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Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 01
Autoren: Glück ab Glück auf
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    Jan Zweyer
    Glück auf,
    Glück ab
    Kriminalroman
    grafit
     

    © 1998 by GRAFIT Verlag GmbH
    Chemnitzer Str. 31, D-44139 Dortmund
    Internet: http://www.grafit.de
    E- Mail: [email protected]
    Alle Rechte vorbehalten.
    Umschlagzeichnung: Peter Bucker
    Druck und Bindearbeiten: Fuldaer Verlagsanstalt ISBN 3-89425-212-X
     

    Der Fahrsteiger Klaus Westhoff wird tot
    aufgefunden. Selbstmord, sagt die Polizei. Doch warum? Die Schwester des Toten, Stefanie
    Westhoff, will es wissen und sucht gemeinsam mit ihren Freunden Rainer Esch und Cengiz Kaya nach Gründen. Dabei stoßen sie auf die dubiose
    Investmentfirma ›Take off‹, deren Betreiber es nicht nur auf das mühsam Ersparte der Bergleute abgesehen haben…
     
    1
    Es regnete in Strömen, trotzdem hatten sich einige Schaulustige eingefunden, die versuchten, einen Blick auf das Geschehen zu werfen. Die Umgebung am Kanal in Marl-Brassert war von der Streifenwagenbesatzung bereits abgesperrt worden, als Hauptkommissar Brischinsky von der zuständigen Kriminalhauptstelle Recklinghausen eintraf. Die herbeigerufenen Rettungssanitäter waren hier überflüssig und packten ihre Koffer zurück in den Notarztwagen.
    »Scheiß Wetter«, knurrte Brischinsky, als er ausstieg. Er schlug den Kragen seines Trenchcoats höher und ging zu den wartenden Beamten. »‘n Abend. Haben Sie den Wagen gefunden?«
    »Ja. Durch Zufall. Anwohner haben sich beschwert, daß Jugendliche mit ihren Mopeds in der Nacht rumknattern. Die sollen hier reingefahren sein. Wir haben nachgesehen und dann den Wagen gefunden. Der Motor lief noch.«
    »Und? Wer hat ihn abgestellt?«
    »Wir.«
    »Is gut.«
    »Guten Abend, Chef.«
    Brischinskys Mitarbeiter, Heiner Baumann, begrüßte seinen Vorgesetzten. Baumann zeigte auf den Wagen. »Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Sieht wie Selbstmord aus.«
    Brischinsky sah sich um. Eine weiter entfernte Straßenlaterne hüllte den kleinen Waldweg in ein fahles Licht. Die blinkenden Blaulichter reflektierten auf den regennassen Wagendächern.
     
    »Verdammt. Man kann ja kaum was sehen. Geben Sie mir mal eine Taschenlampe.«
    Einer der Beamten beugte sich in den Polizeiwagen und reichte Brischinsky die Lampe.
    »Danke.«
    Der Hauptkommissar ging zu dem Wagen. Der graue Mazda 323 stand, halb von einem Busch verborgen, rechts am Wegrand. Am Auspuff war mit einer Schelle ein etwa fünf Zentimeter dicker Schlauch befestigt. Durch eine in die Heckklappe gebohrte Öffnung führte das Gummiteil ins Wageninnere. Auf dem Vordersitz saß ein
    zusammengesunkener Mann. Brischinsky schätzte sein Alter auf etwa Ende Dreißig. Der Tote hatte die Augen geschlossen.
    Sein Kopf war nach vorne auf seinen Brustkorb gesackt. Beide Hände lagen auf den Oberschenkeln.
    »Was sagt der Arzt?« wollte Brischinsky von Baumann wissen.
    »Der Tod ist wohl vor etwa zwei, drei Stunden eingetreten.
    Vermutlich Vergiftung.«
    »Ist die Spurensicherung fertig?«
    »Alles erledigt.«
    »Gut. Dann schafft die Leiche hier weg.«
    Die beiden Beamten sahen zu, wie zwei Mitarbeiter eines Beerdigungsinstitutes den Toten in einen grauen Bleisarg legten und zu dem wartenden Leichenwagen schafften.
    Brischinsky nickte in Richtung Mazda. »Da hat sich jemand aber richtig Mühe gegeben. Ich nehme an, die Tür war zu?« Er deutete auf die offene Fahrertür.
    »Selbstverständlich. Die Kollegen, die den toten Fahrer gefunden haben, haben sie geöffnet.«
    »Woher weiß du, daß der Tote auch der Fahrer war?« fragte Brischinsky.
    Baumann schwieg betreten.
     
    »Na ja, liegt ja auch nahe«, beschwichtigte er.
    Brischinsky leuchtete in das Wageninnere und beugte sich hinein. Es roch nach Abgasen und Alkohol. Auf dem Beifahrersitz lag ein fast leere Flasche. Er sah auf das Etikett.
    Johnny Walker. Nicht sein Geschmack.
    Der Hauptkommissar öffnete das Handschuhfach. Ein Kugelschreiber, zwei Zehnpfennigmünzen, magere Ausbeute.
    »Hatte der Tote irgendwelche Papiere bei sich?« fragte er nach hinten.
    »Nein, nichts.«
    »Hmm.« Brischinsky schraubte seinen massigen Körper wieder aus dem Fahrzeug.
    »Aber die Spurensicherung hat das hier gefunden. Leer. Lag im Wagen zwischen den Vordersitzen.«
    Baumann reichte seinem Chef etwas, das wie eine Medikamenten-oder Bonbonrolle aussah. In der anderen Hand hielt er eine Schachtel. Der Hauptkommissar leuchtete auf die Etiketten.
    »Phanodorm«, las er auf der Rolle. »Und Persedon. Hat jemand von Ihnen eine Ahnung, was das ist?«
    »Keinen blassen
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