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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)
Autoren: Markus Heitz
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tat unrecht, sie geheim zu halten.«
    »Und mein Volk hätte sie entdecken müssen«, grummelte Belogar.
    »Eigentlich taten wir das«, meldete sich Gosalyn Bergsturz zu Wort, unter deren Nase sich Eiskristalle von der Atemluft gebildet hatten. »Aber wir vergaßen sie, anstatt sie zu verschweigen. Somit tragen wir ebenso Schuld.« Die Zwergin zwängte sich zwischen ihm und dem Elb hindurch, um mit dem Abstieg zu beginnen. »Sehen wir nach dem, was übrig blieb. Meine Königin und Großkönig Boïndil warten schon sehnsüchtig auf die Kunde.«
    »Wartet«, kam es kurzatmig hinter ihnen aus der Krone. Rodîr Bannermann erschien, er musste sich auf den Speer stützen und dann gegen den Stein lehnen. »Ich kann nicht mehr.«
    Die Zwerge und der Elb grinsten.
    »Ihr Menschen seid einfach nicht für das Gebirge erschaffen.« Belogar klang väterlich. »Ich warnte dich und deine Soldaten davor, uns zu begleiten.«
    »Dabei wählten wir den leichten Aufstieg durch den Berg«, fügte Gosalyn lachend hinzu. »Du musstest nur die letzte halbe Meile durch den Schnee gehen.«
    »Dafür bin ich auch sehr dankbar«, erwiderte der Krieger keuchend. »Und doch ist es reinste Folter.« Er blickte in die andere Richtung. »Meine Truppe ist gleich da.«
    Belogar verzog den bartumwucherten Mund. »Was tut man nicht alles, um die neu gewonnene Freundschaft zwischen unseren Völkern zu bekräftigen?«, sagte er neckend.
    Phenîlas lächelte gütig und betrachtete die Berge. Er richtete den weißen Pelzmantel, der über der leichten Lederrüstung lag. »Ich erkenne die Schönheit, doch ich gestehe, dass ich mich in der Goldenen Ebene wohler fühle. Eis und Schnee sind nichts für mein Volk, fürchte ich.«
    »Sitalia sei Dank«, murmelte Gosalyn.
    Der Elb lachte verständnisvoll. »Ja, Sitalia sei Dank. Vraccas weiß, warum ihr hier sein sollt.«
    Rodîr näherte sich ihnen. Über den Gipfel kamen zwanzig Kriegerinnen und Krieger, welche Gauragars Farben auf den Schilden und Speerwimpeln trugen.
    »Sie sehen erschöpft aus«, befand Belogar.
    »Und sie haben einen Sonnenbrand«, gluckste Gosalyn. »Riet ich euch nicht, darauf zu achten, dass die Gesichter bedeckt sind?«
    »Für die halbe Meile lohnte es sich nicht, dachte ich«, räumte Rodîr ein.
    »Wären wir schneller gegangen, sähst du nicht aus wie eine Jungfer, der man einen dreckigen Witz erzählte«, erwiderte Belogar und lachte. »Oh, da fällt mir ein, wie ein Ork zu einem Zwerg kommt, um ihn nach dem Weg …«
    »Nicht jetzt, mein Freund«, unterbrach ihn Phenîlas und ging weiter. »Das Tal erwartet uns. Gib ihn dort zum Besten.«
    »Lieber nicht.« Gosalyn zwinkerte dem enttäuschten Zwerg zu. »Es kennt ihn ohnehin jeder. Das Spitzohr ist nur höflich.«
    Sie folgten dem Elb. Rodîr schloss zu ihnen auf, während die restlichen Menschenkrieger mit Verzögerung nachkamen.
    Großkönig Boïndil hatte darauf bestanden, eine Gruppe auszusenden, um die legendäre Siedlung aufzusuchen, in der Elben und Zwerge gemeinsam gelebt haben sollten. Es fanden sich durchaus Hinweise darauf in den uralten Schriften der Fünften, doch die Wirren der vergangenen Zyklen hatten sie in Vergessenheit geraten lassen.
    Auch die Elben der Goldenen Ebene wollten endgültige Gewissheit und hatten die Menschen dazu eingeladen, an dieser Unternehmung teilzuhaben. Kein Volk sollte mehr Geheimnisse voreinander haben, lautete die Begründung.
    Belogar sah es ein wenig anders. Es würde sicherlich keine Stollenführungen durch das Reich der Fünften oder eine Besichtigung des Schatzhortes geben. Freunde blieben Freunde und wurden nicht zur Familie oder gar zu einem Mitglied des Clans.
    Sie sammelten sich auf dem kleinen Vorsprung, von dem aus eine breite, steile Treppe vorbei an Terrassen mit Obstbäumen und Getreidefeldern führte. Ein Brand hatte die meisten Gebäude vernichtet, zwei waren bewohnbar geblieben. Insekten summten umher, die Bäume standen in voller Blüte.
    »Ich sehe elbische und zwergische Runen auf den Mauern«, sprach Phenîlas bewegt. »Sie sind durch die Flammen und die Zeit abgetragen worden, doch ich lese von Freundschaft und Bündnis.«
    »Fantastisch«, entfuhr es Rodîr. »Der warme Wind, der das Tal vor Eis und Schnee schützt, kommt aus den Löchern im Fels!«
    »Eine Anordnung aus verschiedenen Kaminen, die aus dem Inneren des Berges hinaufführt«, erkannte Belogar. »Es funktioniert umgekehrt wie die Züge, die wir errichten, um frische Luft in unser Reich zu bringen.« Er
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