Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nymphe Eva

Die Nymphe Eva

Titel: Die Nymphe Eva
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
daß es dieselbe ist, mit der der Wachmann erschossen wurde,
und alle werden glücklich sein?«
    »Ganz
recht.« Er hob die Pistole in seiner Hand um einen Zentimeter, so daß sie
direkt auf Herbs Magen wies. »Leider wird es weh
tun«, sagte er in entschuldigendem Ton.
    »Okay,
Sergeant!« Ich hob laut meine Stimme. »Jetzt!«
    »Lieutenant?«
Grunwald lachte verächtlich. »Das ist mir geradezu peinlich!«
    Die
Küchentür stand offen und Polniks massive Gestalt
stand im Türrahmen; die Achtunddreißiger sah in
seiner riesigen Faust wie ein Spielzeug aus. »Fallen lassen!« knurrte er, und
ich segnete den vertrauten Klang seiner groben Stimme.
    »Zum
Teufel mit euch!« sagte Grunwald mit dünner Stimme, und sein Finger spannte
sich am Abzug.
    »Ducken,
Herb!« schrie ich wie ein Wahnsinniger und warf mich dann zur Seite, die
Pistole aus der Halfter ziehend.
    Mandel
hatte sich eben erst zu rühren begonnen, als Grunwalds Pistole knallte, und die
leichte Bewegung rettete ihm das Leben. Anstatt in den Magen fuhr ihm die Kugel
in den rechten Unterarm. Er schrie schmerzlich auf, aber der Laut ging in dem
ohrenbetäubenden Krach unter, als Polnik dreimal
schnell hintereinander seine Achtunddreißiger abfeuerte.
    Die
erste Kugel schlug Grunwald hoch in die Brust und ließ ihn rückwärts durch die
Tür zum Schlafzimmer taumeln. Die zweite Kugel traf etwas tiefer und ließ ihn
zurückweichen, bis seine Kniekehlen gegen den Bettrand stießen. Und die dritte
traf ihn genau zwischen die Augen. Er taumelte zurück übers Bett.
    Im
Wohnzimmer war es plötzlich wieder sehr still geworden, bis auf die schwachen
Wimmerlaute, die der bleiche Herb Mandel von sich gab. Etwa zehn Sekunden
später öffnete Eva Thyson vorsichtig die Augen, um
nachzusehen, ob sie tot sei und wenn ja, wen sie da sonst noch zur Gesellschaft
habe.
    »Manche
Burschen sind einfach eigensinnig — nicht wahr, Lieutenant?« sagte Polnik .
    »Stimmt«,
sagte ich dankbar. »Es ist unglaublich.«
    »Mein
Arm!« stöhnte Herb. »Besorgt mir einen Doktor! Ich verliere in einem fort
Blut!«
    »Na,
so was!« Polnik warf einen kritischen Blick auf den
verletzten Arm. »Ich dachte, aus den Adern eines richtigen alten Profi wie Herb
würde nur Nitroglyzerin rinnen!«
    »Vielleicht
rufen Sie am besten das Büro an, damit sie einen Krankenwagen schicken, Sergeant«,
sagte ich. »Und dann möchte ich mit dem Sheriff reden.«
    »Ja,
Sir, Lieutenant«, sagte er vergnügt. »Ich glaube, das macht es wieder gut, daß
ich die Kerle an der Kreuzung verloren habe. Nicht?«
     
     
     

VIERZEHNTES
KAPITEL
     
    E s war vierzehn Uhr dreißig am Nachmittag des
folgenden Tages, als ich Sheriff Lavers draußen vor
dem Gerichtssaal traf. Er hatte nach wie vor seinen gewohnt finsteren Gesichtsausdruck,
aber in seinen Augen lag ein träumerischer Blick, den ich nicht oft zu sehen
bekam.
    »Wo,
zum Kuckuck, haben Sie den ganzen Morgen gesteckt?« begrüßte er mich höflich.
    »Im
Bett«, sagte ich. »Ich habe eine lange Nacht hinter mir, vergessen Sie das
nicht.«
    »Sie
entwickeln sich zum Schwächling«, sagte er spöttisch. »Und eine weiche Birne
haben Sie auch. Was würde aus Ihnen, wenn ich nicht heute früh aus Mandel ein
volles Geständnis herausgeholt hätte?«
    »Ich
hätte den Nachmittag dazu verwendet, ein volles Geständnis aus ihm
herauszuholen«, antwortete ich munter. »Sie wollen mir doch wohl nicht
erzählen, daß das schwierig war?«
    »Na
ja«, brummte er, »ich mußte schließlich einen Stenographen auftreiben. Nicht?
Und einen Füllfederhalter, damit er unterzeichnen konnte.«
    »Wie
geht es seinem Arm?«
    »Ausgezeichnet.
Er wird in zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen und in die Zelle gesteckt
werden«, sagte Lavers .
    »Haben
Sie Ihr Versprechen von gestern nacht gehalten?«
fragte ich.
    »Ja.
Niemand weiß, was sich ereignet hat, außer den Leuten, die damit zu tun hatten;
und sie haben Stillschweigen geschworen, bei Strafe sofortiger Entlassung!«
sagte er scharf.
    »Dane Garows Leiche war unter dem frischen Beton des Bodens
im Aussichtsturm vergraben?«
    »Wir
haben die positive Identifizierung seines Zahnarztes«, sagte der Sheriff. »Ich
wollte seine Frau nicht der Scheußlichkeit aussetzen, ihn nach dieser langen
Zeit noch zu identifizieren! Und wir fanden auch den hohlen Balken in der Wand.
Murphy hat Garow heute morgen obduziert. Er wurde durch eine Kugel in den Hinterkopf getötet. Das Geschoß
paßt zu dem, mit dem der Wachmann umgebracht wurde, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher