Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Persönlichkeiten, Abgesandten und Exzellenzen zusammen. Nicht alle Botschafter und Reiche waren sich untereinander grün, doch die Worte Perdórs bewirkten, dass keinerlei Streitigkeiten untereinander ausbrachen. Die Freude stand an diesem Abend im Mittelpunkt.
    Norina, die ein einfaches, geschmackvolles Kleid trug, reichte Stoiko und Waljakov ein Glas mit Wein, stieß mit den beiden Freunden an und trank auf das Wohl Tarpols.
    »Ich glaube, eine Kabcara hat mich noch nie bedient«, meinte der K’Tar Tur grinsend und berührte die Narbe am Unterkiefer, die von Aljaschas Ring stammte.
    »Und du wirst mich auch niemals so nennen, alter Freund«, meinte die künftige Herrscherin. Sie legte ihre Hände auf die der Männer. »Ich möchte, dass ihr mir zur Seite steht, wenn wir in Ulsar sind. Euer Rat ist mir wichtig.«
    »Was ist mit dem Jungen?« Waljakov schaute über die Menge, ohne die Robe seines einstigen Schützlings erkennen zu können.
    »Lodrik?« Norina lächelte. »Er wird nicht erscheinen. Er meidet die Menschen, um kein Unwohlsein bei ihnen hervorzurufen. Wir haben uns daran gewöhnt, aber hier würden die Leute vor ihm wie vor einem Geist zurückweichen.« Sie prostete den beiden betagten Vertrauten zu. »Aber er wird mit zurück nach Ulsar reisen.«
    »Er bleibt bei uns?«, staunte Stoiko. »Wie hast du das erreicht?«
    Die hochgewachsene Frau zog die Augenbraue hoch. »Ich sagte ihm, dass ich das Amt der Kabcara nur annehmen würde, wenn er bei mir bliebe. Nichts wird uns mehr trennen.«
    Der kahle Hüne räusperte sich. »Auf mich wirst du erst in ein paar Monaten zählen können.« Erstaunt sahen ihn Stoiko und Norina an. Sofort wurde der einstige Leibwächter rot. »Ich muss noch etwas erledigen.« Hastig stapfte er davon.
    »Verzeiht.« Lorin gesellte sich an ihre Seite. Stoiko zog sich unter einem fadenscheinigen Vorwand zurück. »Ich wollte mich von dir verabschieden, Mutter. Morgen kehre ich auf dem Schiff von Rudgass nach Bardhasdronda zurück.«
    Norina umarmte ihren erwachsen gewordenen Sohn.
    »Da habe ich mein Kind gefunden, und es verlässt mich schon wieder. Aber Kalisstron ist nur ein Katzensprung entfernt«, bemühte sie sich um ein heiteres Gesicht. »Du willst nicht bleiben?«
    »Ich bin Kalisstrone«, antwortete er freundlich. »Eine wunderbare Frau erwartet sehnsüchtig meine Rückkehr. Und auch ich will sie endlich wieder in die Arme schließen. Fatja erträgt die Trennung von Arnarvaten jetzt, nachdem der Krieg vorbei ist, ebenfalls kaum einen Tag länger.«
    »Natürlich. Ulldart steht tief in deiner Schuld, Lorin. Tarpol wird sich immer an deine Verdienste erinnern. Ich würde mich freuen, wenn mein Reich und zumindest Bardhasdronda rege Kontakte unterhielten.« Sie schaute ihm in die tiefblauen Augen.
    »Davon kannst du ausgehen. Ist Vater da?«
    Norina schüttelte den Kopf. »Ich richte ihm deine Grüße aus.« Sie küsste ihn auf die Stirn. »Pass auf dich auf, mein Sohn.«
    Der junge Mann drückte sie an sich und ging schnell zu Matuc, der inmitten der kalisstronischen Schüler und ulldartischen Anhänger Ulldraels stand. Auch von ihm verabschiedete er sich in aller Herzlichkeit und erfuhr, dass sein Ziehvater nach dem Willen des Ordens des Gerechten, der im Untergrund die Zeit der Govanschen Verfolgung überstand, eine wesentliche Rolle im Wiederaufbau der geistlichen Struktur einnehmen sollte. Lorin freute sich mit Matuc. Damit geht sein Traum in Erfüllung. Er bringt seiner Heimat den Glauben wieder .
    »Der haut also tatsächlich ab?!« Jemand schlug ihm von hinten auf die Schulter.
    Lorin drehte sich um und schaute in Tokaros feixendes Gesicht. Sogleich bemerkte er, dass sich sein Halbbruder den Schädel beinahe kahl rasiert hatte, nur oben standen kurze Haarstummel. An seiner Seite war ein Mann um die dreißig, der wie er ein Kettenhemd und einen Wappenrock mit dem Zeichen des Gottes Angor trug. Beide Ritter führten aldoreelische Klingen mit sich.
    »Ich kehre dorthin zurück, woher mich ein Schiff trug, um deine Heimat zu retten. Weil du es allein nicht hinbekommen hast«, grinste er seinen Halbbruder an. »Doch zusammen sind wir unschlagbar, was?!«
    »Ich werde dich vermissen«, gestand Tokaro und wies auf den Krieger neben sich. »Darf ich vorstellen: Kaleíman von Attabo, Großmeister des Ordens der Hohen Schwerter und Teilnehmer der Schlacht von Taromeel. Er führte eines der Freiwilligenheere an.« Sie schüttelten sich die Hände.
    Dann umarmten sich die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher