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Die Lerche fliegt im Morgengrauen

Titel: Die Lerche fliegt im Morgengrauen
Autoren: Jack Higgins
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mir selbst einen Eindruck verschaffen.«
    »Wir haben für Sie eine Nachricht von Colonel Hernu.«
    »Ich höre«, antwortete sie.
    »Die Rollbahn in St. Denis gehört zum Château St. Denis,
    und dessen Besitzer ist Michael Aroun.«
    »Vielen Dank«, sagte sie ruhig. »Ende.« Sie sah Brosnan an. »Haben Sie das gehört? Michael Aroun!«
    »Einer der reichsten Männer der Welt«, sagte Brosnan. »Ein Iraker.«
    »Jetzt paßt alles zusammen«, sagte sie.
    Er löste seinen Sitzgurt. »Ich gehe mal nach hinten und über­ rasche Harry mit dieser Neuigkeit.«

    Dillon trottete durch den Schnee zur Terrasse vor dem Haus, und die drei Männer sahen ihn näher kommen. Aroun sagte: »Sie wissen, was zu tun ist, Josef.«
    »Natürlich.« Makeev holte eine Makarov-Automatik aus seiner Tasche und überzeugte sich, daß sie gespannt und entsichert war, dann steckte er sie zurück.
    »Geh und laß ihn ein, Ali«, befahl Aroun Rashid.
    Rashid verließ den Saal. Aroun ging zum Sofa am Kamin und griff nach einer Zeitung. Dann setzte er sich damit an den Tisch, breitete die Zeitung vor sich aus, holte einen Smith-&­ Wesson-Revolver aus der Tasche und verbarg ihn unter der Zeitung.
    Rashid öffnete die Tür, während Dillon die schneebedeckten Stufen hinaufstieg. »Mr. Dillon«, sagte der junge Hauptmann. »Sie haben es geschafft?«
    »Ich hätte es nett gefunden, wenn man mich abgeholt hätte«, erwiderte Dillon.
    »Mr. Aroun erwartet Sie. Darf ich Ihnen Ihr Gepäck abneh­ men?«
    Dillon stellte die Reisetasche ab, behielt aber den Aktenkof­ fer in der Hand. »Den gebe ich nicht her«, meinte er lächelnd. »Darin ist der Rest des Geldes.«
    Er folgte Rashid durch eine riesige Halle, die mit schwarzen und weißen Fliesen ausgelegt war, und betrat den großen Saal, wo Aroun am Tisch saß. »Kommen Sie herein, Mr. Dillon«, meinte der Iraker.
    »Gott schütze Sie alle«, sagte Dillon, ging zum Tisch und blieb stehen. Den Aktenkoffer trug er in der rechten Hand.
    »Sie haben Ihre Sache nicht sehr gut gemacht«, stellte Aroun fest.
    Dillon zuckte die Achseln. »Mal gewinnt man, mal verliert man.«
    »Mir wurden aber große Dinge versprochen. Sie wollten die Welt in Brand setzen.«
    »Vielleicht ein anderes Mal.« Dillon legte den Aktenkoffer auf den Tisch.
    »Ein anderes Mal!« Arouns Gesicht verzerrte sich plötzlich vor Zorn. »Ein anderes Mal? Ich will Ihnen mal erzählen, was Sie getan haben. Sie haben nicht nur mich enttäuscht und im Stich gelassen, sondern auch Saddam Hussein, den Präsidenten meines Landes. Ich habe ihm mein Wort gegeben, und wegen Ihres Versagens ist meine Ehre jetzt zerstört.«
    »Was soll ich denn jetzt Ihrer Meinung nach tun? Soll ich mich entschuldigen?«
    Rashid saß auf der Tischkante und pendelte mit den Beinen. Er sagte zu Aroun: »Unter diesen Umständen war es eine weise Entscheidung, den Mann nicht zu bezahlen.«
    Dillon merkte auf. »Wovon redet er?«
    »Die Million Vorschuß, die ich nach Zürich überweisen soll­
    te.«
    »Ich habe mit dem Bankdirektor gesprochen. Er hat mir be­ stätigt, daß sie auf meinem Konto eingegangen ist«, sagte Dillon.
    »Auf meine Anweisung hin, Sie Narr. Ich habe Millionen in der Bank liegen. Ich brauchte ihm nur damit zu drohen, sie zu einer anderen Bank zu bringen, und schon spurte er.«
    »Das hätten Sie nicht tun sollen«, sagte Dillon. »Ich halte
    immer mein Wort, Mr. Aroun, und ich erwarte, daß andere es genauso tun. Das ist eine Ehrensache.«
    »Ehre? Sie reden mir von Ehre?« Aroun lachte schallend. »Wie finden Sie das, Josef?«
    Makeev, der hinter der Tür gestanden hatte, trat hervor. Er hatte die Makarov in der Hand. Dillon wandte sich halb zur Seite, und der Russe sagte: »Vorsicht, Sean, bleiben Sie ganz ruhig.«
    »Tue ich das nicht immer, Josef?« fragte Dillon.
    »Hände auf den Kopf, Mr. Dillon«, befahl Rashid. Dillon gehorchte. Rashid öffnete den Reißverschluß der Motorradjak­ ke, suchte nach Waffen und fand keine. Seine Hände tasteten sich um Dillons Taille herum nach hinten und entdeckten die Beretta. »Raffiniert«, sagte er und legte sie auf den Tisch.
    »Darf ich mir eine Zigarette nehmen?« Dillon schob eine Hand in seine Hosentasche, und Aroun schleuderte die Zeitung beiseite und ergriff die Smith & Wesson. Dillon holte eine Zigarettenschachtel heraus. »In Ordnung?« Er steckte sich eine in den Mund, und Rashid gab ihm Feuer. Der Ire stand da, und die Zigarette baumelte in seinem Mundwinkel. »Was passiert jetzt? Soll Josef
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