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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht
Autoren: James Barclay
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immer dann erfüllte, wenn er jenseits jeden Zorns war.
    »Sie sollte erfahren, dass wir nicht so böse sind wie Gorian und uns für das Gute einsetzen. Wir wissen, dass es im Krieg Tote gibt, aber wenn wir uns daran beteiligen, dann verschaffen wir ihr damit nur die Munition, die sie sucht.«
    »Ganz im Gegensatz zu dem, was jetzt deinetwegen geschieht«, erwiderte Arducius. »Ich kann es nicht glauben. Ich würde wirklich gern das Beste in jedem Menschen sehen, sogar in ihr, aber ich würde nicht zu ihr gehen und ihr unsere Pläne verraten. Du hattest nicht das Recht dazu.«
    »Du hattest auch nicht das Recht einzuwilligen, dass wir als Waffen auf dem Schlachtfeld dienen würden.«
    Jetzt färbte sich Arducius’ Energiekörper an einigen Stellen rot. »Ich werde nicht wieder darüber diskutieren und dich nicht an das erinnern, was Marschall Vasselis zu dir und später zu mir sagte.
    Ich liebe dich wegen deines Gewissens und deiner Grundsätze, aber ich hasse dich für das, was du uns jetzt angetan hast. Du hast uns verraten.«
    Ossacer regte sich und wollte protestieren.
    »Nun, wie würdest du es sonst nennen?«, kam Hesther ihm hitzig zuvor. »Du hättest ihr auch gleich den Schlüssel fürs Kanzleramt und einen Dolch geben können, um uns alle zu töten.«
    »Was genau hast du ihr eigentlich gesagt?«, wollte Arducius wissen. »Und lasse ja nichts aus.«
    Ossacer beichtete ihnen alles. Er wollte sich entschuldigen, konnte aber ihren Energiebahnen ansehen, dass sie nicht an Vergebung dachten. Im Grunde konnte er es ihnen nicht einmal vorwerfen. Er wollte ihnen erklären, wie dumm er gewesen war, und dass er nur aus Enttäuschung und Zorn gehandelt und sich geirrt hatte, aber das hätte nichts genützt. Er hatte sich wie ein trotziges Kind verhalten und Unheil über sie alle gebracht.
    Arducius sprach immer noch ruhig und beherrscht, doch Ossacer schauderte.
    »Du hast ihr gesagt, dass Gorian die Toten beleben kann, ihre Toten unter dem Allwissenden, und erwartet, dass sie vernünftig reagiert? Du hast ihr gesagt, dass wir unsere Feinde verbrennen und in die Luft jagen wollen, ebenfalls ihre Toten unter dem Allwissenden, und erwartet, dass sie Verständnis zeigt und dir ihre geistliche Unterstützung gewährt?« Arducius schüttelte den Kopf und legte sich eine Hand vor den Mund. »Mir fehlen die Worte, um deine Dummheit zu beschreiben.«
    »Ich weiß …«
    »Cygalius ist …«, hub eine andere Aufgestiegene an.
    »Ich weiß!«, rief Ossacer. »Ich weiß es doch, Mina! Ich wollte nur, dass wir friedlich vorgehen, und stattdessen habe ich Gewalt über uns gebracht. Glaubt mir, nichts, was ihr sagt, kann meine Verzweiflung jetzt noch vergrößern. Ich werde hinausgehen und mich ihr stellen.«
    »Ossacer, du begreifst es nicht«, sagte Hesther. »Cygalius war nicht ihr wichtigstes Ziel. Sie ist hier, um dich anzuklagen. Sie hatte einen Antrag dabei und brauchte nur noch ein schönes Beispiel dafür, dass ein Aufgestiegener versucht, einen Menschen zurückzuholen, dessen Zeit gekommen war und der sich schon in der Umarmung Gottes befand.«
    »Aber das war doch nicht …«
    »Verdammt, Ossacer, es spielt keine Rolle, was war oder was nicht war!« Hesther schlug mit der Hand auf die Stuhllehne und stand auf. Ihre Energiebahnen loderten vor Zorn. Sie mochte alt sein, doch ihre Energie glich immer noch der einer viel jüngeren Frau. »Sie hat ihre Getreuen um sich geschart und ihnen direkt vor Augen geführt, was sie für Ketzerei hält. Es spielt keine Rolle, dass der Mann nur so getan hat. Wichtig ist allein, dass Cygalius bereit war, ihn zu retten und dabei Mittel einzusetzen, die sie als Frevel gegen den Allwissenden empfindet.«
    Ossacer zuckte mit den Achseln. »Ich habe ihn unterrichtet, ich werde mich der Anklage stellen.«
    »Ossie, du begreifst nicht, worum es geht«, sagte Arducius. »Das war nur der Türöffner.«
    Er unterbrach sich, als sich draußen Schritte näherten. Wächter öffneten die Tür und ließen Aurelius ein. Koroyan hatte es vorgezogen, ihn nicht zu begleiten. Es war eine kleine Gnade. Alle erhoben sich, doch Aurelius winkte ihnen müde, sich wieder zu setzen, und ließ sich auf einem Stuhl mit hoher Lehne nieder. Er hob ein Stück Pergament.
    »Ich kann das nicht ignorieren«, sagte er. »Es ist genau so aufgesetzt, wie das Gesetz es verlangt, und wurde mit der entsprechenden Anzahl von Unterschriften öffentlich im Forum vorgelegt.«
    »Was ist es?«, fragte Arducius, auch wenn er es im
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