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Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik

Titel: Die magische Höhle - Piratenalarm in der Karibik
Autoren: Isidre Mones
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wandte seine Aufmerksamkeit nun wieder der Münze zu. „Wir sind auf der richtigen Spur! Das sind Dublonen neuester Prägung aus peruanischem Gold. Ich hab‘s doch gewusst! Die Steuereinnahmen der britischen Kolonien!“ Die Münze wanderte unter den Piraten von Hand zu Hand. Ihr Käpt‘n lag richtig, das konnte jetzt jeder erkennen.
    „Wo hast du die her?“, schnauzte er Niklas ungeduldig an.
    „Die habe ich unten im Lagerraum gefunden“, flüsterte der Junge eingeschüchtert. „Wo die Heringsfässer sind.“
    Kapitän Blyndhoon wurde noch blasser und musste sich abstützen.
    „Also, ihr habt‘s gehört“, rief Käpt‘n Losthope seiner Truppe zu. „Noch einmal den Lagerraum durchsuchen, aber diesmal gründlich, wenn ich bitten darf!“
    Kapitän Blyndhoon wurde ganz grün im Gesicht. Endlich bemerkte es sein Steuermann, der neben ihm stand.
    „Käpt‘n, ist Ihnen nicht gut?“, fragte er seinen Kollegen besorgt.
    Statt zu antworten, fiel Kapitän Blyndhoon in Ohnmacht. Seine Männer starrten ihn bestürzt an. Aber nicht aus Mitleid, sondern weil ihnen auch langsam etwas dämmerte. Der alte Blyndhoon hatte sie reinlegen wollen. Alle hatten geglaubt, sie würden nur Heringe über den Ozean schippern, für die sich kein Seeräuber interessierte. Keiner von ihnen sollte wissen, in welcher Gefahr sie tatsächlich schwebten.

Willkommen an Bord
    Während vier Piraten den Lagerraum noch einmal ganz genau unter die Lupe nahmen, stellte sich der Pirat mit der Augenklappe Julia und Niklas vor.
    „Ich bin Alex“, erklärte er ihnen. „Mit vollem Namen Alexander Luggermugger, der Steuermann und Navigator der Red Shark.“
    Niklas musste losprusten. „Was ist das denn für ein blöder Name?“, platzte es aus ihm heraus. Das war keine besonders höfliche Frage, wie ihm auch sofort klar wurde, aber da war es schon zu spät. Doch der Pirat grinste nur. Die Frage hatte er vermutlich schon ziemlich oft gehört.
    „Also, das war so“, erzählte er lächelnd. „Ursprünglich hatte ich gar keinen Nachnamen. Ich bin ein Findelkind und habe keine Ahnung, wer meine Eltern sind. Ich hieß einfach immer nur Alex. Nachdem ich zu den Piraten gekommen bin, war das erste Schiff, das wir gekapert haben, ein Lugger. Das ist ein bestimmter Typ von Schiff. Seitdem heiße ich Alexander Luggermugger. Luggermugger bedeutet einfach Lugger-Räuber.“
    Nach dieser Erklärung fragte sich Niklas, wie wohl Kapitän Blyndhoon zu seinem Namen gekommen war. Doch Julia kam ihm mit einer Frage zuvor.
    „Warum hat sich euer Käpt‘n vorhin eigentlich so schrecklich aufgeregt, als ich den Namen Pink Pig erwähnt habe?“, wollte sie von Alex wissen.
    Der legte grinsend einen Zeigefinger an die Lippen. „Nicht so laut“, sagte er mit einem Seitenblick auf seinen Kapitän. „Das ist eine ganz üble Geschichte. Jeder in der Karibik kennt sie, außer euch anscheinend. Aber man darf sie nur erzählen, wenn der Käpt‘n außer Sicht- und Hörweite ist.“
    Tatsächlich blickte er sich um, ob sein Käpt‘n in der Nähe war, obwohl er die Angelegenheit anscheinend nicht ganz ernst nahm. Aber die Luft war rein.
    „Wie ihr schon mitbekommen habt, heißt unser Schiff eigentlich Red Shark, der ‚Rote Hai‘. Wir hatten ein paar erfolgreiche Kaperfahrten gemacht und waren drauf und dran, die gefürchtetsten Piraten der Karibik zu werden. Und dann musste diese blöde Geschichte passieren.“
    Bei der Erinnerung verzog sich sein Gesicht zu einer ärgerlichen Grimasse.
    „Ja, was denn nun? Was ist damals passiert?“, drängte Niklas.
    „Okay, das war vor vier Jahren. Käpt‘n Losthope hatte einen todsicheren Tipp bekommen. Das spanische Schiff Mierda Dorada sollte angeblich tonnenweise Gold aus den spanischen Kolonien nach Kuba transportieren. Der Käpt‘n hatte die Sache genau geplant. Wir haben die Route des Schiffs in Erfahrung gebracht und es tagelang verfolgt. Als wir weit genug weg vom nächsten spanischen Hafen waren, haben wir es geentert. Ein Kinderspiel.“
    „Und wo ist das Problem?“, fragte Julia dazwischen.
    „Das Problem?“ Alex ließ ein müdes Kichern hören. „Das Problem war: Statt Gold hatte die Mierda Dorada lebende Schweine geladen, fast fünfzig Stück. Die sollten zur Verpflegung der spanischen Truppen von Mexico nach Kuba gebracht werden. Der Tipp mit dem Gold kam von einem Rivalen von Käpt‘n Losthope, der ihn reinlegen wollte.“
    „Was ihm auch ohne Zweifel gelungen ist“, sagte Julia.
    „Und wie!“,
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