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Die Liebe in Grenzen

Die Liebe in Grenzen

Titel: Die Liebe in Grenzen
Autoren: Veronika Peters
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gegangenen Freund Norbert Hentschel gewidmet, von dem ich lernen durfte, dass Norm und Wahn leicht zu verwechseln sind.
    Dank an Jan für den Platz am Feuer und für die Anregung: » Schreib doch mal einen Liebesroman! «
    Dank an Matthias D. für den fachkundigen Rat beim Erschießen eines rennenden Hundes.
    Dank wie immer an C. und c. Ohne euch klappt sowieso nichts.

Leseprobe – Das Meer in Gold und Grau

    Wenn Ihnen
    Die Liebe in Grenzen
    gefallen hat und Sie erfahren möchten, wie es in
    Katia Werners Leben weitergeht,
    lesen Sie auf den nächsten Seiten weiter.

VeroniKa Peters
    Das Meer
    in Gold und Grau
    Roman · 288 Seiten
    Katia Werner steht kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag, als sie von einem auf den anderen Tag ihren Job samt Wohnung verliert und keinen Plan hat, wie es mit ihrem Leben weitergehen könnte. In dem Bedürfnis, alles hinter sich zu lassen, macht sie sich kurzerhand auf den Weg zu ihrer alten Tante– einer Halbschwester ihres Vaters, die sie bisher noch nicht kennt. Tante Ruth betreibt das malerisch gelegene »Strandhotel Palau« an der Ostsee, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Seine reichlich betagten Bewohner und vor allem die ebenso ruppige wie auf ihre ganz eigene Weise beeindruckende Tante sorgen dafür, dass aus dem spontanen Wochenendbesuch viele Monate werden. Nach chaotischen Beziehungen und zahllosen Fluchten lässt Katia sich zum ersten Mal auf das Wagnis des Bleibens ein – und ahnt doch nicht, dass sie damit die größte Herausforderung ihres Lebens annimmt.

1 – Die Insel von Palau
    F rüher habe ich ohne zu zögern gesagt: Ich mag alte Leute.
    Ich habe ihnen die Türen aufgehalten, meinen Sitzplatz im Bus angeboten oder Einkaufstaschen in den vierten Stock getragen.
    Meine Großeltern habe ich oft und unaufgefordert besucht. Sie waren lieb zu mir, manchmal geradezu rührend, vor allem wenn sie meinten, mich aufheitern zu müssen. Ich aß Kirschstreuselkuchen, hörte zu, wenn sie von Arztbesuchen, verstorbenen Nachbarn oder vergangenen Urlaubstagen am Comer See erzählten, und wurde dafür ein braves Mädchen genannt. Sie lebten in ihrer Welt, so wie ich in meiner, das bewahrte uns in Zuneigung und vor Missverständnissen. Ab und zu blieb ich für ein oder zwei Stunden, verschwand wieder, und alle waren zufrieden. Bis zu ihrem letzten Tag hat meine Großmutter mit mir den Neid ihrer vereinsamten Tischnachbarinnen geschürt. Ich war die Enkelin, die regelmäßig auftauchte, die auch mit anderen Heimbewohnern ein paar Worte wechselte, an Feiertagen eine Runde Canasta mitspielte. Das hätte ich auch gemacht, wenn nicht die immer gleiche Packung Merci mit dem Geldschein unter der Zellophanhülle auf der Kommode für mich bereitgelegen hätte. Ich war froh, dass die Alten mich mochten, und vermisste die Nachmittage, als Großmutter gestorben war. Sie waren so etwas wie ein Rückzugsraum gewesen, ein Platz, an dem ich nichts weiter tun musste als jung und zuvorkommend sein.
    Dass ich aber mit Leuten über siebzig leben, arbeiten, sie zu Freunden haben könnte, so ein Gedanke wäre mir nie gekommen. Hätte mir jemand den Vorschlag unterbreitet, wäre, bei allem Respekt, die Antwort klar gewesen: » Danke, das nun doch nicht!«
    Â» Zu kompliziert, zu anstrengend, zu umständlich für jemanden, der nicht zur Selbstaufgabe neigt«, hätte ich gesagt, » eine klare Trennung der Wohnbereiche und kein unnötiges Durcheinander, was mich und die ältere Generation angeht: Jeder lebt dort, wo er hingehört, das erhält die Freundschaft.«
    Ein Glück, dass ich vorher nicht gefragt worden bin.
    Was nicht heißen soll, dass das Zusammensein mit Tante Ruth und ihrem eigenartigen Hausstand keine Überforderung gewesen wäre, für alle Beteiligten. Es war kompliziert, anstrengend und umständlich, aber vor allem war es … Schwer zu sagen, wie es » vor allem « gewesen ist. Das Einzige, was mir einfällt, um es zu beschreiben, sind diese Wörter aus den Fernsehzeitungen für den Mittwochsfilm. Und damit hatte die Zeit dort nun wirklich gar nichts zu tun.
    Jetzt sitze ich hier, beobachte, wie im Südosten Wolkenfelder aufziehen, die Sturm bedeuten können, und frage mich, wie am besten von Ruth zu erzählen ist. Knapp oder ausufernd, sorgfältig rekonstruiert oder als improvisierte Erinnerung? Wie ich es auch
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