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Die Liebe in Grenzen

Die Liebe in Grenzen

Titel: Die Liebe in Grenzen
Autoren: Veronika Peters
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ihm das abnehmen? Der Herr sei gerade von der Jagd gekommen und habe zufällig noch sein Gewehr in der Hand gehabt, das er selbstverständlich just in diesem Moment ordnungsgemäß in den Waffenschrank sperren wollte . Genau in diesem Augenblick habe er aber aus dem Fenster gesehen und eine unmittelbare Gefährdung erkannt. Stellt man so ein Ding geladen da rein, oder was? «
    Â» Könnte das Konsequenzen für mich haben? « , fragte ich unvermittelt, ohne auf Carmens Ausführungen einzugehen. » Ich meine, ich war schließlich als seine Erzieherin dabei. «
    Verärgert fuhr mich Martin an: » Herrje, Katia, ist das jetzt deine einzige Sorge? Ja? Aber ich kann dich beruhigen, da Konrad volljährig und noch nicht entmündigt ist, verantwortet er alles selbst. Der Alte von Reichenbach hat dich im Übrigen weder dort gesehen noch hier wiedererkannt. «
    Ich war erleichtert über diese Information, schämte mich aber gleichzeitig wegen meiner Frage.
    Carmen sagte: » Katia, geh und sag Konrad, dass er verschwinden soll! «
    Bei meiner Rückkehr in die Wohnung achtete ich darauf, dass mir niemand folgte. Konrad schilderte ich, was sich in der Mühle abgespielt hatte. Dass ich nach möglichen Folgen für mich gefragt hatte, erzählte ich ihm nicht.
    Er hörte mir ruhig zu, drehte dabei das Hundehalsband in seinen Händen.
    Â» Konrad, was hast du mit ihm gemacht? «
    Â» Wem glaubst du, meinem Vater oder mir? «
    Â» Dir, aber ich habe ihn gesehen, und er ist übel zugerichtet. «
    Â» Noch einmal: Wem glaubst du? «
    Â» Die Antwort habe ich dir bereits gegeben. Aber was ist in dem Haus genau passiert? «
    Konrads Atem ging schwer. Ich setzte mich zu ihm, legte meinen Kopf auf seine Schulter. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, räusperte sich.
    Â» Ich war mit meiner Mutter in die Diele getreten, da ertönte der Knall. Erst wusste ich nicht, woher er kam, dann hörte ich meinen Vater von oben nach meiner Mutter rufen. Kurz darauf sah ich durchs Fenster dich am Gartentor stehen, August lag auf der Wiese. Da sind mir die Sicherungen durchgebrannt. «
    Â» Was ist dann passiert? «
    Â» Ich weiß es nicht genau. Erst wollte ich raus, zu dir, aber dann kam der Alte die Treppe runtergerannt und schrie etwas von Raubtier und bissigem Köter. Als er mich sah, traf es mich. Er brüllte, kaum hätte ich einen Fuß in sein Haus gesetzt, schon folge das Elend. Ich habe rotgesehen, lief ihm entgegen, während meine Mutter schrie, ich solle ihm nichts tun. Auf einmal hielt er auf einem Treppenabsatz inne und eilte wieder nach oben, es war, als versuchte er, vor mir davonzulaufen. Kannst du dir das vorstellen? Ich war schneller, habe ihn oben gestellt und auf ihn eingeschlagen, immer und immer wieder. Die Waffe lag noch auf dem Tisch neben dem Waffenschrank. Er griff danach und … «
    Konrad stockte.
    Ich nahm meinen Kopf von seiner Schulter und sah ihn an. » Hast du …? «
    Â» Ich habe ihm die Waffe abgenommen. Und damit er sieht, dass es mir ernst ist, habe ich in die Decke geschossen. Ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass sie immer noch geladen da herumliegt. Das ist doch Wahnsinn! «
    Ich wollte fragen, ob er sicher sei, dass er den Lauf in Richtung Decke gehalten hatte, und ob er sagen könne, welche Art von Wunde sich auf der Wange seines Vaters unter der Kompresse verbarg. Aber ich hatte Sorge, er würde dann glauben, ich würde ihm nicht vertrauen. Vertraute ich ihm denn? Ganz und gar? Ich wusste es nicht. Ich wusste gar nichts mehr.
    Â» Warum hat er das gemacht, warum hat er August erschossen? « , fragte ich.
    Konrad holte tief Luft. » Nun, hätte er vorher gewusst, dass es sich um meinen Hund handelt, wüsste ich vielleicht einen Grund, denn es geht ja nicht, dass mir etwas gehört, dass ich etwas gern habe, auf das er keinen Zugriff hat. Ansonsten: Es gab vor einigen Jahren in unserer Gegend mal einen Vorfall mit zwei streunenden Schäferhunden, die spielende Kinder im Garten angriffen und schwer verletzten. Möglicherweise ist ihm das durch sein krankes Hirn gegangen. «
    Er sah mich an, strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. » Hey, ich habe nicht versucht, ihn umzubringen, hörst du? Ich habe ihn nur verprügelt, und das nicht einmal annähernd angemessen. «
    Ich nickte. In diesem Moment glaubte ich ihm alles, was er mir erzählte.
    Er aber
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