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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle
Autoren: Christina Dodd
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gerichtet. Sie lebte. Er hatte sie gerettet.
    Ihre Stimme wurde weicher und sie streichelte seinen Arm, als beruhigte sie eine wütende Bestie. »Der Wirt wusste nicht, dass Stanhope durchs Fenster gekommen war. Bei dem Lärm ist der arme Mann wahrscheinlich vor Neugier schon verrückt geworden.«
    Aus der Intensität von Throckmortons Wut wurde Leidenschaft. Er schloss sie in seine Arme und hielt sie fest. Hielt sie nur fest. Sie lebte. Atmete. Sprach. Hielt ihn. All ihre Intelligenz, Schönheit, ihr Trotz, ihr Lachen waren gerettet, durch ihn und für ihn. In seinen Armen.
Lebendig.
    Doch sie war sich keiner Schuld bewusst. Er biss die Zähne so fest zusammen, dass er kaum sprechen konnte. »Verdammt, Celeste, wie konntest du es wagen, mir zu helfen?«
    »Du hast Hilfe gebraucht.«
    Er wollte weder ihren alltäglichen Ton noch eine prosaische Antwort hören. »Warum bist du nicht davon gelaufen, als wir angefangen haben, uns zu schlagen. Er hätte dich töten können.«
    »Er hätte auch dich töten können.«
    Sie schien ihre Torheit immer noch nicht einzusehen. »Du könntest tot sein.«
    Ihre Stimme war von seiner Brust gedämpft, als sie sagte: »Es war sinnvoll, ihm zwei Ziele statt einem zu bieten.«
    »Hast du keinen Verstand? Versuch nie wieder -«
    Ein schürfendes Geräusch. Hinter ihm. Ungläubig schubste er Celeste weg. Er wirbelte herum und sah Stanhope, geschlagen, hitzig, verzweifelt – auf den Beinen.
    Und Stanhope sah ihn. Mit einem Ausbruch von Kraft und Geschwindigkeit spurtete Stanhope los und sprang zum Fenster. Sein Körper prallte gegen die Scheibe. Er durchbrach das Fensterkreuz, zerschlug das Glas. Er fiel ins Gras hinter dem Rasthaus, stand auf und rannte, als wäre der Tod persönlich hinter ihm her.
    Er war es. Throckmorton hechtete ihm nach. Das Unterholz am Rande des Grundstücks bot ihm Unterschlupf; Throckmorton sprang durch die Bresche.
    Celeste, die immer noch die Flinte hielt, lief zu dem demolierten Fenster. In der endlosen Stunde, die Stanhope mit ihr verbracht hatte, hatte er sie bedroht. Er hatte Garrick bedroht. Vor allem hatte er gestanden, dass er hinter Penelopes Entführung gesteckt hatte.
    Ohne Skrupel legte sie die Flinte an ihre Wange.
    Aber sie konnte noch nicht schießen. Garrick verfolgte Stanhope mitten in der Schusslinie. »Weich aus«, drängelte sie, als könne er sie hören. »Weich aus.«
    Nach dreißig Schritt strauchelte Stanhope.
    Garrick wich aus, um nicht über ihn zu fallen.
    Celeste drückte ab.

Kapitel 29
    Celeste warf die Decke von Garricks bloßem Körper zurück und lächelte, als sie auf die Fläche von Garricks Rücken und Hintern hinuntersah, die von einem halben Dutzend kleiner, runder, roter Löcher verunziert war, welche die Streuweite des Schrots hinterlassen hatte. Sie streichelte die Spitze eines Skalpells und sagte: »Die sehen aus, als täten sie weh.«
    Garrick hob das Gesicht aus dem Bett in ihrem Gastzimmer, wandte den Kopf und sah sie wütend an. »Ich werde auf den Arzt warten.«
    »Der Arzt ist hier, aber er puhlt Dutzende von Schrotkörnern aus Stanhopes Fell heraus.«
    »Stanhope ist ein Gefangener. Er kann warten.«
    »Er muss aber nicht.« Garrick war am Rande des Schussfelds erwischt worden. Ein paar geschwollene Verletzungen bedeuteten für Garrick nichts weiter als eine geringfügige Beschwerde … und eine Bestrafung für sie. Eine süße Bestrafung. »Du hast mich, und ich möchte nicht, dass du länger als nötig leidest.«
    »Es wäre beruhigend, jemanden zu haben, der bereits Erfahrung mit Schusswunden hat.«
    Er hatte einen ziemlich langen, muskulösen, prächtigen Rücken. Die langen Beine, die breiten Schultern und sein muskulöser Hintern zusammengenommen, gab er ein hübsches Paket ab. »Ich habe Erfahrung. Als ich Gouvernante beim russischen Botschafter war, haben die älteren Kinder die jüngste Tochter gehänselt. Sie griff nach einem Schrotgewehr und schoss den kleinen Laurentij in die Wange.« Sie beugte sich schielend über eine der Wunden in seinem Schulterblatt. Sie konnte das Schrotkorn sehen und schnipste es mit der Spitze des Skalpells heraus.
    »Autsch!«
    »Sehr leidenschaftliche Menschen, diese Russen. Neigen zu blutigen Racheakten.« Sie hielt Throckmorton eine runde, glänzende Bleikugel unter die Nase. »Da haben wir die Erste.«
    Er starrte sie mit dem Blick eines streitsüchtigen Patienten an. »Dieser Schmerz!«
    »Die war einfach. Warte, wenn ich anfange zu schneiden.« Sie betupfte die Wunde
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