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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition
Autoren: Torsten Nierenberg
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sich etwas befremdet um, bis er schließlich merkte und dies auch einsehen musste, dass er nicht mehr wie vorhin lauter uneingeweihte und unwissende Zivilisten vor sich hatte, denen er alles, aber auch alles bis ins kleinste Detail genau erklären musste, sondern alles gestandene und erfahrene Astronauten mit einer dementsprechenden Bildung vor ihm standen. So versuchte er sich also, wieder etwas kürzer zu fassen und setzte seine Erklärung des Katastrophenalarms fort.
    „... dass also eine Annihilation einer solch gewaltigen Masse in der Nähe unseres Planeten und der vielen ihn umkreisenden Raumschiffe und -stationen eine absolute Katastrophe von noch nie da gewesenem Ausmaß nach sich ziehen würde! – Das drei Kilometer große, durch den andauernden Beschuss unserer Raumschiffe abgetrennte Bruchstück dieses Asteroiden ist übrigens vor genau eineinhalb Minuten mit enormer Wucht auf unserem Mond Callo eingeschlagen und hat dort einen Krater von neun Kilometern Tiefe und über einhundert Kilometern Durchmesser hinterlassen! – Wenn das mehr als zehnmal so große Hauptstück dieses verdammt harten Asteroiden auf unserer Croma einschlägt, und das wird es in etwa vier Minuten, also einer knappen Viertelstunde, mit allergrößter Sicherheit auch tun, dann werden die Folgen auf unserem Planeten nicht absehbar und absolut verheerend sein!! – Das von den Kollegen der Raumleitzentrale voraus berechnete Einschlagsgebiet wird in etwa einhundert Kilometer südlich der Koralleninseln und rund zweitausend Kilometer östlich von Ozeanopolis und der Küste Gondwanas mitten in unserem wunderschönen Mittelländischen Kontinentalmeer liegen! Die Experten rechnen dabei übrigens mit einer sage und schreibe eintausendfünfhundert Meter hohen Flutwelle an allen umliegenden Küstengebieten und mit schrecklichsten Verwüstungen der gesamten kontinentalen Tiefländer seit Anbeginn der cromatinischen Geschichtsschreibung!! Ebenso werden durch den Einschlag auf dem Meeresboden Cromabeben auf den umliegenden Kontinenten der Stärke zwölf und höher erwartet!! – Wir müssen deshalb sofort starten, Commander!“
    Jupic stand der Schweiß der Erregung regelrecht ins Gesicht geschrieben! Alle Umstehenden Astronauten, Tauraner und Angehörigen der CORA aber waren zutiefst erschüttert über die bevorstehenden schrecklichen Ereignisse und keiner wusste so richtig, was er dazu wohl noch sagen sollte. Als ob das tragische Schicksal der Croma und ihrer Bewohner nicht schon schlimm genug wäre, musste da auch noch solch ein riesiger Brocken von einem Asteroiden kommen und die bevorstehende planetare Katastrophe potenzieren!
    „Tja, da kann ich nur sagen: Ein Unglück kommt eben wirklich selten allein, meine Freunde!“, versuchte Satury die plötzlich eingetretene und bedrückende Stille hier in der Kommandozentrale ein wenig prophetisch zu beenden. „So, nun mach mal ein bisschen Platz, Jupic! Ich werde das Kommando wieder übernehmen!“, befahl er mit trauriger Stimmlage und ließ sich daraufhin in seinem Sessel nieder. „Wir sind also startklar, sagtest du vorhin, ja?“
    „Ja, schon eine ganze Weile“, erklärte der erste Offizier mit betretener Miene. „Du hattest es doch vorhin befohlen?“
    „Ja, das ist richtig. Jetzt erinnere ich mich wieder“, bestätigte Satury, mittlerweile in derselben Stimmungslage wie sein Stellvertreter. „Und diese beiden Transportschiffe nebenan im Park? Wissen die auch schon von der bevorstehenden Katastrophe?“
    „Jawohl, Commander, die wissen ebenfalls über die kommenden Ereignisse Bescheid, denn die Bildübertragung von diesem im Anflug befindlichen Asteroiden dort vorn auf dem Hauptschirm ging von der ‚Epsilon‘ an alle Schiffe der Flotte und auch an die immer noch teilweise automatisch betriebenen Sende- und Empfangsstationen hier auf der Croma!“, bestätigte Jupic dies mit hängendem Kopf wie eine scheinbar unabänderliche Tatsache.
    „Na gut, mein lieber Jupic. – Also, dann wollen wir mal!“, und Satury wandte sich dann sogleich an seinen Steuerungshauptoffizier. „Lurac, Energie auf die Antriebssysteme leiten und Aufstieg in eine orbitale Umlaufbahn! Anschließend ein Rendezvousmanöver mit den vier baugleichen Raumkreuzern der RK-3-Baureihe einleiten! – Und du, mein guter Picbus“, rief er zum Platz der Funkoffiziere hinüber, „du stellst, wenn Lurac und sein erster Mitarbeiter ihre Arbeit erledigt haben, unverzüglich eine Konferenzschaltung mit den Kommandanten
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