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Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Titel: Die Liebe kommt auf leisen Pfoten
Autoren: Johanna Folk
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nicht auf meinem Balkon diese Woche. Das wäre mir sonst bestimmt aufgefallen.“
    „Ich hoffe, es stört Sie nicht. Die Treppe geht nämlich quasi direkt an Ihrem Balkon vorbei.“
    „Nein, das ist kein Problem. Und wer weiß, vielleicht nutzt Flecki sie auch noch auf ihre alten Tage.“
    „Jedenfalls habe ich ihn abends immer reingeholt, weil ich nicht wollte, dass er über Nacht draußen ist. Nur gestern Abend war er dann nirgends mehr. Ich habe ihn gesucht und gerufen, aber der Kleine ist nicht mehr aufgetaucht. Ich bin nachts sogar mit der Taschenlampe los, aber er ist nicht gekommen. Ich hatte schon Angst, dass er überfahren worden ist, weil er heute morgen immer noch nicht auf dem Balkon saß.“
    „Scheinbar hat er den Weg über den Keller ins Haus gefunden. Oder es hat ihn jemand rein gelassen. Es kann gut sein, dass er schon die ganze Nacht hier geschlafen hat. Warum auch immer, meine Katze hat ihn gar nicht angefaucht.  Da hinten sitzt sie übrigens.“ Nicole zeigte in Richtung Schlafzimmer. Ihre Katze hatte sich neben den Türrahmen gesetzt und hielt gebührend Abstand. „Sie ist soviel Trubel am frühen Morgen nicht gewohnt.“
    „Das tut mir leid, ich will auch gar nicht länger stören.“
    „So war das nicht gemeint, entschuldigen Sie. Wollen Sie auf den Schreck nicht zusammen mit mir frühstücken?“ Nicole merkte, wie Andrea zögerte. „Kommen Sie, ich habe noch Aufbackbrötchen im Kühlschrank. Das lohnt sich sonst nicht für mich alleine, wenn ich die jetzt aufmache.“
    „Na gut“, willigte Andrea ein, „aber ich gehe erst noch einmal nach oben, um Skipper sein Fressen zu richten und ihm zu zeigen, wo sein zu Hause ist.“
    „Sie können ihn auch gerne wieder mitbringen. Solange Flecki kein Problem mit ihm hat, darf er gerne hier sein.“
    „Wirklich?“ fragte Andrea überrascht.
    „Natürlich. Im Gegenteil, ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich wüsste, dass er nun wegen mir alleine oben in der Wohnung sein müsste.“
    „Schön, dann kommen wir gleich wieder.“
    „Okay, trinken Sie Kaffee oder lieber Tee zum Frühstück?“
    „Kaffee, aber nur, wenn Sie selbst welchen trinken. Ansonsten reicht mir auch Mineralwasser oder Saft.“
    „Gut, dann bis gleich.“
    Andrea nahm ihren Kater auf den Arm und ging hoch in ihre Wohnung. Hier versorgte sie ihn mit Fressen und suchte etwas Obst für das Frühstück zusammen. Danach ging sie ins Bad und versuchte ihre Frisur noch ein wenig in Form zu bringen. Sie war am Morgen direkt aus dem Bett kommend nach draußen gegangen, um Skipper zu suchen. Da war es ihr egal gewesen, wie sie aussah. Wie befürchtet, stellte sie nun vor dem Spiegel fest, dass ihre Haare in alle Himmelsrichtungen standen. Das war der Nachteil an einer Kurzhaarfrisur, nach dem Aufstehen wollten die Haare fast immer gebändigt werden. Sie steckte daher ihren Kopf schnell unter den Wasserhahn und konnte sie anschließend einigermaßen so hinfönen, dass sie akzeptabel aussahen. Schließlich wollte sie einen guten Eindruck machen, wenn sie es endlich schon mal schaffte, mit ihren Nachbarn in Kontakt zu kommen.
    Als sie fertig war, kam auch schon Skipper ins Bad und setzte sich vor sie, als wollte er sagen: „Bist Du endlich soweit, Alte?“
    Andrea nahm die Tüte mit Obst und verließ mit ihrem Kater die Wohnung. Zur Sicherheit trug sie ihn auf dem Arm, nicht dass er wieder seine eigenen Wege gehen würde.
    Als Nicole die Tür öffnete, kam Andrea schon der Geruch von frischem Kaffee und Brötchen entgegen. „Die Brötchen dauern noch etwas, aber setz Dich doch schon mal. Oh, ist es überhaupt in Ordnung, wenn ich Du sage?“ Nicole hatte sich von Anfang an wohl in Andreas Gegenwart gefühlt, dass ihr das `Du´ nun automatisch über die Lippen gekommen war. „Nein, das passt schon“, lächelte Andrea und setzte sich an den Tisch. Der Stuhl neben ihr wurde schon durch Flecki besetzt. „Ich nehme mal an, das ist ihr Stammplatz?“, fragte Andrea.
    „Man sieht es an den vielen weißen Haaren, nicht wahr?“
    „Ich habe es zumindest mal vermutet“, sagte Andrea und streckte ihre Hand in Richtung Katze aus. Da Flecki keine Anstalten von Rückzug machte streichelte sie ihr über den Kopf und kraulte sie dann ein wenig am Hals bis Nicole mit den Brötchen kam.
    „Das ist wirklich ein toller Service“, strahlte Andrea, „damit hätte ich heute morgen nie gerechnet, als ich aufgewacht bin.“
    „Und ich nicht, als ich gestern Abend eingeschlafen bin“,
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