Die Quelle

sich
entfalten zu können. Sobald seine Männer abgereist waren, würde
er nach den Schwertern tauchen, von deren Existenz anscheinend allein Stella
gewusst hatte. Ihm hatte sie anvertraut wo sie zu finden waren, ihm hatte sie
anvertraut, was diese Schwerter bewirken konnten, die einst aus der Quelle
geboren waren. Mit Hilfe dieser Schwerter würde ein Mensch die Ebenen
durchqueren können und die Kinder der Quelle finden… Wenn die
rechtmäßigen Schwertträger erst gefunden waren, denn die wahre
Macht der magischen Waffen diente allein dem Willen ihrer
rechtmäßigen Träger… Wo waren sie jetzt, die, die er finden
musste? In allen Völkern dieser Welt verteilt? Waren sie überhaupt
schon geboren worden? Waren womöglich einige von ihnen schon längst
verstorben? So viele Fragen hatte Sihldan noch, doch von Stella wusste er, die
Antwort lag in den Schwertern verborgen. Die Waffen selbst würden ihm das
Wissen schenken, das er brauchte, um sein Versprechen zu halten. Eine Frage
quälte ihn jedoch am meisten: Was, wenn die Schwertträger gar nicht
das Tor öffnen wollten? Keine Hexerei wäre mehr möglich,
außer der ihren! Was, wenn sie die Macht der Schwerter nutzen wollten, um
ihre Herrschaft zu sichern? Stella hatte erwähnt, die Schwertträger
hatten einmal schon die Macht ihrer Schwerter missbraucht… Was sollte sie
diesmal daran hindern? Wieviel Menschenkenntnis hatte Stella am Ende ihres
Lebens gehabt?
    Sihldan setzte sich ans Ufer und ließ seine
Füße in das Wasser baumeln… Ein leichtes Kribbeln in seinem
Körper verriet die unerwartete Verbindung. Er hatte Fragen gestellt und
bekam Antworten… Die Schwerter brauchte er nicht anzufassen, um ihre Macht zu
entdecken! Sie waren stets in ihm, sie waren allesamt an seine Seele gebunden…
und er würde falls erforderlich die Schwertträger entmachten
können... Jederzeit. Ja, Stella hatte an alles gedacht… und ihm vertraut.