Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Titel: Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik
Autoren: Isidre Mones
Vom Netzwerk:
zehn Uhr schicke ich euch eine Ablösung.“
    Nach und nach wurden alle Piraten bis auf die Wache mit den beiden Booten der Red Shark auf die Insel gebracht. Finger-Joe hatte die meisten der beschädigten Fässer reparieren können und sich mit einer Gruppe von Freiwilligen auf den Weg gemacht, um Trinkwasser zu holen. Der Rest der Mannschaft vertrieb sich die Zeit mit Angeln und dem Sammeln von Früchten.
    Auch der Koch hatte sich auf der Insel umgesehen und jede Menge Dinge entdeckt, die er gut gebrauchen konnte.
    Gegen Abend entfachten die Piraten ein riesiges Lagerfeuer auf dem Strand. Sie grillten die Fische, die sie gefangen hatten. Der Koch zauberte dazu alle möglichen Köstlichkeiten. Zu den Fischen gab es Kokosnusssoße und Süßkartoffeln, danach brachte er die verschiedensten Früchte auf den Tisch. Ein paar davon kannten Niklas und Julia schon, die meisten hatten sie aber noch nie gesehen.
    „Unsere Freunde von der Daring Dork würgen wahrscheinlich gerade ihre Salzheringe runter“, witzelte Käpt‘n Losthope mit vollem Mund. „So wie gestern und vorgestern auch schon!“
    „Auf die Daring Dork“, rief Jim und hob einen Becher Wasser in die Höhe. Obwohl er sein Rumfass an Bord der Red Shark gelassen hatte, war er in bester Stimmung.
    „Auf unsere Retter“, verbesserte der Käpt‘n und prostete Niklas und Julia zu.
    Alle aßen, bis sie kaum mehr stehen konnten. Danach ging die Feier erst richtig los. Bis tief in die Nacht tanzten die Piraten um das Lagerfeuer und sangen wilde Lieder.
    Nur Julia war ein bisschen wehmütig ums Herz. Bald würden sie die Piraten verlassen müssen. Das konnte sie keinen Augenblick vergessen. Sie setzte sich ein wenig abseits vom Trubel der Feier nieder und starrte nachdenklich in das Lagerfeuer.
    Nachdem sie eine Weile allein in Gedanken versunken dagesessen hatte, setzte sich Alex zu ihr.
    „Bist du nicht in Feierstimmung?“, fragte er. Julia wusste nicht so recht, was sie darauf antworten sollte.
    „Ich auch nicht“, nahm ihr Alex die Antwort ab. Sie blickte ihn fragend an.
    „Vielleicht ist das heute das letzte Mal, dass unsere ganze Mannschaft gemeinsam feiert“, erklärte er nachdenklich. Julia erinnerte sich. Alex hatte ihr von den Plänen der Piraten erzählt, mit dem erbeuteten Gold ein neues Leben an Land anzufangen.
    „Wirst du die anderen Piraten sehr vermissen?“, fragte Julia. Alex blickte mit ernstem Gesicht zum Himmel.
    „Natürlich, sie sind schließlich so etwas wie meine Familie“, meinte er. Julia glaubte zu erkennen, dass er sich eine Träne aus dem Auge wischte.
    „Wir werden uns natürlich noch häufiger wiedersehen“, fuhr Alex fort. „Aber das ist nicht dasselbe.“
    „Seit wann fährst du denn eigentlich schon mit Käpt‘n Losthope auf der Red Shark?“, fragte Julia. Alex seufzte.
    „Seit es die Red Shark gibt“, erklärte er. „Ich habe dir ja schon mal erzählt, dass ich als Findelkind aufgewachsen bin. Ich weiß nicht einmal meinen Nachnamen. Bei Jim, dem Dummen, ist das anders. Er kann dir seinen richtigen Namen auch nicht sagen, aber das liegt daran, dass er James Nathanael Rottenborough heißt. Das ist zu kompliziert für den armen Jim, und er kann es sich nie merken. Aber er hat in seiner Seemannskiste einen großen Zettel, wo der Name draufsteht, sodass er immer nachsehen kann. Das ist schon ein Unterschied zu mir.“
    Julia nickte mitleidig.
    „Ach so, ich wollte dir ja erzählen, wie ich auf die Red Shark gekommen bin“, fuhr Alex fort. „Ich bin in Port Royal auf Jamaika aufgewachsen. Eine Gastwirtsfamilie hat mich damals bei sich aufgenommen und ich musste schon als Kind ständig in ihrer Hafenkneipe arbeiten. Kartoffeln schälen, sauber machen, Gläser spülen. Alles, was da so zu tun ist.“
    Das konnte Julia gut nachempfinden, auch wenn sie selber nur ein paar Tage in der Küche der Daring Dork schuften musste.
    „So lebte ich jahrelang dahin und wahrscheinlich würde ich heute noch dort arbeiten, wenn nicht eines Tages Käpt‘n Losthope als Gast in unsere Kneipe gekommen wäre. Er suchte eine Mannschaft für sein neues Schiff zusammen, wir kamen ins Gespräch und schließlich fragte er mich, ob ich mit ihm kommen will. Das ist jetzt schon zehn Jahre her!“
    „Das war bestimmt nicht einfach“, sagte Julia mitfühlend.
    „Das war es auch nicht, aber ich habe keine Sekunde gezögert“, meinte Alex. „Ich bin Losthope sofort gefolgt und bei ihm in die Lehre gegangen. Ich habe einiges von ihm gelernt,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher