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Die Märchen von Beedle dem Barden

Die Märchen von Beedle dem Barden

Titel: Die Märchen von Beedle dem Barden
Autoren: J.K Rowling
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geistige Gesundheit, meine familiäre Herkunft und meine Körperhygiene bestanden, ist ihre Bedeutung für diesen Kommentar zu vernachlässigen.]
    Dieser Briefwechsel markierte den Beginn von Mr Malfoys langer Kampagne, mich meines Amtes als Schulleiter von Hogwarts zu entheben, und meiner eigenen Kampagne, ihn seiner Stellung als Lord Voldemorts bevorzugter Todesser zu entheben.

Des Hexers haariges Herz
    Es war einmal ein schöner, reicher und begabter junger Hexer, der beobachtete, dass seine Freunde sich töricht verhielten, sobald sie sich verliebten, dass sie umherhüpften und sich herausputzten, dass sie ihren Appetit und ihre Würde verloren. Der junge Hexer beschloss, niemals einer solchen Schwäche zum Opfer zu fallen, und mit Hilfe der dunklen Künste sorgte er dafür, dass er dagegen gefeit war.
    Die Familie des Hexers wusste nichts von seinem Geheimnis und lachte, als sie ihn so zurückhaltend und kühl sah.
    »Das wird sich alles ändern«, prophezeiten sie, »wenn ein junges Mädchen ihm den Kopf verdreht!«
    Aber niemand rührte am Kopf des jungen Hexers. Zwar gab es viele Frauen, die sein stolzes Gebaren reizte und ihm mit höchst raffinierter List zu gefallen suchten, doch keiner gelang es, sein Herz zu bewegen. Der Hexer schwelgte in seinem Gleichmut und in der Klugheit, mit der er ihn geschaffen hatte.
    Die erste jugendliche Frische schwand, und die Altersgenossen des Hexers begannen zu heiraten und dann Kinder zur Welt zu bringen.
    »Ihre Herzen müssen leere Hülsen sein«, spottete er insgeheim, während er die Possen der jungen Eltern um sich herum beobachtete, »die Forderungen dieser wimmernden Kinder haben sie ausdörren lassen!«
    Und noch einmal beglückwünschte er sich zu der Weisheit seiner frühen Entscheidung.
    Zur rechten Zeit starben die greisen Eltern des Hexers. Ihr Sohn trauerte nicht um sie; im Gegenteil, er schätzte sich glücklich ob ihres Todes. Nun herrschte er allein über ihr Schloss. Nachdem er seinen größten Schatz in das tiefste Verlies gebracht hatte, widmete er sich einem Leben voller Bequemlichkeit und Überfluss, mit vielen Dienstboten, die nur sein Wohlergehen im Sinn hatten.
    Der Hexer war sich sicher, dass er den grenzenlosen Neid aller erwecken müsse, die seiner großartigen und ungestörten Einsamkeit gewahr wurden. Bitter war daher sein Zorn und sein Verdruss, als er eines Tages zufällig hörte, wie zwei seiner Lakaien sich über ihren Herrn unterhielten.
    Der erste Diener bekundete Mitleid mit dem Hexer, der trotz all seines Reichtums und all seiner Macht von niemandem geliebt wurde.
    Doch sein Gefährte lachte höhnisch und fragte, weshalb denn ein Mann, der so viel Gold und ein prachtvolles Schloss sein Eigen nenne, unfähig gewesen sei, eine Frau für sich zu gewinnen.
    Die Worte der Diener trafen den lauschenden Hexer fürchterlich in seinem Stolz.
    Er beschloss auf der Stelle, eine Frau zu heiraten, und zwar eine Frau, die allen anderen überlegen sein würde. Sie würde von verblüffender Schönheit sein, Neid und Begehren eines jeden Mannes entfachen, der sie erblickte; sie würde von magischer Abstammung sein, so dass ihre Nachkommen hervorragende magische Talente erben würden; und sie würde mindestens so reich sein wie er selbst, damit sein behagliches Leben trotz der Erweiterung seines Haushalts gesichert wäre.
    Es hätte den Hexer fünfzig Jahre kosten können, eine solche Frau zu finden, doch zufällig kam an ebendem Tag, da er beschlossen hatte, sie aufzuspüren, eine junge Frau, die genau seinen Wünschen entsprach, in die Gegend, um ihre Verwandten zu besuchen.
    Sie war eine Hexe von erstaunlichem Geschick und besaß viel Gold. Ihre Schönheit war so groß, dass sie das Herz eines jeden Mannes rührte, dessen Blick auf sie fiel; eines jeden Mannes, das heißt mit einer Ausnahme. Das Herz des Hexers empfand überhaupt nichts. Dennoch war sie die Trophäe, die er suchte, und er begann, ihr den Hof zu machen.
    Alle, die das veränderte Benehmen des Hexers bemerkten, waren erstaunt und sagten zu dem Mädchen, dass sie dort gesiegt habe, wo hundert andere gescheitert waren.
    Die junge Frau selbst war hingerissen und abgestoßen zugleich von dem Werben des Hexers. Sie spürte die Kälte, die hinter seinen warmen Schmeicheleien lag, und sie hatte noch nie einen so merkwürdigen und unnahbaren Mann getroffen. Ihre Verwandten hielten die beiden jedoch für ein vollkommenes Paar, und in ihrem Eifer, sie zu unterstützen, nahmen sie die Einladung
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