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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition
Autoren: Torsten Nierenberg
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halb so lang wie die irdischen Sekunden ablaufenden Katunen aus dem „Munde“ der Computerstimme vom Arbeitsplatz der Radaroffiziere: „Fünf – vier – drei – zwei – eins – null!“
    Und schon begann ein gleißendes Inferno in einer Entfernung von zirka zweitausend Kilometern Luftlinie am Einschlagsort zu toben! Dieses unfassbar schreckliche Ereignis konnten die Astronauten der „Omikron“ genauestens beobachten, da sich ihr Raumschiff bereits mit hoher Geschwindigkeit aus der Atmosphäre der Croma hinaus bewegte und sie dadurch klare Sicht auf die alles verheerende Katastrophe unten im Kontinentalmeer hatten. Der aus massivem Eisen und Nickel bestehende und Milliarden von Tonnen schwere Asteroid stürzte aber nicht nur so einfach ins Meer! – Nein! – Er verdrängte mit der ihm vorauseilenden Druckwelle das gesamte Meereswasser auf einer Fläche von rund 100 Kilometern Durchmesser und durchschlug mit seiner gigantischen Masse und vor allem mit seiner enormen Geschwindigkeit von mehr als dreiundzwanzig Kilometern pro Sekunde (entspricht siebenhundertfacher Schallgeschwindigkeit) die Cromakruste unterhalb des Meeresbodens! Die im Vergleich zur Kontinentalkruste dreimal so dünne Kruste des Tiefsee-Meeresbodens, der übrigens an dieser Stelle rund viertausend Meter unterhalb der Oberfläche des Kontinentalmeeres lag, bewirkte dabei, dass auf einer fast kreisrunden Fläche von rund fünfzig Kilometern Durchmesser der Meeresboden komplett durchschlagen wurde! Eine wahre Fontaine glutflüssiger Magma aus dem äußeren Cromamantel schoss im selben Augenblick explosionsartig nach oben! Die Ursachen für diesen Überdruck lagen eindeutig bei den immer stärker auf den gesamten Planeten einwirkenden gravitativen Kräfte der neuen Doppelsonne und dem daraus folgenden, in den letzten Tagen mächtig angewachsenen Druck im Croma-Inneren, welcher schon seit einigen Tagen die plattentektonischen Aktivitäten der Kruste verstärkt hatte. Doch nun, nach dem Durchschlagen des Meeresbodens und dem explosionsartigen Austritt unglaublicher Magmamengen, stürzten auch noch die vom Asteroiden verdrängten Wassermassen wie bei einem kompletten Staudammbruch, nur millionenfach stärker, in den riesigen, fast unüberschaubaren Meereskrater zurück, verdampften sofort im Kampf mit der beinahe zweitausend Grad heißen Magma-Fontaine und erzeugten eine unglaubliche Dampfexplosion von der Stärke zehntausender sogenannter „Hiroshima-Bomben“!!
    Die Astronauten wie auch die geretteten Cromatiner auf den vielen Raumschiffen konnten alles, wer wollte, auf den Bildschirmen ganz genau verfolgen. Den Meisten stockte dabei aber unentwegt der Atem! Da durch die unvorstellbar gewaltigen Explosionen jedes Mal erneut das Meer zurückgedrängt und der glutflüssige Einschlagsherd von rund tausendneunhundert Quadratkilometern Ausdehnung freigelegt wurde, wiederholte sich dieses grausige Schauspiel der entfesselten Naturgewalten noch mehrere Male, bis schließlich irgendwann das wild tobende, schäumende und völlig aufgewühlte Meer sozusagen die Oberhand behielt und die kilometerweit nach oben, bis in die höchsten Schichten der Atmosphäre schießende Magma sich mehr und mehr abkühlte. – Doch das war noch lange nicht alles!
    Im Augenblick des Einschlags wurden durch den gewaltigen und durch den Eintritt in die Atmosphäre weiß glühenden Asteroiden unvorstellbare Wassermassen und Milliarden Tonnen vom Gestein des Meeresbodens bis zu dreihundertfünfzig Kilometer hoch in die obersten Schichten der Atmosphäre geschleudert!! Diese „regneten“ dann in einem Umkreis von etwa zweieinhalbtausend Kilometern rund um das Einschlagszentrum herum im Laufe von mehreren Minuten bis zu über einer Stunde als glühender, steinerner Bombenhagel, einhergehend mit einer wahrlich biblischen Sintflut, herab! – Tödlich nicht nur für Ozeanopolis, sondern gleichfalls für alle Städte und Siedlungen der Cromatiner im genannten Umkreis!
    Die dem Einschlagsort am nächsten liegende, sichelförmig angeordnete Inselgruppe mit dem paradiesischen Namen „Koralleninseln“ wurde von der gigantischen Druckwelle, welche dem sogenannten „Impact“, also dem Einschlag, folgte, förmlich hinweg gerissen, regelrecht von der Landkarte getilgt, und die Trümmer dieser Inseln mit unglaublicher Wucht auf das nördlich dahinter liegende Festland des Kontinents Laurentia geschleudert, wo diese dann natürlich unfassbare Schäden anrichteten und alles Land restlos
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