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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)
Autoren: Markus Heitz
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ausstoßen konnte, erklang ein kreischendes Knistern, welches durch das Surren drang. Inmitten des Staubs leuchteten fingergroße Runen in Dunkelgrün auf.
    Dann gellten Todesschreie.
    Die Nachtmahre wieherten brüllend. Daitolór vernahm das Klacken ihrer zuschnappenden Zähne, auf das ein lautes, trockenes Knacken folgte. Jemand oder etwas brach den kräftigen Tieren die Nackenwirbel.
    Dann sprühte warme Flüssigkeit aus dem Dreckdunst gegen den Benàmoi. Der Geruch sagte ihm, dass es sich dabei um Blut handelte.
    Albaeblut.
    »Aklán!«, schrie er und reckte seinen Speer gegen den unsichtbaren Feind, der im Schutz des Staubes zuschlug. »Gib acht!«
    »Weg von hier«, rief Firûsha außer sich irgendwo in den Sandschleiern und trug tiefsten Schrecken in ihrer Stimme. » Er ist hier!«
    Er? Daitolór vernahm das Angaloppieren von Nachtmahrhufen, in das sich das erneute Zischen magischer Entladung mischte. Lot-Ionan!
    Ein armdicker, smaragdfarbener Strahl schoss knisternd an ihm vorbei und traf den Alb neben ihm, der von der Kraft zerfetzt wurde. Abgesprengte Körperteile hagelten gegen den Benàmoi, erneut spritzte das Blut auf ihn.
    Keuchend kniete er sich nieder und spähte um sich, mit rasendem Herz, die Finger um den schmierig gewordenen Waffenschaft gelegt.
    Die schrägen, lauten Töne der acht Klingen wollten nicht enden. Zum ersten Mal wünschte sich Daitolór, sie mögen verstummen.
    Der Wind spielte mit den Staubschleiern und löste sie allmählich auf, als wollte Samusin den Blick auf den Schrecken freigeben, der den Albae entgegentrat.
    Weit entfernt ritten die Aklán und vier ihrer Begleiter, die sich nicht der übermächtigen Magie eines Lot-Ionan stellen konnten.
    Neben und vor dem kauernden Benàmoi lagen die blutigen Fetzen, die nur anhand der Rüstungsstücke als Albgliedmaßen erkannt werden konnten. Zwei herrenlose Nachtmahre stampften schnaubend umher, orientierten sich im abschwächenden Wind.
    Wo ist der Magus? Daitolór glaubte, seine Aufgabe zu kennen: Er musste der Aklán Zeit verschaffen, damit sie sich in Sicherheit bringen konnte, um die Verbliebenen ihres Volkes anzuführen. Ein Speer reichte nicht aus, um den Magus zu töten, das wusste der Alb, aber zum Ablenken reichte er gewiss. Mit Inàstes Beistand gelang vielleicht ein Wunder.
    Aus dem Drecknebel schälte sich der Umriss eines weiteren Albkriegers, den Daitolór nicht kannte. Er muss zur Garde der Aklán gehört haben und vom Nachtmahr gestürzt sein.
    Ohne sich weiter umzuschauen oder Vorsicht walten zu lassen, ging der unbekannte Soldat auf einen der Rappen zu und schwang sich in den Sattel, um der Herrscherin zu folgen.
    »Wohin willst du?«, erklang eine sonore Stimme aus den letzten graubraunen Schleiern, dann erschien keine fünf Schritte neben Daitolór die Silhouette einer kahlen, dünnen Gestalt die einen langen Stab in der Linken hielt.
    Der Benàmoi machte sich noch kleiner und hielt sich für einen Wurf bereit. Es könnte mir gelingen, wenn der Magus abgelenkt ist.
    Der Alb auf dem Nachtmahr gab dem Hengst die Sporen, sodass das große Tier einen Satz auf den Magus zumachte und die Reißzähne bleckte; der Reiter riss sein Schwert aus der Scheide und führte einen Hieb gegen den Feind.
    Smaragdfarbene Runen leuchteten am Stab des Magus auf.
    Mitten im Sprung umhüllte Hengst und Krieger das grüne Licht. Wie von einer gigantischen Faust getroffen, wurden sie auf die Erde geschmettert. Knackend brachen die Beine des Nachtmahrs, der Alb wurde unter dem schweren Leib des Rappen eingeklemmt. Da das leidende und rasende Tier um sich schnappte, musste der Krieger es mit einem schnellen Schlag in den Nacken töten, bevor die tödlichen Zähne ihn packen konnten.
    »So schnell kann aus einem Angriff eine Niederlage werden«, erklang die Stimme des Magus, der ausgezeichnetes, fast altertümliches Albisch sprach.
    Daitolór harrte aus und ließ den Feind nicht aus den Augen, der sich dem eingeklemmten Reiter gemächlich näherte.
    Die letzten Dunstwolken lösten sich auf – und er erkannte seinen Irrtum.
    Aiphatòn! Obwohl ihn der Benàmoi nie zu Gesicht bekommen hatte, wusste er sofort, dass der Kaiser nach Dsôn gekommen war.
    Kein anderer Alb glich ihm, dessen Brust, Bauch, Unterleib sowie Schultern und Oberarme überwiegend von ins Fleisch eingenähten Panzerplatten bedeckt waren. Das Metall, so sagte man, bestand aus einer besonderen Legierung, welche magische Energie aufnahm und speicherte. Das erklärte seine Kräfte,
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