Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
und suchten Schutz vor den Pfeilen, hinter manchem Pferdeleichnam sah der Benàmoi eine huschende Bewegung.
    Die Feiglinge glauben sich dort in Sicherheit.
    »Wir rücken vor«, gab er Anweisung. »Haltet die Bögen zur Hand, bis wir nahe genug sind, danach nehmt ihre Lanzen und tötet jeden Barbaren, in dem noch so etwas wie Leben zu stecken scheint.«
    Daitolór verließ seinen Hochstand und schritt zusammen mit seinen zwanzig Kriegerinnen und Kriegern auf das blutige Wirrwarr aus Barbaren- und Pferdeleichen zu.
    Widerstand schlug den Albae nicht entgegen. Nicht ein Bolzen flog zu ihnen hinüber.
    Unter Todesangst stehend und unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, suchten die Verletzten ihr Heil in der viel zu langsamen Flucht, anstatt sich zur Wehr zu setzen.
    Erbärmliches Volk. Der Geruch des vergossenen Blutes drang in Daitolórs Nase, das Wimmern und qualvolle Schreien weckte seine Abscheu.
    Er befahl drei seiner Krieger, die Einheit mit den Bogen zu sichern; den Rest ließ er das Morden fortsetzen, um sicherzustellen, dass keiner der Feinde überlebte und sich nachts aus dem Staub machte. Die langstieligen Lanzen der erschossenen Reiter eigneten sich ausgezeichnet, die Kehlen der Feinde zu öffnen und sich dabei nicht mit deren Blut zu besudeln.
    Gleich zehnmal fanden sie Barbaren, die sich unter den Gefallenen verborgen und gehofft hatten, den wachsamen Augen der Albae zu entgehen. Rasche Klingenstöße bereiteten den Feiglingen ein Ende; ebenso erging es denjenigen, die sich hinter den toten Pferden kauerten und tatsächlich um Gnade flehten. Sie starben unter den verächtlichen Blicken der Krieger.
    Die Sonne hatte ihren höchsten Stand noch nicht ganz erreicht, als Daitolór und seine Verteidiger von Dsôn das letzte Barbarenleben nahmen.
    »Sammelt die ungebrochenen Pfeile ein, wo es möglich ist«, befahl er seiner Truppe und zog den Helm von den dunklen Haaren, um sich etwas Kühlung zu verschaffen. »Danach kehren wir zu unserem Lager zurück und warten auf die nächsten Ziele. Wir werden schwerlich aus der Übung kommen.«
    Erneut erklang böses, leises Lachen.
    »Was ist mit den Toten, Benàmoi?«, fragte einer der Krieger. »Mir fehlen noch ein paar hübsche Zähne, mit denen ich mir die Stiefel besohlen will.«
    »Die ganze Sohle?«
    »Ja. Es gibt einen herrlichen musikalischen Klang, wenn man über Stein läuft.«
    Daitolór hob die Hand als Zeichen seiner Erlaubnis, die Körper auszuweiden. »Diese Stiefel mit Zahnsohle muss ich einfach sehen«, fügte er hinzu.
    »Ich zeige sie dir, sobald ich fertig bin.«
    »Benàmoi, ein Tross aus Dsôn«, erklang der Ruf einer der Bogenschützen, die unentwegt sicherten.
    Verwundert wandte sich Daitolór um und erkannte eine Schar von zehn Albae, die auf Nachtmahren heranritten. Sein Erstaunen wuchs, als er die blutrote Rune auf dem Lanzenwimpel eines Kriegers im Wind flattern sah.
    Das Zeichen der Dsôn Aklán! Das Herz des Benàmoi pochte schneller. Ist das … Firûsha?
    Tatsächlich befand sich in der Mitte der Schar eine Albin in einer auffälligen, schwarzen Tioniumrüstung, die mit kostbaren Intarsien versehen war. Da sich die Gruppe in einem Bogen auf sie zubewegte, wurde der zusätzlich schützende Eisengrat entlang der Wirbelsäule sichtbar. Ein überlanges, schlankes Schwert hing schräg an der Seite ihres Nachtmahrs, die massiven Parierstangen ragten weit heraus und glänzten.
    Das ist sie! Sie lebt! Oh, Inàste, das ist … Daitolórs Gedanken überschlugen sich, die Freude drohte ihn zu überwältigen. Er begab sich einige Schritte weg von dem Leichenfeld und warf einen Blick auf seine Stiefel, ob das Leder mit Barbarenblut verschmutzt war. Was kann sie von uns wollen? Zum Sieg gratulieren?
    Die Berittenen hielten vor ihm an, die schnaubenden Nachtmahre wühlten mit den blitzumspielten Hufen den Boden auf.
    Daitolór deutete eine Verbeugung an. Seine Blicke fielen sowohl auf die Dolche mit den Zweifachklingen, die an den Oberschenkelpanzerungen befestigt waren, als auch auf die handtellergroßen Wurfeisenscheiben an den Metallschienen ihrer Oberarme. »Dsôn Aklán«, grüßte er. »Wir hielten den Norden der Stadt einmal mehr.« Er erhaschte durch das Visier einen Blick auf ihr Antlitz und fand sie unglaublich ansprechend.
    Seine Truppe blickte zur Albin, als wäre sie ein Geist.
    Firûshas durchdringende Augen, in denen er ein Hauch von Blau trotz der Schwärze zu sehen glaubte, richteten sich auf ihn. »Du hast uns gute Dienste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher