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Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern

Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern
Autoren: Josef Carl Grund
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gedrückt. Rot leuchtete kein einziges Mal auf. Dreizehn Geister hatten nicht gewählt. Sie waren vor ihren Fernsehern eingeschlafen und hatten die Br-Hesselbach-Rede nicht gehört.
    Als die drei Großen Br aus dem Senderaum zurückkehrten und den Pollinger-Kindern, Pong, Pang und Ping das Ergebnis der Umfrage mitteilten, war die Freude riesengroß.
    „Jetzt müßte ich bloß noch Sommersprossen haben“, seufzte der kleine Ping und wurde kariert.
    „Tsss, tsss, tsss“, spotteten Pong und Pang.
    „Tssssssssss!“ fauchte der Kleine und ärgerte sich rot.
    „Vielleicht müssen es nicht echte Sommersprossen sein“, meinte Hans-Heinrich.
    Pong winkte ab: „Farbe hält nicht auf Geister-Gesichtern.“
    Hans-Heinrich schmunzelte. „Ich denke nicht an Farbe, sondern an Verwandeln. Das könnt ihr doch prima.“
    Die Geister begriffen nicht, was er meinte.
    Aber Roswitha verstand. „Natürlich“, sagte sie. „Mein lieber Ping, du mußt dich nur in einen Doppelgänger von Hans-Heinrich verwandeln — genauso, wie sich die drei Großen Br in Doppelgänger unserer Lehrer verwandelt haben. Und weil Hans-Heinrich eine ganze Menge Sommersprossen hat, kriegst du sie auch und behältst sie, solange du wie Hans-Heinrich aussiehst. Klar?“
    „Ausgezeichnet!“ riefen die drei Großen Br, Pong und Pang.
    Aber der Kleine schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht so viele Sommersprossen wie Hans-Heinrich“, maulte er. „Ich möchte drei links und zwei rechts neben der Nase — genauso wie Roswitha.“
    „Das dürfte kaum möglich sein“, meinte Br-Hesselbach. „Roswitha ist ein Sie-Mensch; du, Ping, bist jedoch ein Er-Geist. Da würdest du nach der Verwandlung seltsam aussehen.“
    „Huiiiiiiiii!“ fiepte der Kleine, und den Pollinger-Kindern blieb die Spucke weg.
    Roswitha gegenüber stand — Roswitha! Mit fünf Sommersprossen im Gesicht: drei links und zwei rechts neben der Nase.
    „Mensch, Meier!“ riefen die Pollinger-Kinder.
    „Nun ja“, meinte der Große Br Nummer drei, „dann wollen wir zur Feier des guten Ausgangs ein wenig Musik machen.“ Er schaltete die Stereo-Anlage ein, und aus dem Lautsprecher schmetterte es zweistimmig:
     
    „Sag mir, liebe Fledermaus,
    wo hast du dein Flederhaus?“
     
    Die drei Großen Br stimmten mit ein. Dann sangen Pong, Pang und Ping so grausam falsch dazwischen, daß es weh tat.
    Hans-Heinrich stupste Roswitha an. Diese nickte. Die Pollinger-Kinder schlossen die Augen und murmelten: „Simsalabim!“
     
     
     

Solosänger
     
    Da waren sie wieder zu Hause. Mit untergeschlagenen Beinen saßen sie auf dem Teppich in Roswithas Zimmer, und der Kanarienvogel Spatzi schmetterte das allerschönste Solo aus seinem Käfig heraus.
    „Klingt beinahe wie das Fledermauslied vom Pengplutosirius“, unkte Hans-Heinrich, „weil es durch und durch geht.“
    „Wahrscheinlich wird uns auch diesmal niemand glauben“, meinte Roswitha.
    „Irrtum“, sagte Hans-Heinrich. „Diesmal haben wir Beweise.“
    „Beweise?“ fragte Roswitha.
    „Vom Flatterstern die Steinchen, die wir eingesteckt haben“, sagte Hans-Heinrich.
    Die Pollinger-Kinder griffen in die Taschen und holten — zwei Tischtennisbälle heraus.
    „Wieso Tischtennisbälle?“ fragte Roswitha.
    Hans-Heinrich zuckte die Achseln. Er wußte es auch nicht.
    Tiriliii! schmetterte Spatzi. Tirili, tirili, tiriliiiiiii!
    „Halt den Schnabel!“ befahl Hans-Heinrich. „Laß mich nachdenken.“
    Tiriliii! jubelte der Kanari, bis Roswitha ein Tuch über seinen Käfig deckte. Da verstummte er, weil es für ihn Nacht und Zeit zum Schlafen geworden war.
    Die Pollinger-Kinder guckten auf die Uhr und stellten fest, daß sie tatsächlich in der Pengplutosirius-Zeit gelebt hatten. Bis sie ins Bett mußten, blieben noch gut zwanzig Minuten.
    Aber was bedeuteten die Tischtennisbälle?
    Die Erklärung brachte Tante Kiki. Sie kam, als Vater und Mutter Pollinger ihren Sprößlingen gute Nacht sagen wollten, und schleppte ein Riesenpaket an.
    „Der Vortrag über die Fledermäuse mußte wegen Erkrankung des Fledermaus-Professors verschoben werden“, erzählte sie, stellte das Paket ab und schnaufte. Dann fuhr sie fort: „Aus Spaß kaufte ich an einem Kiosk ein Los. Und was soll ich euch sagen? — Ich hatte Glück.“ Sie wies auf das Paket. „Da ist der Gewinn. Ich schenke ihn Hans-Heinrich und Roswitha.“
    „Danke!“ riefen die Pollinger-Kinder und rissen das Packpapier herunter.
    Zum Vorschein kam eine Tischtennisplatte mit Füßen
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