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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)
Autoren: Markus Heitz
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ihre Augen sehen zu wollen.
    »Sie ist aus dem Jenseitigen Land«, betonte Belogar nochmals. »Nichts von dort gelangt in unsere Heimat.«
    Das Mädchen hob die Lider einen Spalt, und darunter kam entzündetes Rot zum Vorschein. Sofort tränte es, sie stöhnte und hielt sich die Hände vor die Augen.
    »Das arme Ding. Ihr muss geholfen werden!« Rodîr erhob sich. »Die Zwerge verstehen sich sicherlich auf Schneeblindheit?«
    »O ja.« Belogar hob seinen Streitkolben. » Danach geht es ihr besser.«
    Das Mädchen klammerte sich beim Klang der harschen Worte schutzsuchend an die Hand des Menschenkriegers. »Du willst allen Ernstes ein Kind erschlagen?«, kam es entrüstet über seine Lippen.
    »Ein Kind, das aus dem Jenseitigen Land stammt«, rief der Zwerg aufbrausend. »Bei Vraccas! Was kam Gutes von dort in den letzten Zyklen? Aiphatòn? Der Kordrion? Der Dämon? Scheusale und Albae?«
    » Tungdil kam von dort«, erwiderte ausgerechnet Phenîlas leise und kreuzte die Arme vor der weißen Rüstung. »Aus der Schwarzen Schlucht. Und er rettete euch, soweit ich weiß.«
    Gosalyn wollte beschwichtigend eingreifen, aber Belogar wies sie mit einem harten Blick zurück. »Nein, ich gebe nicht nach. Dieses Kind wird nicht in das Reich der Fünften gebracht.«
    Rodîr nickte. »Gut. Dann bringe ich es zu meiner Königin. Unsere Heiler kümmern sich um sie. Wir werden sehen, was sie uns alles erzählen kann.«
    »Mein Name ist Sha’taï«, sagte sie zögerlich mit heller Stimme und räusperte sich. »Versteht ihr mich jetzt? Falls ihr das tut: Ich musste vor den Feinden meiner Familie fliehen. Die Stadt wurde zerstört, und mein Onkel brachte mich …«
    »Schweig!« Schaudernd machte Belogar einen Schritt nach hinten, und auf Phenîlas’ feinem Antlitz wurde Schrecken sichtbar. »Das war … Albisch«, raunte er entsetzt. »Dieses Kind spricht Albisch!« Er riss seine Waffe hoch und setzte zum Hieb an.
    Gosalyn fiel ihm in den Arm. »Nicht«, schrie sie. »Du hast das nicht zu entscheiden!«
    Der Zwerg rang mit ihr und stieß sie weg. Die buschigen Augenbrauen zogen sich tief nach unten. »Es gibt nichts zu entscheiden. Sie gehört zu ihnen! Oder es ist ein Dämon. Irgendeine neue List!«
    »Sie ist keine Albin, das sieht man mit einem Blick«, hakte Phenîlas bleich ein. »Sie kommt wohl aus einem Gebiet, das den Albae gehörte. Wie einst das Geborgene Land.«
    Belogar spie aus und dachte nicht daran, seine Waffe zu senken. Er nahm seinen Blick nicht von der Kleinen. »Ich dachte, die Schwarzaugen seien vergangen?«
    »Das wird sich zeigen.« Rodîr zog das Kind auf die Beine und schob es hinter sich, die Wachen begaben sich an seine Seite und bildeten einen eisenstarrenden Wall. »Nun müssen wir sie erst recht zu Königin Mallenia bringen. Im Interesse aller Reiche und Völker des Geborgenen Landes. Die Kleine wird uns von den Albae berichten und kann uns warnen, falls sie erneut angreifen.«
    Phenîlas nickte. »Ich werde sie bewachen. Sie kann nichts tun, was uns gefährdet, Freund Zwerg. Sie ist nur ein Kind, das sich vor den Albae in diese Siedlung flüchtete.« Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Diese Siedlung stand einst für den Frieden zwischen uns.«
    Belogar war wütend, doch widerstrebend senkte er den Streitkolben. »Ihr werdet den Außenpfad nehmen müssen«, grollte er. »Ich halte mich an mein Wort: Dieses Kind wird das Reich meines Volkes nicht betreten. Gosalyn und ich werden euch führen, damit ihr sicher nach Gauragar gelangt.«
    Der Elb neigte langsam den Kopf. »So soll es geschehen. Das Graue Gebirge gehört den Fünften.« Rodîr wollte aufbegehren, aber Phenîlas’ warnender Blick ließ ihn schweigen. »Wir brechen morgen auf, um Sha’taï behandeln zu lassen und mehr vom Jenseitigen Land zu erfahren. Aber nun lasst uns die Siedlung ergründen. Deswegen kamen wir eigentlich hierher.« Er ging zusammen mit den Menschenkriegern hinaus.
    »Mir ist nicht wohl dabei. Großkönig Ingrimmsch muss davon erfahren. Von allem. Er kann den Langen und das Spitzohr zur Vernunft bringen.« Belogar sah Gosalyn besorgt an. »Wir müssen diesen Pfad von hier ins Jenseitige Land finden und vernichten.«
    »Einverstanden.« Die Zwergin blickte aus dem Fenster hinaus zur Treppe, auf der sie hinab ins Tal gekommen waren. »Ich führe die Gruppe alleine. Du kehrst sofort zu Balyndis zurück. Wir brauchen mehr Truppen für die Suche und unsere besten Baumeister, um das Schlupfloch mit Bergeshalden zu
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