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Die letzte Nacht der Unschuld

Die letzte Nacht der Unschuld

Titel: Die letzte Nacht der Unschuld
Autoren: India Grey
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obwohl ich recht unerfahren auf diesem Gebiet bin, kann ich mir doch denken, dass das zu weit ginge. Aber wenn du meinst, dass wir das hier nicht machen können …“ Jetzt liebkoste er ihr Ohrläppchen und entlockte ihr ein Kichern.
    „Hör auf damit. Alexander …“
    „Es ist doch schön für ihn, seine Mutter glücklich zu sehen. Fast so schön, wie es mir gut tun wird, dich glücklich zu machen.“ Er zog eine Spur flüchtiger Küsse an ihrem Kinn entlang. „ Dio , Colleen, ich will dich. Jede Minute, jeden Kilometer auf der Fahrt hierher habe ich daran gedacht, wie sehr ich dich will.“
    Ihre Abwehr fiel in sich zusammen. Mit einem hilflosen Laut klammerte sie sich an seine Schultern und erwiderte seinen Kuss. Sie zog Cristiano noch näher an sich, damit seine Lippen ihren Zauber entfalten konnten. Den pfeifenden Wind hörte sie nicht mehr, hörte nur noch das summende Rauschen des eigenen Blutes in ihren Ohren. Das donnernde Schlagen der Wellen gegen die Klippen war nichts im Vergleich zum rasenden Pochen ihres Herzens.
    „Mummy, ich hab noch einen gefunden!“
    Sie stoben auseinander, gerade als Alexander um den Felsen herumgelaufen kam. Im Gegensatz zu Colleen hatte Cristiano sich sofort wieder gefasst. Mit seinem Körper schütze er sie vor den Blicken Alexanders, damit auch sie sich wieder sammeln konnte.
    „ Fantastico “, meinte er und nahm den Schieferstein von seinem Jungen an. Mit der Fingerspitze fuhr er über die längliche Spiralform der Muschel, die sich in den Stein gepresst hatte. „Das ist bis jetzt der Schönste. Gut gemacht, Fossilienjäger.“
    „Der ist für dich.“ Alexander hüpfte von einem Bein aufs andere. „Das ist ein Glücksbringer, den du immer in der Tasche tragen musst.“
    „ Grazie .“
    Alexander fiel mit einem leisen Plumps in den Sand. „Was heißt das?“
    Cristiano ließ sich neben seinem Sohn im Sand nieder. „Das ist italienisch für ‚Danke‘.“
    Alexander sah zu Cristiano auf. „Bin ich auch ’talienisch?“
    Cristiano hielt dem neugierigen Kinderblick stand. „Ja.“
    Colleen hatte das Gefühl, als legten sich unsichtbare Hände um ihre Kehle. Der Moment, auf den sie vier lange Jahre gewartet, den sie sich gewünscht und gleichzeitig gefürchtet hatte, war gekommen. Sie schluckte schwer, als Alexander sie jetzt ansah.
    „Mummy, bin ich auch ’talienisch?“
    Ihr Blick traf auf seine arglosen Kinderaugen. „Du bist zur Hälfte italienisch und zur anderen Hälfte britisch“, sagte sie beherrscht. „Denn ich bin britisch und …“
    Doch Alexander hörte schon nicht mehr zu. „Juhu“, jubelte er und wirbelte eine Sandwolke auf, als er die Arme um Cristianos Hals schlang. „Ich bin genau wie du! Ist jetzt bald Teezeit? Ich habe Hunger.“
    Den Jungen wie ein kleines Äffchen um den Hals, erhob Cristiano sich mühelos. Sein Blick verschmolz mit dem von Colleen. „Ich auch“, sagte er leise. „Ich sterbe vor Hunger.“
    Sie hielten bei einem kleinen Lokal an der Küstenstraße an. Noch war es zu früh für die allabendlichen Stammkunden der Wirtschaft, aber das Restaurant war bereits gut besucht von Touristen und Ausflüglern, die in einem Restaurantführer von der guten Küche gelesen hatten. Der Besitzer hatte den Campano-Wagen vorfahren sehen, und da er als großer Fan Cristiano sofort erkannte, wies er ihnen den besten Tisch des Hauses zu – in einer Fensternische mit freiem Blick auf das Meer, direkt neben dem gemütlichen Kamin.
    Sie orderten frischen Hummer und eine große Schüssel Pommes Frites dazu. Abwechselnd fütterten sie Alexander mit dem saftigen Fleisch.
    Colleen, die ein Glas Weißwein für sich bestellt hatte, merkte, wie ihre Wangen in der Wärme zu glühen begannen. Doch war das nichts im Vergleich zu der Hitze, die sich immer stärker in ihrem Innern ausbreitete.
    Da Alexander zwischen ihnen saß, gab es zwischen Colleen und Cristiano keinerlei Körperkontakt. Dennoch war sie sich seiner Gegenwart ständig bewusst – die schlanken Finger, mit denen er das Hummerfleisch aus der Schale löste, seine langen Beine, die auf der samtbezogenen Rundbank direkt neben Alexanders lagen. Ab und zu trafen sich ihre Blicke über den Kopf des Jungen hinweg, und Verlangen flammte in Colleen auf, so heiß, dass sie sich zusammennehmen musste, um nicht laut aufzustöhnen. Ihre Gedanken preschten vor, still zählte sie die Minuten, bis sie und Cristiano endlich allein sein würden.
    Als Alexander schließlich auch den letzten Rest
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