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Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Titel: Die Liebe kommt auf leisen Pfoten
Autoren: Johanna Folk
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lag am Fußende des Bettes und beobachtete die Szene. „Man merkt, dass Du alt geworden bist, kleine Maus. Früher hättest Du das nie geduldet.“ Der kleine rote Kater stellte sich nun auf Nicoles Bauch und strahlte sie mit seinen hellbraunen Augen an. Es war einfach entwaffnend. Sie konnte nicht anders, als den süßen Kerl zu schnappen und eine Runde mit ihm zu schmusen. Danach stand sie auf und beugte sich runter zu ihrer Katze, um auch sie mit Streicheleinheiten zu versorgen. Während dessen streunte der Kleine immer um ihre Beine herum. „Du willst bestimmt was zu Fressen von mir. Aber das fangen wir gar nicht erst an. Ich werde mich jetzt erst einmal umziehen und dann schauen wir, wo Du hingehörst.“
    Als sie vom Schlafzimmer ins Bad ging wurde sie von dem fremden Kater noch an der Türschwelle überholt. Schnurstracks lief er den Flur entlang zum leeren Fressnapf und blieb erwartungsvoll davor stehen. „Aha, Du weißt also nicht nur wie meine Katzenklappe funktioniert, sondern auch wo es hier Futter gibt. Aber nein, das Thema hatten wir gerade schon.“
    Nachdem sie Jeans und Sweatshirt übergestreift hatte ging Sie noch in die Küche, um sich einen Schluck Saft aus dem Kühlschrank zu gönnen. Dicht gefolgt von ihrem Besucher. Durch das Küchenfenster sah sie eine Frau durch den Garten gehen. Wenn sie sich nicht täuschte, war das die neue Nachbarin aus der Wohnung über ihr. Sie war erst vor ein paar Wochen eingezogen. Da Nicoles Wohnung im untersten Geschoss lag und sie sich kaum im Treppenhaus aufhielt, hatte sie sie nur ein oder zweimal gesehen. Die Frau schien jedenfalls irgend etwas zu suchen, weil sie immer wieder unter die Hecken schaute. „Ich glaube, da können wir helfen“, sagte sie zu sich und öffnete das Fenster. „Suchen Sie vielleicht den hier?“ Wie auf Kommando war der kleine Kater auf die Fensterbank gesprungen und stolzierte schnurrend darauf herum.
    „Gott sei Dank, da ist er ja!“ Die Frau kam sofort ans Fenster und streckte die Arme nach dem Kater aus. Sie kam von außen jedoch nicht ganz bis ans Fensterbrett hoch. „Skipper, Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, schimpfte sie mit ihm. Sei froh, dass ich gerade nicht an Dich ran komme. Ich würde Dir den Hintern versohlen“, sie hob drohend ihren Finger Richtung Kater.
    „Also, wenn das so ist“, lachte Nicole, „dann werde ich dem Kleinen lieber noch ein bisschen Asyl geben.“
    „Das ist natürlich nicht ernst gemeint“, sagte die Nachbarin etwas verlegen und blickte entschuldigend zu ihrem Kater, „ich habe mir nur die ganze Nacht Sorgen um ihn gemacht, weil er nicht da war.“
    „Das hatte ich auch nicht angenommen“, antwortete Nicole. „Wollen Sie nicht lieber reinkommen und ihren Ausreißer abholen? Sonst springt er am Ende doch noch vom Fensterbrett.“
    „Ja, natürlich.“ Die Nachbarin machte sich gleich auf den Weg und klopfte kurz danach auch an die Wohnungstür. Nicole öffnete und der kleine Skipper begrüßte sofort freudig sein Frauchen. „Jetzt tut er so, als wenn gar nichts gewesen wäre und ich kann ihm nicht einmal böse sein.“
    „Ich bin seinem Charme auch schon erlegen“, stimmte Nicole zu, was bei ihrer Nachbarin fragende Blicke hervor rief.
    „Er hat mich heute morgen in meinem Bett besucht“, klärte Nicole sie auf, „aber anstatt ihn rauszuschmeißen, musste ich mit ihm kuscheln.“
    „Oh, entschuldigen Sie. So war das eigentlich nicht gedacht, als ich ihn raus gelassen haben.“
    „Das macht doch nichts. Es war irgendwie auch eine nette Überraschung. Schließlich ist er keine sabbernde Bulldogge. Ich glaube, da hätte ich anders reagiert“, lachte Nicole. Ich heiße übrigens Nicole“, stellte sich Nicole vor und streckte der Nachbarin die Hand hin. „Andrea“, antwortete die andere und lächelte, „ich wohne seit ein paar Wochen über Ihnen. Den kleinen Skipper hier habe ich noch nicht sehr lange. Diese Woche hatte ich Urlaub und wir haben uns dann mal daran gewagt, ihn nach und nach etwas draußen die Umgebung erkunden zu lassen. Ich hätte auch gerne eine Katzenklappe, so wie Sie, aber mein Vermieter wollte nicht, dass ich die Wohnungstür dafür kaputt mache. Letztendlich habe ich nun eine Katzentreppe zu meinem Balkon gebaut. Es hat ein bisschen gedauert, bis Skipper das Prinzip verstanden hat, aber seit dem ist es seine liebste Beschäftigung, immer hoch und runter zu laufen.“
    „Das ist ja eine tolle Idee. Ehrlich gesagt, war ich noch gar
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