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Die Nymphe Eva

Die Nymphe Eva

Titel: Die Nymphe Eva
Autoren: Carter Brown
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Identität bezweifeln würde. Nachdem der Handel abgeschlossen war,
bestand Lucas darauf, noch dazubleiben und erst nach Wolfe wegzugehen. Als er
sicher war, daß der Diamantenhändler weg war, ging er hinaus, erledigte den
Wachmann und öffnete Mandel und Fletcher die Tür.«
    »Und
wie steht es dann mit Fletchers Ermordung?« sagte Herb kalt. »Glauben Sie, daß
Marvin auch ihn umgebracht hat?«
    »Merkwürdige
Frage, Herb«, sagte ich ihm ehrlich. »Denn darüber habe ich selber eben erst
meine Ansicht geändert. Nein, ich glaube nicht, daß Lucas ihn umgebracht hat,
ich glaube, daß Lucas lediglich der Mord in die Schuhe geschoben werden
sollte.«
    »Von
Ihnen«, knurrte er.
    »Von
dem klugen Kopf, der...«
    »Die
Bezeichnung schmeichelt mir, Lieutenant«, unterbrach mich Grunwald mit glatter,
kalter Stimme. »Aber warum sind Sie eigentlich so schüchtern und sagen nicht
einfach, ich sei es gewesen?«
    »Ja,
warum eigentlich nicht?« pflichtete ich bei.
    »Und
dann wollen wir noch ein paar Dingen auf den Grund gehen«, sagte er schnell.
»Warum haben Sie mich überhaupt verdächtigt?«
    »Sie
haben zwei sehr starke Motive«, sagte ich. »Sie wollten Garows Job als Präsident der Downey Electronics, und Sie
wollten seine Frau. Die beste Möglichkeit, beides zu bekommen, war, ihn sowohl
bei der Gesellschaft als auch bei seiner Frau in völligen Mißkredit zu bringen.«
    »Und
deshalb setzte ich mich einfach mit einem Zuhälter namens Sam Fletcher in Los
Angeles in Verbindung und befahl ihm, ein Mädchen ausfindig zu machen, das dazu
benutzt werden konnte, Garow zu erpressen?« Er
lächelte kläglich. »Na, hören Sie mal, Lieutenant!«
    »Es
kann keine Schwierigkeit für Sie gewesen sein, einen Detektiv anzuheuern, der
Sie über Dane Garows abseits von seinem Schreibtisch
stattfindende Unternehmungen auf dem laufenden hielt — in Los Angeles zum
Beispiel. Und auf diese Weise sind Sie sicher an Sam Fletcher geraten.«
    Ich
warf einen flüchtigen Blick auf die verängstigte Ex-Walküre. »Eva, Süße, an
diesem Nachmittag, als ich auf deinen Rat hin Mr. Grunwald besuchte, hast du
ihn da angerufen und ihm mitgeteilt, daß ich komme?«
    »Es
tut mir leid, Al«, sagte sie unglücklich. »Aber ich dachte nur an Tante Thelma
und...«
    »Es
ist schon gut«, sagte ich und blickte wieder auf Grunwald. »Sie wußten also,
daß ich komme. Es war eine Kleinigkeit für Sie, ein vertrauliches Wort mit
Ihrer Sekretärin zu wechseln und ihr zu sagen, der Lieutenant würde sicher nach Garow und Rita Blair fragen, aber um Ihnen selber,
als Vizepräsident und guter Freund Danes, die Verlegenheit zu ersparen, wäre es
vielleicht besser, sie erwähne zufällig dem Polizeibeamten gegenüber das
gemeinsam verbrachte Wochenende in Garows Farmhaus . Und Klein-Pauline war nur allzu glücklich, Ihren
Wünschen nachzukommen!«
    »Erst
behaupten Sie, ich habe Fletcher umgebracht, und nun sagen Sie, ich hätte Sie
absichtlich über das Farmhaus informiert, um Sie dort
die Leiche finden zu lassen?« Grunwalds Stimme klang belustigt. »Die beiden
Dinge passen kaum zusammen, Lieutenant.«
    »Sie
passen ausgezeichnet zusammen«, sagte ich. »Als Sie den dreien erklärten, wie
sie Polnik an der Straßenkreuzung loswerden könnten,
wiesen Sie auch darauf hin, wie wichtig es sei, daß Lucas außer Sichtweite
bliebe, solange Sam weg sei. Vielleicht schlugen Sie sogar vor, er solle in
Ihrer eigenen Wohnung bleiben, bis Sam zurückkäme? Dann, nachdem Sie Sam ermordet
hatten, kehrten Sie in Ihr Büro zurück und fragten sich, was, zum Teufel, Sie
nun machen sollten. Ich glaube, daß Sie erst zu dem Entschluß gekommen waren,
ihn umzubringen, als Sie merkten, wie nervös er war und daß er ein zu großes
Risiko bildete. Dann rief Eva Sie an und teilte Ihnen mit, daß ich auf dem Weg
zu Ihnen sei, und da erkannten Sie die goldene Chance.«
    »Er
rief mich an, nachdem du weggegangen warst«, sagte Eva tonlos. »Er meinte,
aller Wahrscheinlichkeit nach befändest du dich auf dem Weg zurück zu uns. Und
er fragte, ob ich ihn dann bitte hinterher anrufen und ihm mitteilen würde, was
dabei herausgekommen sei. Er dachte natürlich nur an Tante Thelma, genau wie
ich! Als ich dann ging, um mich umzuziehen, und dich auf der hinteren Terrasse zurückließ,
rief ich ihn an und erzählte ihm, daß wir zum Farmhaus hinausführen!«
    »Danke,
Süße«, sagte ich erleichtert. »An diesem Abend, Grunwald, erklärten Sie Lucas,
Sie hätten Ihr Bestes getan, Sam zu
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