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Die Nymphe Eva

Die Nymphe Eva

Titel: Die Nymphe Eva
Autoren: Carter Brown
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beruhigen, aber es sei hoffnungslos
gewesen, und das einzig Sichere sei, ihn umzubringen. Sie beauftragten Lucas
damit und erklärten ihm, er müsse bis spät in der Nacht damit warten und dann
vorher anrufen, um sicher zu sein, daß Sam zu Hause sei, bevor er, Lucas, in
die Wohnung hinaufginge. Wenn Josie dort war, sollte er sie ebenfalls
erschießen. Sie gaben ihm sogar die Pistole, mit der Sie Sam bereits erschossen
hatten, so daß er eine Waffe hatte!«
    »Wollen
Sie behaupten, Grunwald habe Marvin absichtlich hereingelegt?« fragte Herb mit gepreßter Stimme.
    »Als
ich nach diesem Schußwechsel im Korridor außerhalb
der Wohnung Lucas mitteilte, ich verhaftete ihn wegen der Ermordung Sam
Fletchers«, sagte ich, »blickte er mich nur eine Sekunde lang an und brach dann
in brüllendes Gelächter aus. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich begriff,
warum ihm das so komisch vorkam. Da ist noch etwas, Herb. Kurz bevor ich in
dieser Nacht an Fletchers Wohnungstür klingelte, wurde Josie angerufen. Als sie
die Tür öffnete, wußte sie bereits, daß Sam tot war — sie habe gerade mit Ihnen
telefoniert, behauptete sie, und Sie hätten es ihr gesagt.«
    »Stimmt!«
Mandel nickte heftig.
    »Was
haben Sie ihr sonst noch gesagt, Herb?« fragte ich leise.
    »Ich
sagte ihr, Lucas müsse ihn umgebracht haben und vielleicht würde er danach
sie...« Er hielt plötzlich inne, und in seinen durch die Brille vergrößerten
Augen blitzte es auf.
    »War
das Ihr eigener Gedanke gewesen?«
    »Nein«,
sagte er. »Grunwald rief mich an, sobald ich ins Hotel zurückgekehrt war. Er
sagte, Lucas müsse übergeschnappt sein — er habe Sam ermordet und sei nun
hinter dessen Frau her. Er, Grunwald, sei nicht imstande gewesen, ihn
zurückzuhalten, aber er dächte, ich sollte Josie warnen, und vielleicht könne
sie um polizeilichen Schutz bitten.«
    »Nur,
daß sie das nicht brauchte, weil ich ohnehin vor der Tür stand«, sagte ich.
»Aber Grunwald wollte sicher sein, daß ein Polizeibeamter auf Lucas wartete,
wenn er in der Wohnung eintraf; und vermutlich erwartete er, daß Lucas kämpfen
würde und — mit einigermaßen Glück — dabei ins Gras biß.«
    »Warum?«
Herb starrte auf den liebenswerten Teddybären auf der anderen Seite des
Zimmers.
    »Weil
er sich nicht sicher fühlen kann, solange einer von euch am Leben ist, Herb«,
sagte ich ruhig. »Er wäre ein noch besseres Opfer für Erpressungen als Dane Garow es war und darüber ist er sich klar. Josie als Frau
wird nun zu verängstigt sein. Aber die drei Männer müssen endgültig beiseite
geschafft werden!«
    »Eins
muß man dem Lieutenant lassen, Herb«, sagte Grunwald, »als Anwalt wäre er fast
so gut wie Cranston !«
    »He,
das stimmt!« Mandel starrte mich angewidert an. »Wenn Ihre Theorie richtig ist,
wie kommt Grunwald darauf, Cranston zu Lucas’
Verteidigung bewegen?«
    »Weil
er anfangs hoffte, Lucas würde bei dem Versuch, sich seiner Verhaftung zu
widersetzen, umgebracht werden«, sagte ich. »Aber als das nicht klappte, mußte
er sein Bestes tun, um ihn loszueisen — sonst würde Lucas, angesichts eines
Schuldspruchs und der Gaskammer vor Augen, vielleicht auspacken. Deshalb,
Herb.«
    »Und
warum hat er dann nicht versucht, mir etwas anzutun?« fragte Herb mit
aggressiver Stimme.
    »Vielleicht,
Herb«, sagte ich, ihn spöttisch angrinsend, »weil er keine Gelegenheit dazu
gehabt hat — noch keine Gelegenheit!«
    »Was
meinen Sie mit >noch keine Gelegenheit    »Was
hat er Ihnen denn heute abend gesagt? >Der
Lieutenant und Eva Thyson sind hinausgefahren, um im
Aussichtsturm nachzusehen, und Sie wissen, was sie dort finden werden?<«
sagte ich sanft. »>Deshalb werden wir uns ihrer annehmen müssen, Herb — Sie und ich!<«
    »Na,
und?« fragte Mandel.
    »Nichts«,
sagte ich. »Ist das Ihre eigene Pistole, Herb? Ich bin überrascht. Ich dachte,
Sie sind ein Sprengstoffexperte, der niemals Artillerie mit sich herumträgt.«
    »Das
tue ich im allgemeinen auch nicht«, brummte er. »Abel hat mir die Pistole heute abend gegeben, als...«
    »Haben
Sie sie untersucht?« sagte ich beiläufig.
    »Wieso
— nein!« Seine Augen weiteten sich langsam, während er die Waffe in seiner Hand
betrachtete.
    »Drücken
Sie ab!« schlug ich vor.
    »Hören
Sie, dieser Unsinn ist jetzt weit genug gegangen!« zischte Grunwald. »Herb, wir
werden die beiden jetzt erledigen. Ich wollte den dummen Lieutenant reden
hören, nur um zu sehen, ob er uns irgendwie in der Hand hat, aber das hat
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