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Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Titel: Die Liebe kommt auf leisen Pfoten
Autoren: Johanna Folk
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hätte?“
    „Wahrscheinlich nicht“, gab die andere zu.
    „Und außerdem hätte ich mir dann wahrscheinlich nie sicher sein könne, ob Du nur mit mir gehst, weil ich Dir Reichtum und Macht bieten kann, oder Du wirklich meinetwegen bei mir bleibst.“
    „Gestern Nacht?“, mischte sich nun die Großmutter in das Gespräch ein. „Scheinbar habe ich einen wichtigen Teil verpasst.“
    „Stimmt“, lächelte Myria, „Deine Enkelin wollte sich heimlich davon schleichen. Ein Glück war ich zufällig in der Nähe und wusste das zu verhindern.“ Nun war es an der Großmutter, große Augen zu bekommen.
    „Wieso warst Du eigentlich da? Hast Du unseren Hof überwacht?“
    „Sagen wir mal so, nicht nur Deine Großmutter hat Vorahnungen. Nachdem ich Dich morgens und nach der Wahl auf dem Dorfplatz gesehen habe, war mir klar, dass Du Dich Deinem Schicksal wohl nicht so einfach fügen würdest. Erst recht, als ich gesehen habe, wie schick Du Dich extra für den Prinzen gemacht hast“, lachte sie.
    „Das ist nicht witzig“, grummelte Gwen.
    „Nicht witzig?“, wiederholte Myria. Ich habe mir auf die Zunge gebissen, um nicht laut los zu prusten als ich aus der Kutsche gestiegen bin. Es war ein herrliches Bild, Du mit Deinem überforderten Vater und Deiner Stiefmutter, die nicht wusste, ob sie hysterisch lachen oder weinen soll. Es tut mir leid, aber es war einfach zu schön.“
    „Aber warum? Warum hast Du mich ausgewählt?“
    „Ich habe es Dir gestern Nacht eigentlich schon gesagt. Es hat mir gefallen, wie Du auf die ganze Situation reagiert hast. Und wenn ich ehrlich bin, hattest Du mein Herz schon seit unserer ersten Begegnung auf dem Feld erobert. Du hast mich nicht so befremdet angesehen wie die anderen. Du warst sofort offen und freundlich und hast Deine Hilfe angeboten. Frag mich nicht warum, aber als ich bei Euch war und Anna und Du meine Wunde versorgt haben, da wusste ich, dass ich endlich am Ende meiner Suche bin. Ich wusste nur nicht, ob Du Dich ebenfalls für mich entscheiden könntest. Deshalb hättest Du gestern Nacht nichts Schöneres sagen können, als dass Du lieber mit mir gehen würdest, als einen Prinzen zu heiraten.“
    „So, so“, murmelte Gwens Großmutter vor sich hin, „das hätte ich Dir gar nicht zugetraut.“ Gwen wurde rot unter den Blicken ihrer Großmutter.
    „Ich weiß auch nicht, wie das kam“, stammelte Gwen, „es fühlte sich einfach so richtig an in diesem Augenblick.“
    „Du musst nichts erklären“, beruhigte sie die Großmutter, „ich sagte doch, es kommt, wie es kommen soll. Und dass ihr beide euch ineinander verliebt habt, dass war mir am ersten Tag klar. Was ist?“ Die Großmutter sah in zwei fragende Gesichter. „Irgendeinen Vorteil muss es doch haben, wenn man so alt ist. Man sieht eben manche Dinge schneller als andere.“
    Gwen und Myria lächelten sich nun beide schüchtern an.
    „Aber nun mal was ganz anderes“, unterbrach die Großmutter den trauten Moment, „wie geht es eigentlich Deinem Pferd?“
    „Es geht ihm gut. Casper müsste mittlerweile zusammen mit einem weiteren Reiter zu uns gestoßen sein.“ Myria lehnte sich aus der Kutsche um an das Ende ihrer kleinen Gruppe zu sehen. „Ja, da ist er.“
    „Und wie geht es jetzt weiter?“, fragte Gwen. „Ich meine, wie lange wird unsere Reise nun dauern und was passiert, wenn wir in Deiner Heimat sind?“
    „Da wir nicht mehr so viele Zwischenstops machen müssen, werden wir etwa 3 Wochen brauchen bis wir in das Königreich meines Vaters kommen. Dann stelle ich Dich meinen Eltern vor. Sie werden mit meiner Wahl sicherlich zufrieden sein“, zwinkerte sie Gwen zu. „Und dann bringe ich Dir sehr gerne Lesen und Schreiben bei, wenn Du das immer noch willst. Du wirst Unterricht bekommen, was das Benehmen in vornehmen Kreisen angeht“, Gwen verdrehte die Augen, „auch wenn Dir das nicht passt. Dafür verspreche ich Dir aber auch, dass ich Dir nach jeder Benimm-Stunde eine Reitstunde geben werde oder Schwimmunterricht. Oder kannst Du schon reiten und schwimmen?“ Gwen schüttelte den Kopf. „Über allem steht natürlich, dass Du überhaupt noch mit mir mitkommen willst. Das habe ich Dich bei all der Aufregung nämlich noch gar nicht gefragt.“ Myria kniete sich in der engen Kutsche so gut es ging vor Gwen hin, nahm ihre Hand und sah ihr tief in die Augen. „Meine liebe Gwen, willst Du denn mit mir in meine Heimat kommen und meine Gefährtin sein? Ich bin Dir nicht böse, wenn Dir das alles zu viel
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