Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Leichenstadt

Die Leichenstadt

Titel: Die Leichenstadt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
konnte es gar nicht, denn die grüne Haut war nur Täuschung gewesen. In Wirklichkeit war Kalifato eine gigantische Monsterspinne.
    Das wahre Gesicht, sein eigentliches Aussehen schälte sich nun genau hervor.
    Ich konnte es kaum fassen und mußte mir wieder einmal eingestehen, daß die fremden Welten mehr Überraschungen bargen, als man sich überhaupt vorstellen konnte.
    Der letzte Rest fiel.
    Er kam mir wie ein grüner Teppich vor, als er so zu Boden flatterte und mich fast noch gestreift hätte. »Verstehst du das, John?«
    Ich drehte den Kopf, weil Suko mich angesprochen hatte. »Nein, verdammt, ich begreife nichts.«
    Ein helles, singendes Geräusch ließ uns zusammenzucken. Kara hatte wieder zugeschlagen.
    Diesmal jedoch traf sie nur den Panzer der Spinne, und er widerstand dem Schwert mit der goldenen Klinge. Kalifato schwebte jetzt in seiner wahren Gestalt über uns, und ich mußte ehrlich zugeben, daß ich eine schreckliche Angst bekam, als ich dieses Monstrum so sah. Die Spinne besaß die Ausmaße des Schädels. Obwohl sie durch nichts gehalten wurde, schwebte sie über uns in der Luft. Aus ihrem Körper hingen sechs Beine, die aussahen wie Knochen und auch ungefähr diese Dicke besaßen.
    Der übrige Körper besaß die Form einer Kuppel oder einer riesigen Schale, die selbst dem Schwert der schönen Kara widerstand. Ein Maul sah ich auch.
    Es zog sich über die gesamte Breite des vorderen Körpers und präsentierte, wenn die Spinne oder Kalifato es aufklappte, gefährliche Zähne.
    Das war Kalifato in seiner eigentlichen Gestalt. Eine gefährliche Riesenspinne.
    Ich schüttelte mich, als ich sie so vor mir sah. Über meinen Rücken lief ein Schauer, der Magen klumpte zusammen, und Schweiß trat mir aus allen Poren.
    Daß die Spinne kein Pardon kennen würde, war mir klar. Vielleicht konnte man sie als noch gefährlicher bezeichnen als Kalifato. Diese Gedanken schnellten durch meinen Kopf, und es war ein Fehler gewesen, daß ich mich darauf konzentrierte, denn es gab ja nicht nur die Riesenspinne, sondern auch die vier Hüter der Leichenstadt. Das häßliche Lachen riß mich herum.
    Der Feuerkopf hatte es ausgestoßen. Allerdings nicht, weil er irgend etwas unternommen hatte, nein, das überließ er seinem dämonischen Artgenossen.
    Dem Raubtierwesen.
    Es hockte geduckt am Boden, hatte den Körper vorgestreckt, das Maul geöffnet, und die Zähne schwebten dicht über Karas seelenlosem Körper…
    ***
    Reingelegt!
    Ich hätte vor Scham im Boden versinken können. Was waren wir doch für Ignoranten gewesen. Wir hatten gedacht, daß Kalifato so einfach zu besiegen wäre. Aber Dämonen wie er hielten noch immer einen Trumpf in der Hinterhand.
    Und sie würden ihn ausspielen!
    Nicht nur ich hatte diese schreckliche Szene gesehen, auch Kalifato. Für ihn war sie natürlich ausgezeichnet. Der Plan dieser Riesenspinne schien trotz aller Widrigkeiten voll aufzugehen.
    Wenn dieses dämonische Raubtier die Kehle der Kara durchbiß, war alles verloren. Dann verging der Körper, ihr Geist irrte durch die Dimensionen und mußte erst einen neuen Gastkörper finden. Ob er das konnte, war fraglich, denn Kara besaß auch jetzt keinen Gastkörper, sondern ihren ureigensten, der die Jahrtausende überdauert hatte. Ich durfte es zu einem Mord nicht kommen lassen.
    Was konnten wir tun?
    Wenn ich die Beretta zog und schoß, brauchte ich Zeit. Diese Spanne würde das dämonische Raubtier nutzen und eiskalt zubeißen. Aus dem Spinnenmaul löste sich der Befehl. »Töte sie!«
    Und da griff Suko ein!
    ***
    Mein Freund und Kollege hatte Schlimmes hinter sich. Vielleicht hätte ein anderer die magische Reise kaum überstanden, sich zumindest jedoch nicht so schnell erholt. Doch Suko befand sich gewissermaßen im Training, er war zwar noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, doch der Gedankenapparat funktionierte bei ihm ausgezeichnet. Der Chinese hatte die Lage längst erkannt und auch richtig eingeschätzt. Um eine Katastrophe zu vermeiden, gab es nur eine Chance, und die Last der Verantwortung lag allein auf seinen Schultern. Noch hatte er seinen Stab.
    Und mit ihm konnte er die Zeit für fünf Sekunden anhalten. Es war ein Risiko, den Stab zu benutzen, denn niemand garantierte ihm, daß es auch in dieser Dimension den Begriff Zeit ab.
    Trotzdem…
    »Topar!« Dieses Wort mußte Suko rufen, um den gewünschten Erfolg zu erreichen.
    Und er schrie es laut und kräftig wie selten in seinem Leben, so daß die Stimme durch die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher