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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle
Autoren: Christina Dodd
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klickte. Die Tür öffnete sich, aber nur sehr langsam, nur einen Spalt.
    Celestes Empfang war das, was er am meisten gefürchtet hatte. Sie stand in ihrem praktischen, braunen Reisekleid da und betrachtete ihn mit abweisendem Wider-willen. Man hätte es auch Abscheu nennen können. Sie versperrte ihm den Zutritt. Mit einer merkwürdiger Betonung sagte sie: »Nein, danke, ich möchte nichts essen.«
    Er hatte seine Strategie schon festgelegt. Er würde stark sein, aber ehrlich, selbst wenn es sie beide verletzte. Deshalb antwortete er: »Ich werde Ihnen nichts anbieten. Ich werde Ihnen sagen, was Sie bekommen werden.« Er drückte die Tür auf, legte die Hände um ihre Taille, hob sie aus dem Weg und betrat den Privatsalon, einen Raum von bescheidenen Ausmaßen, mit bequemen Stühlen und einer Überfülle an Schrotflinten und Geweihen. »Celeste, wir werden heiraten. Nicht weil ich Sie kompromittiert habe, nicht, weil es schicklich ist, sondern weil … ich Sie liebe.«
    Sie sah bedeutungsvoll zur Tür: »Nein, gehen Sie.«
    »Nein? Was soll das heißen, nein?« Er hatte erwartet … nun ja, er hatte erwartet, dass sie sich in seine Arme werfen würde, oder zumindest so tun würde, als dächte sie über seinen Antrag nach, bevor sie sich in seine Arme warf.
    Es wurde schwerer, als er erwartet hatte. »Sie müssen mich anhören. Ich liebe Sie, ich bete Sie an, ich werde alles für Sie tun. Sie müssen mit mir zurück kommen und meine Frau werden und mich vor einem Leben in einsamer Pflichterfüllung retten.«
    »Nein, Throckmorton, hören Sie zu -«
    Er ging zu ihr und nahm ihre Hände. »Warum nicht? Sie haben gesagt, dass Sie mich lieben. Ist das nicht mehr wahr?«
    Scheinbar von selbst knarzte die Tür und fiel ins Schloss.
    Stanhope stand an der Wand und zielte mit einer Schrotflinte auf sie beide.
    Heißer, schneidender Hass über den Verrat seines Freundes loderte in Throckmorton auf.
    Stanhope meinte spöttisch: »Mag sein, dass sie Sie immer noch liebt, obwohl ich an ihrem Geschmack zweifeln würde, falls dem so wäre, aber ich denke, sie versucht, Sie auf eine Gefahr hinzuweisen.«
    Der Schock lähmte Throckmorton für einen Augenblick. Dann baute er sich gemächlich vor Celeste auf, wobei er darauf achtete, Stanhope nicht aufzuscheuchen, dessen malträtiertes Gesicht und zitternde Hände von gewaltiger Erregung zeugten. »Stanhope. Sie sind nicht auf dem Schiff.«
    »Nein, ich bin nicht auf dem Schiff«, äffte Stanhope ihn wütend nach. »Ich bin nicht vor den Nasen Ihrer Männer und dieser verdammten Russen über die Gangway spaziert.« Er gestikulierte mit dem Gewehrlauf. »Eine rührende Szene, Throckmorton. Ich bin dankbar, dass die Liebe Ihnen die Sinne vernebelt hat. Sie haben die Vorsichtsmaßnahmen vergessen, die Sie mir selbst beigebracht haben.«
    »Allerdings.« Das Fenster zur Weide und den Wäldern stand sperrangelweit offen, weit genug, als dass ein Mann durch die Lücke einsteigen konnte. Throckmorton hatte es nicht bemerkt.
    »Er will Geld, Garrick.«
    Throckmorton bemerkte, dass Celeste aus seiner Deckung getreten war. Verfluchte Frau, sie hatte die Gefahr, in der sie schwebte, sicherlich verstanden. Langsam aber sicher stellte er sich wieder vor sie.
    »Er hat mir die Bankanweisung und die Fahrkarten abgenommen. Geben Sie ihm Ihre Börse und er kann gehen.«
    Stanhope lachte, die heftige Bewegung ließ seine Lippe aufspringen und bluten. »Ist sie nicht eine süße, kleine Träumerin, Throckmorton? Sie würden mich niemals gehen lassen und ich würde Sie niemals gehen lassen. Sie haben mich ruiniert. Sie haben mich
ruiniert,
Sie und Celeste, mit Ihren Übersetzungen und Ihren Lügen.«
    »Meine Lügen, nicht ihre«, sagte Throckmorton schlagfertig genug, sie zu entlasten. »Ich habe sie benutzt.«
    »Ich wusste es!«, protestierte Celeste. »Ich habe es Ihnen nur nicht gesagt, Garrick.«
    Throckmorton wandte sich ihr zu. »Würden Sie jetzt bitte still sein?«
    Sie schlüpfte schon wieder aus seiner Deckung heraus.
    Er sah sie wütend an und deutete auf eine Stelle hinter sich.
    Sie warf ihm einen schnippischen Blick zu und bewegte sich weiter.
    Stanhope schien ihnen nicht zuzuhören. »Sie kommen hier nicht mehr raus.«
    Celeste atmete hörbar ein.
    »Keiner von beiden«, fügte Stanhope hinzu. »Ihr liebt euch so sehr, da könnt ihr auch zusammen sterben.«
    Vielleicht würde die Drohung Celeste bewusst machen, in welcher Gefahr sie schwebten. Vielleicht wusste sie es auch bereits und
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