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Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Titel: Die Liebe kommt auf leisen Pfoten
Autoren: Johanna Folk
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wollte weder abends vorbeikommen, noch die Mittagspause mit Nicole verbringen. Langsam machte sich Nicole ernsthaft Sorgen, wollte ihr aber nicht auf die Pelle rücken. Sie hoffte, dass Andrea sich von sich aus melden würde. Nach etwa einer Woche kam dann endlich die ersehnte SMS, ob sie sich in der Mittagspause auf einen Kaffee treffen könnten. Nicole freute sich sehr darüber. Nicht nur, weil es Andrea scheinbar wieder besser ging, sondern auch, weil Andrea ihr schon richtig gefehlt hatte.
    Als sie dann zusammen im Cafe saßen, war es trotzdem irgendwie komisch zwischen ihnen. Nicole hätte gerne gefragt, was letzte Woche passiert war, aber traute sich nicht. Und Andrea wusste genau, welche Frage Nicole auf der Zunge lag, aber wollte nicht darüber reden. Um die Spannung zwischen ihnen dann aber ein wenig zu lösen, meinte sie schließlich: „Ich habe letzte Woche eine ehemalige Bekannte getroffen und wir mussten etwas klären. Es war nicht so gedacht, dass das ganze Haus an unserer Aussprache Teil hat.“
    „Also, wie eine Aussprache hat es sich, ehrlich gesagt, nicht angehört“, meinte Nicole vorsichtig.
    „Du hast recht, ich hätte es mir auch anders gewünscht. Deshalb habe ich auch ein paar Tage für mich gebraucht. Aber lassen wir das Thema jetzt bitte. Ich will meine Mittagspause und die schöne Sonne genießen.“ Andrea lehnte sich zurück und ließ die Sonne auf ihr Gesicht scheinen. Nicole hatte sich insgeheim eine etwas ausführlichere Antwort erhofft, aber akzeptierte, dass das Thema damit wohl beendet war.
    Nachdem sie eine Weile schweigend da saßen, wollte Nicole für ein wenig Aufheiterung sorgen und erzählte von Skippers neuesten Aktivitäten in ihrer Wohnung. „Hast Du seine neue Leidenschaft für Füße auch schon zu spüren bekommen?“, fragte sie Andrea. „Wenn ich morgens nicht aufpasse und die Decke an den Füßen umgeschlagen habe, hängt da ruckzuck ein kleiner Kater dran. Da ist man dann ganz schnell wach.“
    „Oh ja“, bestätigte Andrea, „da ist man dann wirklich ganz schnell wach.“
    „Einmal bin ich so erschrocken, dass ich den Kleinen versehentlich weg getreten habe. Das tat mir so leid. Er saß dann etwas verwirrt in der Ecke, ist aber gleich wieder zum Angriff übergegangen.“
    „Das macht gar nichts. Er soll ruhig lernen, dass er sich nicht alles erlauben darf.“
    „Ich weiß, aber er ist einfach so süß, wenn er auf dem Bett sitzt und aufgeregt aufs Fußende starrt, in der Hoffnung, dass irgendwo ein kleiner Zeh heraus schaut.“
    „Das stimmt, da könnte ich ihn auch jedes Mal knuddeln.“
    „Ach, ist das nicht süß“, sagte plötzlich eine Frauenstimme hinter ihnen, „ein frisch verliebtes Pärchen, das über die kleine süße Katze spricht.“
    Nicole drehte sich um. In ihrem Rücken stand eine große Frau, die sie böse anfunkelte.
    „Lass uns in Ruhe, Gabi!“ Andreas Stimme war eisig.
    „Wieso? Du könntest uns doch wenigsten mal vorstellen.“ Die andere Frau machte nicht den Anschein, als würde sie wieder gehen wollen.
    „Ich sage es nicht noch mal, verschwinde.“ Andreas Stimme war immer noch ruhig, aber man konnte die Anspannung hören. Nicole saß mit offenem Mund da und sah von einer zur anderen. Sie kam sich vor wie in einem Western kurz vor dem Duell.
    „Warum hast Du nicht gleich gesagt, dass Du eine Neue fürs Bett hast?“ Verächtlich sah die fremde Frau Nicole an. „Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass die es wirklich bringt.“
    Nun schoss Andrea von ihrem Stuhl hoch und schüttete der anderen ihr Glas Wasser mitten ins Gesicht. „Verpiss Dich endlich oder ich vergesse mich!“
    Eingeschnappt wischte sich die Frau mit ihrem Ärmel das Wasser aus dem Gesicht, drehte auf dem Absatz um und ging. „Wir sprechen uns noch“, rief sie, während sie um eine Hausecke verschwand.
    „Darauf kann ich verzichten“, murmelte Andrea und setzt sich wieder hin. Nicole kam sich noch immer wie im Film vor. Sie sah Andrea unschlüssig an, ob sie fragen sollte, was das eben war. Andrea starrte auf ihren Kaffee. Ihre Hände zitterten leicht und sie hatte offenbar damit zu kämpfen, ihre Fassung wieder zu gewinnen.
    „Es tut mir leid“, brach Andrea irgendwann das Schweigen, „sie hätte Dich da nicht mit reinziehen dürfen.“
    „Kein Problem, von Leuten, die ich nicht kenne, lasse ich mich nicht beleidigen.“ Nicole spielte zwar die Coole, aber sie musste sich eingestehen, dass die Worte von dieser Gabi sie alles andere als kalt
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