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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen
Autoren: Markus Heitz
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Halbbrüder vorsichtig. Auch wenn Lorin nur noch ein winziges Überbleibsel seiner einstigen Magie in sich trug, so schmerzte eine direkte Berührung durch seinen Blutsverwandten noch immer.
    »Bis dann. Besuche mich, wann immer du willst. Ich bringe dir bei, wie man auf einem Hundeschlitten fährt. Alles Gute.« Er verschwand in der Menge, um nach Fatja zu suchen.
    »Nur, wenn das Meer nicht zu sehr schwankt«, rief Tokaro ihm nach und dachte voller Grauen an die Wogen, das Rollen unter den Füßen, das Auf und Ab. Er meinte schon, die See wieder unter sich zu fühlen … 
    »Ihr werdet grün?«, wunderte sich Kaleíman. »Was …«
    Ohne Erklärung hastete Tokaro davon und rempelte gegen Pashtak, der als Vorsitzender der Versammlung der Wahren gerade das Büffet inspizierte. »Ach, unser mutiger Freund! Wie schön, Euch zu sehen.« Estra spitzte hinter seinem Rücken hervor und schenkte ihm ein Lächeln. »Ihr tragt das Zeichen Eures Gottes wieder offen?«
    Der Ritter würgte die Übelkeit hinunter. Sich vor die Füße des Freundes zu erbrechen machte einen schlechten Eindruck. »Ja. Ich baue das auf, was mein Vater begründete. Nerestro von Kuraschkas Werk wird fortleben, die Hohen Schwerter erstehen in neuem Glanz.«
    »Sehr erfreulich.« Pashtak erzeugte einen Ton, der dem Schnurren einer Katze nicht unähnlich war. »Ammtára wird seinen Status als Freie Stadt aufrechterhalten, wie ich mit dem Gesandten von Tûris verhandelt habe. Damit kann es auch bei uns unbesorgt weiter gehen.«
    Die junge Frau kam näher. »Ich grüße Euch, Herr Ritter. Wer ist denn im Besitz der dritten aldoreelischen Klinge?«, erkundigte sich die Inquisitorin.
    »Niemand. Sie ging zusammen mit Govan unter und wurde in dem Glasblock eingeschlossen. Derzeit lässt Perdór den Brocken aus der Ebene bergen und in Sicherheit bringen, bevor sich Fledderer die kostbare Beute unter den Nagel reißen.« Fasziniert betrachtete er ihre außergewöhnlichen Augen, die ihn gefangen nahmen. »Was haltet Ihr davon, wenn ich auf dem Weg nach Tarpol in Ammtára vorbeischaue? Ich besuche Euch, und Ihr zeigt mir die Stadt«, hörte er sich selbst sagen und erschrak über seine eigene Keckheit.
    Ein erfreutes Leuchten ging über Estras Antlitz. »Sehr gern, Herr Ritter.«
    Tokaro wollte noch etwas sagen, da hob sich sein Magen. »Verzeiht«, würgte er und rannte, um sich in aller Ruhe übergeben zu können.
    »Bahnt sich da etwa eine Romanze an?«, meinte Pashtak girrend und rempelte seinem Mündel freundschaftlich in die Seite.
    »Ach, was«, wiegelte Estra ab. »Ich bin nur neugierig geworden, weil er das Erbe meines Vaters antreten wird.«
    Sie blickte zu dem eindrucksvollen Kensustrianer, der sich mit dem ilfaritischen König und dessen Hofnarr unterhielt. Neben ihm stand ein etwas kleinerer Kensustrianer, der die Gewandung eines Gelehrten trug.
    »Ich bin gleich wieder da«, meinte sie und pirschte sich unauffällig in die Nähe ihres Landsmannes, ehe Pashtak etwas sagen konnte.
    Sie begab sich in die unmittelbare Nähe und belauschte das Gespräch, das sich darum drehte, welche Fortschritte die Aufräumarbeiten im Geburtsland ihrer Mutter machten.
    Die Ingenieure schufen riesige Schaufelräder und Pumpen, um das überflutete Marschland trocken zu legen. Da die Kriegerkaste ohne Anführer dastand, nutzten andere die Gunst der Stunde. Die Schicht der Gelehrten übernahm die Regierung Kensustrias. Das hatte zur Folge, dass sich Moolpár gegenüber dem Kensustrianer namens Mêrkos plötzlich ehrerbietiger verhalten musste. Er und Mêrkos sicherten zu, dass die Gefangenen so rasch wie möglich entlassen wurden. Perdór erklärte, dass er zusammen mit Soscha eine Universität ins Leben rufen werde, die sich um die Erforschung der Magie verdient machen wolle.
    Wie gern würde ich mir Kensustria einmal ansehen, wünschte sich Estra und schlenderte zu Pashtak zurück, der sich mit der künftigen Kabcara unterhielt.
    Er stellte sie gegenseitig vor. »Ich habe der Kabcara ans Herz gelegt, wie sehr wir uns für die Politik des Miteinanders von Lodrik Bardri¢ bedanken«, fasste er das Gespräch zusammen.
    »Seid versichert, Vorsitzender, es war nur der Auftakt der neuen Toleranz. Wir in Tarpol werden die Gleichstellung beider Rassen vorantreiben und gegen die Vorurteile ankämpfen.« Norina nickte ihnen zu. »Wenn ich mir einen Überblick von den tarpolischen Verhältnissen gemacht habe, hört Ihr von mir.«
    Die Brojakin wandte sich um und ging weiter, um
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