Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition
Autoren: Torsten Nierenberg
Vom Netzwerk:
fast vollkommen verwüstete Croma und den gesamten Unglücksherd durch Janduc Nicay abschalten. Picbus Tanjac, der Funkhauptoffizier, hatte sowieso bereits die vom Commander gewünschte Konferenzschaltung mit den anderen vier cromatinischen Raumschiffkommandanten der ersten Flotte, Baryn Nortjuc, Meruc Attalic, Scarlac Tonsay und Rossary Liwac und dem Leitschiff der tauranischen Unterstützungsflotte mit dessen Kommandanten, Admiral Psi, hergestellt und legte nun diese auf den Hauptbildschirm um, so dass die in der Kommandozentrale der „Omikron“ seit dem Beginn des Starts von der Oberfläche anwesenden Mitglieder des Hauptstabes der CORA, angeführt vom Präsidenten der Raumfahrtbehörde, Parun Ternac, direkt an dieser letzten Beratung vor dem großen Exodus teilnehmen konnten.

    Knappe zwei Tage später hatten sich schließlich alle fünf Flottenverbände der fast zweitausend cromatinischen und tauranischen Raumschiffe und Raumstationen formiert und warteten nun nur noch auf den von CORA-Präsident Parun Ternac auszugebenden Startbefehl zum Verlassen dieses für die cromatinische Zivilisation unwirtlich, unbewohnbar und zudem gefährlich gewordenen heimatlichen Sonnensystems. Die Croma selbst hüllte sich inzwischen vollkommen in eine undurchdringliche Wolkendecke, denn die Meere und Ozeane begannen allmählich unter der unglaublichen Hitze der nunmehr zwei riesigen Sonnen regelrecht zu kochen!
    So erging es auch den Wäldern und aller sonstigen Vegetation dieses einstmals und bis vor kurzem noch paradiesisch anmutenden Planeten! Die pflanzliche Biomasse ging natürlich vollständig in Flammen auf, erhitzte die Atmosphäre noch zusätzlich, setzte Milliarden Tonnen an Kohlendioxid frei und verlieh den riesigen Wolkenspiralen, welche immer noch zu erkennen waren und von Tag zu Tag größere Ausmaße annahmen, einen düsteren und gespenstischen Grauschleier. Sollten bis zu diesem Zeitpunkt noch irgendwo irgendwelche Cromatiner oder auch anderen Lebewesen aus der cromatinischen Tierwelt die Katastrophe relativ schadlos überstanden haben, so überlebten sie das nun folgende globale Flammen-Inferno bestimmt nicht mehr! Funkkontakte zu den letzten noch halbwegs intakten Strukturen der cromatinischen Zivilisation auf dem Planeten waren ebenfalls seit ein paar wenigen Stunden abgebrochen und so gab es eigentlich nichts mehr, was die gewaltige Evakuierungsflotte hier noch länger im Orbit der Croma, hier in diesem Sonnensystem hätte halten können.
    „Hiermit erteile ich als der Präsident der Cromatinischen Organisation für Raumfahrt und Astronomie, kurz ‚CORA‘, den Startbefehl für die gesamte vereinte cromatinisch-tauranische Evakuierungsflotte zum Verlassen des Orbits des Planeten Croma und zum vollständigen Verlassen des heimatlichen Sonnensystems Alpha Aurigae!“, gab Parun Ternac schließlich recht feierlich, aber mit einem sehr trauervollen und düsteren Anklang über eine Video-Konferenzschaltung allen fünf Flotten-Oberbefehlshabern bekannt. „Ich wünsche uns allen, den letzten Überlebenden der cromatinischen Zivilisation, eine glückliche und gefahrlose Reise zum Sonnensystem des Sterns Gamma Solaris und dem dort befindlichen und friedlich seine Bahn ziehenden Planeten Erde!“
    Parun Ternac machte erst einmal eine kurze Pause, um etwas Luft zu holen, diese äußerst schwerwiegenden Worte etwas wirken zu lassen und natürlich auch, um sich noch einmal ausgiebig zu räuspern.
    „Für einige von uns“, setzte er dann recht würdevoll und mit leicht prophetisch anmutenden Sätzen fort, „wird diese Reise nur ein paar Monate dauern, für andere einige Jahre und für den Großteil unserer mächtigen Flotte gar einige Jahrzehnte. Ein paar wenige aber werden wahrscheinlich, altersbedingt und weil die transportierenden Raumschiffe nicht schneller fliegen können, das Ende dieser Reise, diesen gewaltigen Exodus, gar nicht mehr miterleben. Euch allen jedoch, liebe gerettete Mitbürger und Astronauten der Croma, euch allen kann ich auf jeden Fall versichern, dass wir, das heißt diejenigen, welche zuerst in unserer neuen und zukünftigen Heimat eintreffen, alles uns Mögliche unternehmen werden, um all die Cromatiner, die noch Jahre oder Jahrzehnte mit den langsameren Flottenverbänden unterwegs sein würden, schnellstmöglich mit unseren neuen, schnelleren Raumschiffen abzuholen und schneller zum Planeten Erde zu bringen.“
    Parun machte danach nochmals eine kleine Pause, überlegte kurz, wie er seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher