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Die Nymphe Eva

Die Nymphe Eva

Titel: Die Nymphe Eva
Autoren: Carter Brown
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wundere, die sich
hinter Ihrem anscheinend dummen Gesicht verbergen, Wheeler«, sagte Lavers . »Es ist mir eine wahre Herzensfreude.«
    »Das
freut mich, Sir«, sagte ich. »Denn Ihr Herz bedarf aller Hilfe, die es bekommen
kann.«
    Die
Tür zum Gerichtssaal fuhr plötzlich mit einem Krach weit auf und Leute begannen
herauszuströmen, einige Reporter als Vorhut. Richter Kleban schlug mit einem hoffnungslosen Ausdruck auf dem Gesicht verzweifelt mit dem
Hammer auf den Tisch. Überall flammten Blitzlichter auf. Eine Gruppe von
Fotografen stand um den Tisch der Verteidigung herum, damit beschäftigt,
Schnappschüsse von Lucas und Cranston zu machen, die
einander gratulierten, während in einiger Entfernung eine andere Gruppe die
Witwe Fletchers in Pose setzte, um möglichst viel von ihren Beinen auf
sämtliche Bilder zu bringen.
    Ich
sah, wie Parker und Levine langsam den Tisch der Anklage verließen und auf die
Tür zugingen. Parkers Gesicht war von brütendem Zorn erfüllt, für den
vermutlich ausschließlich ich verantwortlich war. Levine sah bleich und hager
aus und hatte einen Ausdruck dumpfen Entsetzens in den Augen, als ob er noch
immer nicht glauben könne, was soeben geschehen war.
    »Okay,
Sergeant«, sagte ich. »Ich glaube, jetzt ist es an der Zeit.«
    Ich
traf Anstalten, in den Gerichtssaal zu gehen, warf einen Blick hinter mich, um
mich zu versichern, daß er mir folgte, und sah sowohl ihn als auch Lavers im Gleichschritt hinter mir hermarschieren.
    »Wollen
Sie auch Ihren Anteil bekommen, Sheriff?« fragte ich spöttisch.
    Er
schüttelte gelassen den Kopf. »Ich bleibe strikter Beobachter, Wheeler. Aber
entgehen lasse ich mir die Sache nicht — nicht einmal für einen todsicheren
Erdrutsch bei der nächsten Wahl!«
    Als
wir uns der Herde der Fotografen um Josie Fletcher näherten, bemerkte sie uns,
und ein Lächeln boshaften Triumphs erschien auf ihren Lippen.
    »Es
entgeht Ihnen eine wundervolle Charakterstudie, Jungens«, sagte sie vergnügt.
»Ein Schnappschuß von Lieutenant Wheelers Reaktion
hier im Gerichtssaal!«
    Ich
hielt die Hand abwehrend hoch, als die Batterie der Kameras zu mir
herumschwenkte. »Wartet einen Augenblick, Jungens, und ich verschaffe euch ein
noch besseres Bild«, sagte ich.
    Das
triumphierende Lächeln verschwand langsam von ihrem Gesicht, als ich noch näher
kam.
    » Mrs. Fletcher«, sagte ich formell, »ich habe einen
Haftbefehl für Sie. Sie werden der Mithilfe bei einem Einbruch, verbunden mit
Gewaltanwendung und des Meineids beschuldigt.« Ich lächelte engelhaft. »Was
halten Sie davon — Rita?«
    Der
Ausdruck plötzlicher Panik in ihren Augen, bevor er dem dumpfer Ergebenheit
wich, war genug. Ich überließ sie der Gnade der Fotografen und setzte meinen
Weg in Richtung des Tisches der Verteidigung fort. Levine und Parker kamen zu
einem plötzlichen Stillstand und starrten mich wortlos an, während ich an ihnen
vorüberging.
    »Gentlemen«,
sagte ich und nickte höflich, »wollen Sie nicht mitkommen?«
    Marvin
sah mich als erster kommen, und ein häßliches Grinsen
überzog sein Gesicht, während er sich umdrehte und mit Cranston flüsterte. Der Anwalt blickte mit einem wachsamen Ausdruck auf dem Gesicht auf
und lächelte dann milde, als ich näher kam.
    »Ich
glaube, Sie sind es, dem wir zu verdanken haben, daß der Staatsanwalt
schließlich zugeben mußte, daß er keine Möglichkeit einer Anklage gegen meinen
Mandanten hat, Lieutenant?« sagte er, seine Stimme absichtlich so laut
anhebend, daß die versammelten Reporter ihn hören konnten. »Ich kann nur sagen,
ich bin froh, daß der Gerechtigkeit schließlich doch noch Genüge getan wurde,
obwohl die seelische Qual, die mein Mandant während dieser langen Periode
auszustehen hatte, besser nicht in Betracht gezogen wird. Ich überlege, ob ich
Anklage wegen unberechtigter Festnahme und Inhaftierung und...«
    »Sie
werden kaum Zeit dazu finden, Counselor «, sagte ich
im Ton des Bedauerns. »Aber ich möchte Ihnen gern zu Ihrer Verteidigung
gratulieren, sie war überaus einfallsreich.«
    »Danke.«
Er starrte mich einen Augenblick lang verdutzt an und fuhr sich dann langsam
mit der Hand über seine Glatze. »Was meinen Sie damit — ich würde kaum Zeit
dazu finden?«
    »Und
ich möchte auch Ihnen gratulieren, Marvin.« Ich wandte mich, Cranstons Frage überhörend, Lucas zu. »Sie sind zu Recht
freigesprochen worden.«
    »Das
sagt er jetzt!« wandte sich Lucas spöttisch an die Reporter. »Ich wollte, er
hätte,
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