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Die Nacht von Shyness

Die Nacht von Shyness

Titel: Die Nacht von Shyness
Autoren: Aufbau
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Metalltabletts. Ich bleibe kurz stehen und schaue mir die Wegbeschreibung an, die Paul mir geschickt hat. Als ich den richtigen Straßennamen entdecke, biege ich ab. Da erspähe ich über den Zickzackdächern die ersten Anzeichen der Dämmerung.
    Meine Knie werden weich und ich bereue es, dass ich Wildgirl nicht mitgenommen habe. Vielleicht schaffe ich es doch nicht allein. Als ich die Hand in die Tasche stecke, spüre ich Papier an den Fingern.
    Ich lehne mich an den Zaun und lese den Brief. Sie hat eine verschnörkelte, unordentliche Schrift.
    Lieber Wolfie,
ohne dich hätte ich wohl nie meine wahre Berufung als Ukulelespielerin erkannt und weder die unangenehmeEntdeckung gemacht, dass Piraten nicht besonders gut küssen können, noch die angenehme, dass Wolfboys es umso besser können.
    Das war ja vielleicht eine Nacht.
    Ich bin wohl kaum diejenige, die gute Ratschläge erteilen sollte, aber wenn du mich nach meiner Meinung fragen würdest, dann würde ich sagen: Vertrag dich mit Ortolan. Es würde ihr viel bedeuten. Und für dich wäre es auch nicht schlecht.
    Ende des Vortrags. Ach ja, GEH DEN KIDDS AUS DEM WEG.
    Ende des Vortrags.
    Diese Nacht hat nur uns gehört, dir und mir.
    Der Brief ist mit NIA xx unterzeichnet und unten in die Ecke ist eine Telefonnummer hingekritzelt.
    Ich stecke den Brief sorgfältig zurück in die Tasche und wickele ihn um das Feuerzeug. Jetzt bin ich bereit.
    Mit jeder Sekunde wird der Himmel heller. Mandarinenfarbene Wolkenstreifen am Horizont. Während ich mitten auf der Straße laufe, schaue ich hinter mich, auf Shyness, und sehe nichts als blutunterlaufene Nacht. Ich frage mich, ob es Ortolan genauso geht wie mir und sie extra hier wohnt, um in Grams Nähe zu sein.
    Vor der schmalen zweistöckigen Ladenfront bleibe ich stehen. Der Name, ›Vögel im Winter‹, hängt als Lichterkette im Schaufenster. Um das Erdgeschoss herum zieht sich ein Wellblechdach, darüber ist im ersten Stock ein Fenster. Dort hocken Ortolan und ein kleines Mädchen mit Trinkbechern und einer Decke. Ortolan hat mich schon die Straße herunterkommen sehen. Ichmerke, dass ich keine Ahnung habe, was ich zu ihr sagen soll.
    Ich winke.
    Das kleine Mädchen winkt übermütig zurück, dann verschwindet es vom Fenster. Als ich auf den Gehweg wechsele, steht Ortolan auf.
    Die Ladentür ist blutrot gestrichen, darüber hängt ein dolchförmiges Schild. Hinter der Tür höre ich aufgeregte Schritte. Das Schloss klickt, dann wird die Tür mit Schwung nach innen aufgerissen.
    Das kleine Mädchen trägt einen himmelblauen Schlafanzug mit weißen Schäfchenwolken drauf. Sie hat einen Pagenschnitt, wie Ortolan, und sieht mich mit sehr ernsten, sehr blauen Augen an. Dann lächelt sie schüchtern und macht die Tür noch weiter auf.
    »Guten Morgen«, sagt sie.

Danksagung
    Als Erstes möchte ich Mum und Dad für ihre unermüdliche Unterstützung danken. Alles, was ich bin, habe ich ihnen zu verdanken.
    Dank an Carly und Jacqui dafür, dass sie älter und weiser sind als ich und sich immer für die seltsamen Anwandlungen ihrer kleinen Schwester interessieren.
    Ein Riesendank an alle bei Text, besonders Michael Heyward dafür, dass er auf mich gesetzt hat, meine reizende Lektorin Alison Arnold, die Pressefrau Stephanie Stepan und Rechte-Guru Anne Beilby.
    Ich habe das große Glück, von interessierten Freunden, Arbeitskollegen und Verwandten umgeben zu sein, die mich allesamt über Jahre mit der simplen Frage: »Was macht das Buch?« angespornt haben. Besonderen Dank an Emah Fox, die immer behauptet hat, ich sei eine Schriftstellerin, auch wenn ich selbst nicht daran glaubte, und an Andrew McDonald, der mir als Resonanzboden diente. Danke Carly, Amy Tsilemanis und Michelle Calligaro, die sehr freundliche Leser meiner ersten Fassungen waren, und, schließlich, ein Dank an meine Kollegen von der Autorenwoche, insbesondere Jason Cotter dafür, dass wir bei ihm auf der Farm einfallen durften.

Interview mit Leanne Hall
    Liebe Leanne,
    Schön, dass wir die Möglichkeit haben, mit Ihnen zu sprechen. Die Leser von Die Nacht von Shyness wollen ebenso wie wir mehr über die Hintergründe zu der faszinierenden Geschichte, den geheimnisvollen Ort Shyness und die einnehmenden Charaktere wissen. Außerdem würden wir gern etwas über den Menschen Leanne Hall erfahren. Wie kamen Sie überhaupt zum Schreiben? Warum haben Sie sich für Jugendliteratur entschieden? War das eine bewusste Entscheidung?
    Ich fing an, kleine Geschichten in mein
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