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Die Nacht von Shyness

Die Nacht von Shyness

Titel: Die Nacht von Shyness
Autoren: Aufbau
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Notizbuch zu schreiben, sobald ich überhaupt lesen und schreiben konnte. Als ich sieben Jahre alt war, reiste ich mit meiner Familie in einem Wohnmobil drei Monate durch Europa. Mir war so langweilig – immer nur saß ich im hinteren Teil des Wagens und die Strecken waren endlos lang. Also brachte ich mir selbst Lesen und Schreiben bei. Glücklicherweise ist meine Mutter eine richtige Sammlerin: Ich besitze immer noch etliche Kisten voller Notizbücher, in denen meine frühen Geschichten stehen.
    Seitdem schreibe ich. Lange Zeit habe ich mich mitKurzgeschichten beschäftigt, aber irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich einen Roman schreiben muss. Es stand für mich fest, dass ich für Jugendliche schreiben wollte. Ich selbst lese fast ausschließlich Jugendbücher und ich denke, dass mein Schreibstil einen sehr jugendlichen Ton hat.
    Wie lange denken Sie über eine Idee nach, bevor Sie etwas zu Papier bringen? Ist das ein langer Reifungsprozess? Oder legen Sie direkt los, wenn die Ideen in Ihrem Kopf Gestalt annehmen?
    Das ist schwierig zu sagen. Oft sitze ich Monate, manchmal ein Jahr, an Ideen, bevor ich sie aufschreibe. Die Ideen kommen von überall her: ein Song, ein merkwürdiger Artikel in der Zeitung, irgendwas, das ich von einem Gespräch aufschnappe. Wenn die Gedanken längere Zeit in meinem Kopf hin und her hüpfen, fange ich an zu schreiben.
    Meistens habe ich die Hauptfiguren und den groben Plot vor Augen. Ich mache mir dann ein paar Notizen zu einigen Dialogen, Szenen, Figuren. Beim Schreiben versuche ich, einen ungefähren Plan zu haben, was in den nächsten fünf Kapiteln passieren soll. Oft finde ich es aber auch selbst erst beim Schreiben heraus.
    Ich versuche nicht mit Gewalt irgendwas aufzuschreiben. Ich lasse die Ideen wachsen, dann nehmen sie von selbst Gestalt an. Erst dann fange ich sie ein. Ich stelle sie mir immer wie sehr scheue und unglaublich wilde Tiere vor, denen man nicht direkt in die Augen schauen darf.
    Geisterte die Idee für Shyness schon lange in Ihrem Kopf herum?
    Eigentlich nicht allzu lang. Von dem Moment an, in dem ich beschlossen hatte, dass meine Figuren Wildgirl und Wolfboy heißen und die Geschichte in einer dunklen Stadt spielen sollte, juckte es mich in den Fingern zu schreiben. Die Welt der Geschichte, die Charaktere und die Story habe ich selbst erst während des Schreibens entdeckt.
    Wie sind denn Wolfboy und Wildgirl entstanden? Finden wir in den Figuren biografische Aspekte wieder?
    Die Namen Wolfboy und Wildgirl habe ich bei einer Recherche über den Schwedischen Botaniker Carl von Linné, der im 18. Jahrhundert gelebt hat, entdeckt. In seinem Buch Systema naturae hat er Gedanken zu einer Rasse namens Monstrosus notiert, unter ihnen Wolfboys und Wildgirls.
    Die Leute denken oft, dass Wildgirl ein autobiografischer Charakter ist, weil sie sich so gewagt anzieht wie ich. Ich selbst finde aber, dass ich mehr wie Wolfboy bin, der sehr introvertiert ist und sich oft zurückzieht. Ich wünschte, ich wäre in dem Alter mehr wie Wildgirl gewesen.
    Ein biografisches Element ist, dass Wildgirl eine Stipendiatin an einer privaten Mädchenschule ist. Sie muss mehr ertragen als ich damals, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, wenn man auf eine Schule in einer sehr konservativen Umgebung geht und mit Leuten zusammengeschmissen wird, die aus ganzanderen familiären Verhältnissen kommen als man selbst.
    Am wichtigsten war mir allerdings, dass meine Charaktere authentisch und komplex sind. Und dass sie sich nicht geschlechtsstereotyp verhalten.
    Haben Sie Vorbilder, die Sie inspiriert haben? Kunst, Filme, Romane? Andere Autoren?
    Meistens inspirieren mich Fotografie und Musik. Fotos (obwohl ich selbst überhaupt kein Talent zum Fotografieren habe!) helfen mir dabei, die Details einer uns fremden Welt zu erschaffen.
    Mit der Musik ist es anders. Musik hilft mir, Emotionen heraufzubeschwören. Sie kann die Initialzündung sein. Wenn ich mich allerdings ans konkrete Schreiben mache, brauche ich absolute Ruhe.
    Was literarische Vorbilder angeht – ich bin eine absolute Bücherfresserin. Ich bewundere so viele Autorinnen und Autoren: Neil Gaiman, Patrick Ness, Ursula Le Guin, Susan Cooper, Laini Taylor, Kirsty Eagar, Rebecca Stead, Cassandra Clare und Alan Garner, um nur einige zu nennen.
    Sie arbeiten Teilzeit als Kinderbuchhändlerin. Hat Ihr Beruf Einfluss auf Ihr Schreiben?
    Nicht bewusst. Aber ich habe die Angewohnheit, meine Kunden zu fragen, was Sie gerade
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