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Die letzte Nacht der Unschuld

Die letzte Nacht der Unschuld

Titel: Die letzte Nacht der Unschuld
Autoren: India Grey
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Schlafanzug kam Alexander aus dem Bad zurück, das Gesichtchen frisch gewaschen und rosig. Mit großen braunen Augen schaute er vertrauensvoll zu Cristiano auf. „Liest du mir jetzt etwas vor?“
    „Ich …“ Cristiano fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Sein Mund war trocken, und ihm wurde schwindelig.
    „Heute Abend nicht“, entschied Colleen bestimmt, als sie in den Raum kam. „Es ist schon spät, du solltest längst schlafen.“ Sie deckte ihren Sohn zu und gab ihm einen Kuss. „Aber wenn du brav bist, dann erzählt Cristiano dir vielleicht noch eine kleine Weile von den Rennautos, die er schon gefahren hat.“
    „ Sì , natürlich.“
    Colleen blickte ihn an, bevor sie das Zimmer wieder verließ. Auf seinem Gesicht las sie eine Mischung aus Erleichterung und Verzweiflung.
    „Ich hab dich lieb, Cristiano.“
    „Ich liebe dich auch. Ti amo, piccolino .“ Leise zog Cristiano die Zimmertür hinter sich ins Schloss. Auf dem Treppenabsatz lehnte er sich mit dem Rücken an die Wand und atmete tief durch.
    Ich liebe dich.
    Diese Worte hatte er noch nie gesagt. Er glaubte auch nicht, dass er dieses Gefühl je zuvor verspürt hatte, nicht auf diese ursprüngliche, vehemente Weise, wie er es empfand, als er seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn gab. Die Bedeutung, was es hieß, Vater zu sein, war wie eine Lawine auf ihn eingestürzt. Er würde alles für sein Kind tun. Alles, was in seiner Macht stand.
    Doch was war mit den Dingen, die sich seiner Macht entzogen? Würde es ihm überhaupt gelingen, ein guter Vater zu sein? Oder wäre das nur ein weiteres von den Gebieten, auf denen er versagte? Würde er seinen Sohn enttäuschen, so wie er seine Mutter enttäuscht hatte? Heute Abend hatte er sich aus der Affäre ziehen können, dank Colleens Eingreifen. Doch wie lange würde er ihr noch etwas vormachen können?
    Licht fiel durch einen Türspalt auf die dunkle Treppe, ein Schatten zeichnete sich ab und huschte lautlos über die Wände.
    Und dann stand Colleen vor ihm. „Alles in Ordnung?“
    Er nickte stumm, ein Kloß saß in seiner Kehle. Es drängte ihn, ihr alles zu erzählen, sich ihr zu öffnen …
    „Cristiano, ich …“ Emotionen vibrierten in ihrer Stimme, die er nicht bestimmen konnte, rührten an ihn wie samtweiche Fingerspitzen. In dem Zustand schwelender körperlicher Erregung, in dem er sich befand, war es fast mehr, als er ertragen konnte.
    In diesem Moment wusste er, dass er weder reden noch denken, sondern sich nur in ihr verlieren wollte. Mit einem Schritt war er bei ihr, zog sie in seine Arme und presste den Mund auf ihre Lippen. Colleen war warm und nachgiebig und begegnete seinem Kuss mit dem gleichen Hunger. Mit fiebrigen Fingern zerrte sie sein Hemd aus dem Hosenbund, ließ ihre Hände über seine warme Haut gleiten und stöhnte in seinen Mund.
    Eilig zog er sie aus und ließ sich zusammen mit ihr auf das Bett fallen. Der betagte Sprungrahmen ächzte gequält unter dem Gewicht auf, sie beide verharrten stocksteif, lauschten eng umschlungen auf Geräusche vom Korridor her.
    Doch die kamen nicht. Aber die Unterbrechung hatte der brennenden Leidenschaft ein anderes Tempo aufgezwungen. Einen Moment lang schauten sie sich an, ihre Blicke hielten einander fest, bevor sich ihre Münder zögernd und behutsam wieder vereinten. Cristiano liebkoste ihren Hals, strich mit der Zungenspitze über die Haut, die schwach nach Meer schmeckte. Als er auch den BH entfernte und ihre weiche Haut an seiner Brust fühlte, meinte er, die Zeit würde stehen bleiben.
    Dio , sie war so unglaublich schön. Er stieß einen tiefen Seufzer aus. Er verlangte danach, in sie einzutauchen, doch er hielt sich zurück, beherrschte sich, nahm sich Zeit. Er ließ einen Schauer von leichten Küssen auf ihre Brüste regnen, und sie presste die Hand vor den Mund, um das Stöhnen zu unterdrücken. Cristiano empfand eine wilde Befriedigung, als ihr Körper sich vor Lust anspannte. Ihr Vergnügen, ihr Glück waren die einzigen Dinge auf der Welt, die zählten.
    Doch dann stemmte sie die Hände gegen sein Schultern und schob ihn von sich.
    Er hob verständnislos den Kopf. „Colleen?“
    „Ich will dich ansehen“, hauchte sie wispernd. „Ich will dich in mir spüren, und ich will dir dabei in die Augen schauen.“
    Mehr brauchte er nicht. Vorsichtig stützte er sich über ihr ab und drang in sie ein, als sie sich für ihn öffnete.
    Sie liebten sich, ohne die Blicke voneinander zu lösen. Colleens Hände lagen auf seinen Schultern,
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