Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern

Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern
Autoren: Josef Carl Grund
Vom Netzwerk:
Guckfenster im Helm empor.
    Hans-Heinrich folgte ihr.
     
     
     

Doppelgänger
     
    Das Raumschiff landete mit schrillem Pfeifen; und als es aufsetzte, erzitterte der Pengplutosirius wie unter den Stößen eines Erdbebens.
    Die Pollinger-Kinder hielten den Atem an. Um sie herum wirbelten plötzlich so viele Geister, daß sie hundert von Hans-Heinrichs Gespensterbüchern hätten füllen können. Sämtliche Pengplutosirianer schienen zusammengeströmt zu sein.
    Dann war’s aus.
    Und so schnell geschah es, daß die Pollinger-Kinder die Gefahr viel zu spät erkannten.
    Die Tür des Raumschiffs flog auf, die drei Großen Br sprangen heraus, zeigten auf den Raumanzug und riefen: „Vorsicht, es sind Fremde darin!“
    Das war gut gemeint, aber die anderen verstanden es falsch. „Raus mit ihnen!“ schrien einige hundert Pengplutosirianer und überkugelten sich vor Eifer.
    „Nein!“ kreischten Pong, Pang und Ping. „Es sind Menschen! Wenn ihr den Raumanzug öffnet...“
    Zu spät!
    Je zwei Geister packten Pong, Pang und Ping und hielten sie fest. Acht andere rissen den Raumanzug in Fetzen.
    Pffffffffffft!!!
    Das war das letzte, was die Pollinger-Kinder hörten. Die Atemluft entwich, der schwere Stickstoff strömte ein.
    Die Pengplutosirianer griffen zu.
    Hans-Heinrich und Roswitha spürten es nicht mehr. Sie waren ohnmächtig geworden.
     
    „Sag mir, liebe Fledermaus,
    wo hast du dein Flederhaus?“
     
    hörten die Pollinger-Kinder singen, als sie wieder zu sich kamen. Sie versuchten, die Augen zu öffnen, blinzelten in schummriges Licht und wußten nicht, wo sie sich befanden.
     
    „Wo hast du dein Flederhaus,
    sag mir, liebe Fledermaus“,
     
    sang es neben ihnen weiter.
    „Ich mag keine Fledermäuse“, brummelte Hans-Heinrich und gähnte.
    „Ich auch nicht“, murmelte Roswitha.
    „Sehr schön“, sagte eine tiefe Stimme. „Sie reden schon wieder dumm, also geht es ihnen gut.“
    „Bravo, Großer Br Nummer drei“, lobten zwei andere Stimmen, und eine setzte hinzu: „Dein auf Schallplatte verewigtes Fledermaus-Lied hat sie munter gemacht.“
    „Danke, Großer Br Nummer eins und Großer Br Nummer zwei“, antwortete die erste Stimme.
     
    „Gute Pengplutosirius-Musik
    holt Erdenwesen ins Leben zurück;
    obwohl — das weiß hier jedes Kind —
    die Menschen unmusikalisch sind.“
     
    „Stimmt nicht!“ riefen die Pollinger-Kinder wie aus einem Mund.
    „Ich spiele sehr gut Blockflöte“, erklärte Roswitha.
    „Und ich Radio“, sagte Hans-Heinrich.
    Es machte klick, die Musik verstummte.
    Die Pollinger-Kinder setzten sich auf und zuckten zusammen. „Mensch, Meier!“ riefen sie verblüfft.
    Was sie sahen, war mehr als gespenstisch.
    Die drei Männer, die ganz in der Nähe um eine Stereo-Anlage herumstanden, sollten die drei Großen Br sein?
    Die Pollinger-Kinder zwinkerten mit den Augen und kniffen sich in die Ohrläppchen — aber es war keine Täuschung. Die Supergespenster blieben.
    Igittigitt!
    Die drei Großen Br sahen genauso aus wie der Rektor, der Religions- und der Musiklehrer der Schule, die Hans-Heinrich und Roswitha besuchten. Sie trugen sogar dieselben Kleider: der Große Br Nummer eins einen dunklen Anzug mit gestreifter Krawatte und messerscharfen Bügelfalten in der Hose — genau wie Rektor Hesselbach; — Br Nummer zwei verwaschene Jeans, Ringelsocken, einen karierten Rollkragenpulli und im Gesicht einen pechschwarzen Vollbart — wie der Vikar Hillebrandt; — Br Nummer drei eine Bundhose, Wadelstrümpfe, Haferlschuhe, eine Strickjacke, auf der Nase eine dicke Brille und darüber eine Glatze — wie Herr Bollermann, der Musiklehrer.
    Geist Huber!
    Br-Hesselbach machte einen Schritt auf die Pollinger-Kinder zu.
    „Nein!“ rief Roswitha. „Bitte nicht!“
    „Was bitte nicht?“ fragte Br-Hesselbach und blieb stehen. „Fürchtet ihr euch vielleicht vor uns?“
    „Sehr“, gestand Roswitha.
    Hans-Heinrich nickte und kniff die Daumen ein.
    „Schade“, sagte Br-Hillebrandt zu Br-Bollermann. „Dabei haben wir nur deshalb die Gestalt ihrer Lehrer angenommen, weil wir glaubten, daß sie vor ihnen keine Angst haben.“
    „Wir haben uns getäuscht“, meinte Br-Bollermann. „Anscheinend sind ihre Lehrer sehr grausam zu ihnen.“
    „Aber nein!“ riefen die Pollinger-Kinder; und Hans-Heinrich versicherte: „Herr Hesselbach, Herr Hillebrandt und Herr Bollermann sind meistens in Ordnung.“
    „O ja“, stimmte Roswitha zu. „Manchmal sind sie auch grantig, aber grausam ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher