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Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)
Autoren: Robin Gold
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nicht alle Antworten parat haben.« Leo betrachtete stirnrunzelnd die übrigen Karten. »Wer weiß, was Lincoln sagt, wenn du ihm die Möglichkeit gibst, die ganze Sache noch einmal zu diskutieren?«
    Clara atmete geräuschvoll aus und deckte zwei übereinstimmende Karten mit Fahrrädern auf. Beim nächsten Paar fand sie zwei Bleistift-Karten. »Ja! Wurde aber auch Zeit, dass ich diese blöden Bleistifte erwische, wo ich sie schon das halbe Spiel lang im Visier habe.«
    »Äh …«, Leo blinzelte perplex, als er sah, wie wenig noch übrig war. »Du hast das Spiel in der Tasche. Die sechs Karten hier räumst du noch ab.«
    Überzeugt davon, ihren Bruder missverstanden zu haben, beugte sie sich über den Tisch. Doch als sie die restlichen Karten betrachtete, merkte sie zu ihrer eigenen Überraschung, dass sie tatsächlich wusste, worum es sich bei jeder der Karten handelte. Leo hatte keine Chance. Ihr Gedächtnis hatte triumphiert! Endlich! Der Sieg gehörte ihr. Clara verlor keine Zeit und drehte alle drei Paare um, und ihr Grinsen wurde mit jeder Karte, die sie richtig aufdeckte, breiter.
    »Und nach Jahren zahlloser Niederlagen holt sie endlich den Sieg! Besser spät als nie!«, verkündete Leo in bester Sportreporter-Manier. Er hielt ihr die Hand hin. »Gutes Spiel«, gab er zu, als Clara sie, sichtbar erstaunt, schüttelte.
    »Warte. Bist du sicher?« Sie neigte voller Skepsis den Kopf. »Ich schwör’s dir Leo, wenn du das Spiel absichtlich verloren hast, weil ich dir leidtue …«
    »Nein«, sagte er beharrlich. »Du selbst bist hier die Einzige, der du leidtust.«
    »Ich hab gewonnen?«, fragte sie leise.
    »Du hast gewonnen.«
    »Krass, ich hab gewonnen!« Clara riss die Arme hoch. »Ich flippe aus! Ich hab’s geschafft, Kleiner!«, rief sie Mon Chéri zu.
    Der spitzte sein eines Ohr und bellte begeistert.
    » Endlich! Lincoln hatte recht.«
    Leo verschränkte die Arme vor der Brust. »Was soll das heißen, Lincoln hatte recht? «
    »Er hat gesagt, man muss sich zuerst die Karten in den Ecken einprägen und dann alles andere in Bezug dazu setzen.« Clara grinste. »Und genau das habe ich gemacht!« Sie zeigte mit dem Finger auf Leo. »Ich hab’s dir gezeigt, Hosenscheißer!«
    »Oh, Mann, ich hatte vergessen, was für eine ätzende Gewinnerin du bist.«
    »Weißt du was?« Ihr vom Memorysieg befeuertes Hochgefühl ließ sie zum Handy greifen, und sie sprang auf.
    »Du führst einen Siegestanz auf?«
    »Das ist ein Zeichen, Leo. Ich glaube, ich rufe Lincoln vielleicht doch an und wünsche ihm eine gute Reise. Was kann schlimmstenfalls passieren? Ich rede peinliches Zeug, und wir legen auf.«
    »Na also.«
    »Gut …« Clara atmete tief durch, Adrenalin pumpte durch ihren Körper. »Ich tu’s, bevor ich mir in die Hosen mache. Wünsch mir Glück.«
    »Soll ich so lange rausgehen?«
    »Nein, nein, nein – bloß nicht! Bleib hier.« Mit bis zum Halse klopfendem Herzen wählte Clara Lincolns Nummer.
    Aufmerksam beobachtete Leo ihren Gesichtsausdruck, als sie wartete und wartete, bis Lincoln abheben würde.
    Nach einer Weile ließ Clara, das Telefon noch immer ans Ohr gepresst, sich langsam auf die Couch sinken. »Was ist los?«
    Völlig geknickt klappte sie ihr Handy zu und murmelte: »Es … ist zu spät.« Sie schloss die Augen.
    »Warum? Was meinst du?«
    »Er ist schon weg. Der Spruch auf seiner Mailbox sagt, dass er im Ausland ist und erst wieder nach seiner Rückkehr erreichbar.« Sie fühlte sich tausendmal schlechter als vorher und bereute es sofort, aus einer dummen Laune heraus Lincolns Nummer gewählt zu haben.
    »Oh.« Leo blickte zu Boden und nestelte an einer Memory-Spielkarte herum. »Er muss sich entschieden haben, ein paar Tage früher abzureisen. Aber trotzdem, ich glaube, er hat bestimmt an dich gedacht.«
    »Ja«, flüsterte Clara matt, »du glaubst …«
einen eigenen Garten mit Avocadobaum haben
Leo im Memory schlagen

35
    Sobald sie die E-Mail von Stella Hirsch gelesen hatte, sprang Clara auf, schnappte sich ihr Telefon und fing an, Lincolns Nummer zu wählen. Nach eineinhalb Wochen, in denen Clara alle Hoffnung, noch etwas von ihrer alten Freundin zu hören, aufgegeben hatte, hatte Stella endlich geantwortet. Und in der automatischen Signatur der E-Mail stand ihre komplette Adresse. Grinsend konnte Clara es kaum erwarten, Lincoln diese tolle Neuigkeit mitzuteilen. Erst als sie gerade die letzte Ziffer seiner Nummer eingeben wollte, kam ihr mit der Wucht eines Faustschlags ins
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