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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers
Autoren: Markus Heitz
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geworden zu sein. Als er sich aufrichtete, ereilte ihn ein leichter Schwindelanfall, der glücklicherweise rasch vorüberging. Selbst das Beschwipste war verflogen.
    Govan reinigte die Klinge an den Resten des toten Wesens, bevor er die Waffe in der Scheide verstaute und sich seiner Schwester und dem Berater zuwandte. »Ich habe mir erlaubt, mir ebenfalls eine aldoreelische Klinge zu besorgen. Ich bin der Meinung, man sollte für alles gerüstet sein«, sagte er lächelnd zu Mortva. »Und damit sie nicht jeder gleich erkennt, ließ ich den Griff ein wenig verändern.«
    »Ihr habt Euch Zugang zu meinen Gemächern verschafft, Hoher Herr?« Der Konsultant konnte es nicht fassen.
    »Es sind, wenn man es genau nimmt, meine Gemächer, Mortva, ich bin Tadc und Kabcar. Also kann ich die Räume nach Lust und Laune betreten«, korrigierte ihn Govan und funkelte ihn an. »Keine Geheimnisse mehr, versprochen?«
    »Ich verspreche es Euch«, beteuerte Nesreca und blickte erschüttert auf die Überbleibsel seiner Gehilfin. »Aber Ihr hättet sie nicht vernichten müssen.«
    »Wie rührend«, seufzte der Thronfolger.
    »Nein, ich denke lediglich pragmatisch. Uns fehlt nun eine wichtige Unterstützung«, meinte Mortva säuerlich. »Hemeròc allein wird im Kampf gegen die Ritter keine überragenden Chancen haben, dafür sind die Schwerter zu mächtig. Und mit List erreicht man bei den ohnehin argwöhnischen Blechsoldaten auch nichts mehr.«
    »Es kommt auf die List an«, meldete sich Zvatochna zu Wort, die sich von ihrer Überraschung erholt hatte. Suchend glitt ihr Blick über ihr Kleid, ob es von dem vergehenden Körper beschmutzt worden war. »Wenn wir sie hierher nach Ulsar einladen, um zu Ehren des großen Lodrik Bardri ein paar Lanzengänge zu reiten, müssen sie kommen. Auf die entsprechende Formulierung der Einladung kommt es an, beispielsweise versehen mit dem Hinweis, dass er es war, der trotz der Irrungen des Ordens diesen nicht verbot, sondern ihm erlaubte, neu zu erstehen. Einem Turnier können sie wohl kaum widerstehen. Wir haben die Schwerter direkt vor der Pforte und müssen sie Hemeròc nur noch bei günstiger Gelegenheit pflücken lassen.«
    »Warum sollten wir uns nur mit den Schwertern zufrieden geben, wenn wir den ganzen Orden einkassieren können?«, warf Mortva ein. »Erstens sind die Besitztümer der Mitglieder nicht zu verachten, zweitens verursachen die Ritter mit ihrer Starrköpfigkeit nur Scherereien. Sie werden sich einem neuen Kurs niemals unterwerfen. Ulldart den Gerechten haben sie toleriert, aber solltet Ihr eines Tages Tzulan als die Gottheit Ulldarts ausrufen, werdet Ihr mit Ihrem Widerstand rechnen müssen.«
    »Und da ich damit nicht allzu lange warten möchte, sollten wir die Ritter schnell abschaffen«, beschloss der Tadc. Er setzte sich wieder auf den Schreibtisch und schenkte sich von dem perlenden Getränk nach.
    »Wir könnten das eine tun, ohne das andere zu lassen.« Die Tadca stellte sich an die Seite ihres Bruders und erhaschte sich sehr elegant sein Glas, um einen Schluck zu nehmen. »Lade sie zu einem Turnier ein, und Mortva fertigt in der Zwischenzeit eine Anklageschrift gegen die Hohen Schwerter an. Verrat, Mitwisserschaft an Feindesvorhaben, Mittäterschaft oder dergleichen, aber bitte nicht zu überzogen.« Sie wartete auf eine Reaktion des Konsultanten. »Mit ein paar Münzen müssten sich genügend Zeugen finden lassen, die falsche Aussagen machen. Das Turnier nutzen wir, um vielleicht sogar einen Anschlag vorzutäuschen, den wir ihnen in die Schuhe schieben. Und damit sind die Hohen Schwerter, nachdem sie ihre Waffen verloren haben, gleichzeitig rechtlich Geschichte.«
    Mortva applaudierte begeistert. »Ich müsste bei Euch gelegentlich in die Lehre gehen, Hohe Herrin. Ihr seid mir mehr als ebenbürtig.«
    »Hört, hört«, lachte Govan. »Das war soeben ein Eingeständnis. Und nun geht, geliebter Mentor, und zerbrecht Euch ein wenig den Kopf über weitere Schandtaten gegen die Ritter.«
    Der Konsultant verneigte sich und stieg ungerührt über den Leichnam von Paktaï hinweg.
    »Was sollen wir mit der Unglückseligen tun?«, rief ihn der Tadc zurück.
    »Oh«, sagte der Berater von der Tür aus und wandte sich um. »Zweite Götter benötigen eine Ewigkeit, bevor sie restlos zerfallen. Ich lasse sie, mit Eurer Erlaubnis, später wegschaffen und in einer Gruft ablegen. In Hunderten von Jahren kann jemand ihren Staub zusammen kehren.« Auf Govans Nicken hin entfernte er
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