konnte er sich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Im Gegenteil. Soweit er an diesen Tag zurückdachte, sah er, wie sie sich ein wenig nach vorn beugte, damit er es einfacher hatte. Zander schob ihren Rock hoch und war gerade dabei, den Slip herunterzuziehen, als sie Schritte auf dem Flur hörten und danach ein kurzes Klopfzeichen. Plötzlich schrie Monika laut um Hilfe, sein Chef stürmte in das Büro und fand eine Situation vor, die nicht der Wirklichkeit entsprach.
    Seine Beteuerungen halfen nichts. Alle glaubten ihr, niemand ihm. Zander erinnerte sich nur allzu genau an die Vernehmungen, den Prozess, den Moment der Verurteilung und die damit rechtskräftig werdende Entlassung aus seiner Firma. Woran er sich am deutlichsten erinnerte, war die Stille in seiner Wohnung, als er anschließend vergeblich auf einen Anruf oder Besuch von seinen ehemaligen Freunden wartete. Die Stille erdrückte ihn fast, bis er sie durch Musik bekämpfte, bei deren Lauschen ihm die ersten Fantasien kamen.
    Diese Schlampe hatte sein Leben –
    Ihm wurde bewusst, dass jemand an seinen Schreibtisch getreten war. Zander blickte auf, direkt in die wütend funkelnden Augen seines Teamleiters.
    »Brauchen Sie eine Extraeinladung, um eine neue Stellungnahme zu verfassen?«
    »Nein. Natürlich nicht. Entschuldigen Sie bitte.«
    »Ich erwarte sie noch vor dem Wochenende auf meinem Tisch.«
    »Selbstverständlich.«
    Sein Chef wandte sich ab. Niedergeschlagen sah Zander auf die Uhr. In einer halben Stunde war dieser Arbeitstag überstanden. Doch anstatt morgen zeitig Feierabend machen zu können, musste er sich erneut Gedanken über ein Problem machen, das eigentlich gelöst war, bis ihm dieser Mistkerl die Argumentation mit einem Rotstift durchgestrichen hatte.
    Zander spürte ein wildes Drängen in sich, das er lediglich auf eine Weise befriedigen konnte.
    ***
    Anja hatte den Ton am Fernseher ausgeblendet und überflog gerade die aktuelle Ausgabe der Kooltur , um die Zeit bis zum Beginn des Films zu überbrücken, als ihr Handy klingelte.
    »Hallo?«
    Im Hintergrund hörte sie lautes Stimmengewirr.
    »Frau Hübner?«, schrie ihr Gesprächspartner ins Telefon.
    »Ja.«
    »Ich bin’s. Philip. Der Kellner aus dem Maximum . Ich habe vorhin Ihren Mann hier gesehen und Sie meinten, ich –«
    »Ich mache mich sofort auf den Weg«, unterbrach ihn Anja und legte auf.
    Torben Zander auf der Jagd beobachten zu können, würde für ihre Ermittlungen wertvoller sein als jedes Detail seines früheren Lebens. Sie sprang von der Couch auf und schaltete den Fernseher aus. Im Schlafzimmer schlüpfte sie in Sachen, mit denen sie einigermaßen in das Szenelokal passte.
    Die Kneipe war völlig überfüllt. Neben der Hitze und einer sehr stickigen Luft schlug Anja die gute Laune der Gäste entgegen. Heute Abend war das DJ-Pult besetzt und aus den Boxen dröhnte Drum ’n’ Base.
    Die Scheinwerfer erfassten sie. Anja gab sich Mühe, rasch aus ihrem Lichtkreis zu kommen. Dieser Zander kannte sie nicht und dabei sollte es vorläufig bleiben. Auch wenn sie kaum sein Interesse wecken würde.
    Sich umsehend erreichte sie die Treppe. Wegen des dicht gedrängten Publikums gestaltete es sich schwierig, ein einzelnes Gesicht aus der Ferne zu identifizieren. Langsam schritt sie die Stufen hinab, wobei sie ihren Blick über die Gesichter der Anwesenden schweifen ließ. Nachdem sie die letzte
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