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Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Titel: Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik
Autoren: Isidre Mones
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seufzte Alex. „Seitdem wird unser Schiff von allen nur noch Pink Pig genannt, das rosa Schweinchen, und wir sind zum Gespött der Karibik geworden. Außerdem, unter uns gesprochen: In den letzten Jahren hat unser Käpt‘n ganz schön zugenommen und er wird einem, nun ja, einem Schweinchen immer ähnlicher. Das kam noch dazu. Vielleicht versteht ihr jetzt, warum er sich so aufgeregt hat und warum er vorhin so nervös geworden ist. Noch so eine Pleite wie mit den Schweinen und sein Ruf ist endgültig ruiniert und wir können alle einpacken.“
    So weit kam es aber nicht. Denn in der Zwischenzeit hatte der Suchtrupp im Lagerraum ganze Arbeit geleistet. Um die Sache abzukürzen, hatten sie die Fässer mit den Heringen dieses Mal einfach ausgekippt. Unter einer dicken Schicht stinkender Fische war in jedem Fass eine gewaltige Menge Goldmünzen versteckt. Die Piraten johlten vor Freude. Sie griffen sich so viele Münzen, wie sie mit zwei Händen tragen konnten und brachten sie an Deck. Voller Stolz zeigten sie ihrem Käpt‘n den Schatz, den sie entdeckt hatten.
    „Und wieso habt ihr nicht gleich richtig gesucht, ihr Nichtsnutze?“, hörte man Käpt‘n Losthope über das ganze Deck brüllen. Er bemühte sich, streng zu klingen, war aber insgeheim so erleichtert, dass ihm das nicht richtig gelang.
    „Im Frachtraum hat es derartig gestunken, da hatten wir es eben ein bisschen eilig“, verteidigte sich einer der vier Piraten aus dem Suchtrupp.
    Wenn jemand das nachfühlen konnte, dann Niklas und Julia.
    Käpt‘n Losthope pfiff gut gelaunt durch die Zähne. Er gab Niklas seine Münze zurück und legte noch zwei dazu. Dann hielt er inne. Er legte die Stirn in Falten, nahm eine Münze zwischen die Finger und beschnupperte sie. Angewidert verzog er das Gesicht.
    „Riecht nach altem Hering“, brummte er. „Hat nicht mal so ein alter Römer behauptet, Geld stinkt nicht? Von wegen! Der hat das hier nicht gesehen. So nehme ich das nicht mit an Bord. Mein Schiff stinkt nicht, und das soll auch so bleiben!“
    Sein Blick blieb an Smutje Sam Sourcoal hängen.
    „Tja, Küchenchef, ich schätze, ich habe eine kleine Aufgabe für dich“, sagte er genüsslich. „Du wirst unseren Schatz ein bisschen auf Vordermann bringen. Ich will, dass jede einzelne Münze fein säuberlich geschrubbt wird. Aber nicht so nachlässig wie deine Kupferpfannen. Man muss sich drin spiegeln können! Und wehe, du lässt auch nur eine einzige Goldmünze verschwinden!“
    Der Smutje wagte keinen Widerspruch. Mit langem Gesicht machte er sich an die Arbeit. Grummelnd und fluchend reinigte, trocknete und polierte er die Goldmünzen. Niklas und Julia sahen grinsend zu. Geschah ihm ganz Recht, dem alten Fettwanst.
    Als Sourcoal fertig war, ließ Käpt‘n Losthope den Schatz an Bord seines Schiffes bringen.
    „Was machen wir jetzt mit diesem Heringstransporter?“, fragte er seine Leute.
    „Versenken wir den stinkenden Kahn“, schlug ein junger, gut aussehender Pirat vor. Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen war an ihm noch alles dran. Er hatte noch beide Augen und an Armen und Beinen fehlte auch nichts. Deshalb war er aber kein bisschen umgänglicher als der Rest der Mannschaft. „Wir versenken den Kahn mitsamt der jämmerlichen Truppe an Bord und ihren Heringen“, bekräftigte er noch einmal. „Was sollen wir denn sonst mit ihnen machen?“
    Einige der Piraten stimmten ihm lautstark zu, andere hatten aber etwas dagegen.
    „Mach mal langsam, Lucas“, widersprach ihm Alex sofort. „Wir sind Piraten, aber doch keine Mörder!“
    Julia bemerkte, wie Käpt‘n Losthope zustimmend nickte.
    „Die meisten Seeleute haben doch wirklich geglaubt, sie transportieren nur Heringe“, kam ihm ein älterer Pirat, der anstelle der linken Hand einen eisernen Haken hatte, zu Hilfe. „Sollen die alle ausbaden, was ihnen ihr sauberer Kapitän eingebrockt hat?“
    „Ja, ja, aber die Herrschaften werden nach Port Royal segeln und uns die gesamte Kriegsmarine des Königs von England auf den Hals hetzen. Da können wir gleich hinterherfahren und uns stellen“, gab der Pirat, den Alex Lucas genannt hatte, zu bedenken.
    „Nicht, wenn wir ein paar Vorkehrungen treffen. Sagen wir mal, wir verschaffen uns einen kleinen Vorsprung“, schlug Alex vor.
    Lucas starrte ihn verständnislos an. „Sollen wir sie bitten, sich die Augen zuzuhalten und bis dreitausend zu zählen bis wir weg sind?“, fragte er eisig. Ein paar der umstehenden Piraten gaben ihm Recht.
    Doch
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