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Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)
Autoren: Robin Gold
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Clara lächeln.
    Sie lief immer weiter, und der Hügel wurde immer steiler. Clara spürte, wie sich Schweißperlen auf ihrer Stirn bildeten. In ihren wildesten Träumen hätte sie sich nicht ausgemalt, dass sie mit dem Joggen weitermachen würde, wenn sie den Punkt bei einem Viertelmarathon mitlaufen erst einmal von ihrer Liste gestrichen hätte. Allerdings hätte sie sich von den meisten Dingen auf ihrer Liste nie träumen lassen, dass sie sie tun würde. Das heißt, bis sie so verloren und down war, dass sie nicht mehr ein noch aus wusste.
    Ohne sich Gedanken darüber zu machen, wurde Clara schneller. Während sie die Steigung weiter hochlief, spürte sie, wie sich eine befriedigende Wärme unter ihrer Haut ausbreitete. Vielleicht war das der Grund, warum ihr Vater immer so gern gelaufen war, dachte sie bei sich, dankbar dafür, dass Lincoln sie dazu ermutigt hatte, dieser Sportart eine Chance zu geben.
    Claras Atem wurde heftiger, und sie lief immer schneller. Bald joggte sie nicht mehr. Sie rannte.
    Die Steigung löste etwas in ihr aus. Während sie sie erklomm, kam ihr der Gedanke, dass ihre Zeitkapsel-Liste ihr nicht bloß als wertvoller Impuls gedient hatte, sondern sie selbst verändert hatte. Und Lincoln war bei fast jedem ihrer Schritte da gewesen und hatte ihr Halt gegeben. Vielleicht war sie zu erschöpft, um länger gegen die Wahrheit anzukämpfen. Oder es war die stumpfsinnige Routine des Laufens selbst, die Clara dabei half, sich dem Thema zu stellen, dem sie schon seit Wochen ausgewichen war. Ihr wurde klar, dass es an der Zeit war, sich ihre wahren Gefühle für Lincoln einzugestehen.
    Während sie mittlerweile fast mühelos nach oben lief, erkannte sie den Sinn hinter allem, was sie seit ihrer Rückkehr nach Chicago getan hatte und immer noch tat. Es war ein langer, steiniger Anstieg, aber sie kämpfte weiter. Und sie hatte das Gefühl, dass sie diesen Kampf auf lange Sicht gewinnen würde.
    »Los, los, los!«, hörte sie Lincolns Stimme, die sie anfeuerte, als sie dem Gipfel immer näher kam.
    Oben angekommen, war eine Last, die sie viele, viele Monate mit sich herumgeschlappt hatte, plötzlich nicht mehr vorhanden. Sie war einfach verschwunden.
    Langsam machte sich ein wissendes Lächeln auf Claras Gesicht breit. Plötzlich begriff sie, was Sebastian ihr in ihrem Traum hatte sagen wollen.
    Nun wusste Clara tatsächlich, was sie zu tun hatte.
mich bei Stella dafür entschuldigen, dass ich ihre Twirly Curls Barbie geklaut habe, & sie ihr zurückgeben
mich bei Stella dafür entschuldigen, dass ich ihr Kresse-Tontierchen geklaut habe (und es aus Versehen vertrocknet ist)

36
    Laut des blauen Monitors an der Wand des O’Hare International Airport, der die Abflüge und Ankünfte anzeigte, war Lincolns Flugzeug gerade am Gate K13 gelandet. Clara, die am Rand des Gepäckabholungsbereichs hin und her tigerte, hielt aufmerksam nach ihm Ausschau und spürte, wie ihr verkrampfter Magen Flickflacks machte, während ihr klopfendes Herz ihr den Brustkorb zu sprengen drohte. Lincoln würde jetzt jeden Moment auftauchen. Jeden Moment! Die nervenaufreibende Anspannung war beinahe zu viel für Clara. Sie war sich sicher, dies war der Grund, warum Beruhigungsmittel entwickelt wurden.
    Sie konnte selbst nicht glauben, dass sie das wirklich machte. Sie wusste nicht einmal, was sie Lincoln sagen sollte. Sie wusste nur, dass es ihr mehr als ein Bedürfnis war, ihn so schnell wie möglich wiederzusehen. Es war eine Notwendigkeit. Sie musste ihn wissen lassen, dass sie einen monumentalen Fehler gemacht hatte. Dessen war sie sich nun sicher. So sicher, wie sie sich noch nie im Leben gewesen war. Und erfüllt von einer neuen, unerschütterlichen Entschlossenheit, war Clara bereit, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um Lincoln verständlich zu machen, was sie für ihn empfand – selbst wenn dies bedeutete, ein kühnes Risiko einzugehen und unangemeldet, unfrisiert und ungestylt am Flughafen aufzutauchen.
    Obwohl sie in den paar Tagen seit der bedeutsamen Bezwingung des Hügels im Park zu beschäftigt mit der Erledigung einiger wichtiger Dinge gewesen war, als dass sie Zeit zum Schlafen gehabt hätte, hatte sich Clara noch nie wacher oder lebendiger gefühlt. Wenn Lincoln doch endlich sein verdammtes Gepäck abgeholt hätte. Was machte er bloß so lange? Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, biss sich auf die Unterlippe, und von der zunehmenden gespannten Erwartung wurde ihr schwindelig, während sie das anwachsende Meer
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